, 77% 7 Das Arbeitsgebiet hat ſich mithin im Berichtsjahre um 130 729,15 am vergrößert. Die täglich zu reinigende Fläche betrug 1 186 471 am und zwar 203 624 qm Kopfſteinpflaſter, 482 356 qm Aſphaltpflaſter und 500 491 am Bürgerſteige und Promenaden. Im Laufe des Jahres wurden 35 311 am ſchlechtes Steinpflaſter durch Aſphalt und gutes Steinpflaſter erſetzt. Die neu angelegten Straßen wurden mit 15 886 qm Steinpflaſter und 38 638 am Aſphalt verſehen. Vom 1. April bis 30. September wurden die Straßen mit Steinpflaſter, außer Weſtend, durch 4 Kehrmaſchinen und 18 Arbeiter, vom 1. Oktober ab durch 6 Kehrmaſchinen und 27 Arbeiter 3 bezw. 1 mol wöchentlich gereinigt. Die Kehrmaſchinen waren z. T. am 4 5 1 des Nachts im Betrieb. Die Nachtarbeit dauerte von 10 Uhr abends bis 6 Uhr früh. Während des Winters fand an den ſchneefreien Froſttagen die Reinigung der Straßen durch Handbetrieb ohne Zuhilfenahme der Kehrmaſchinen ſtatt. Die Reinigung des Aſphaltpflaſters beanſprucht eine größere Aufmerkſamkeit. Es iſt im beſonderen darauf zu achten, daß der das Pflaſter ſchlüpfrig machende Pferdedung ſchnell und ſorgfältig beſeitigt wird. Für dieſe Arbeit ſind beſtändig Arbeiter unter Führung von 6 Kolonnenführern in Tätigkeit, welchen auch die Reinigung der Wochenmärkte und das Entfernen von gröberem Unrat und Papier obliegt. Das Aſphaltpflaſter wurde in der wärmeren Jahreszeit täglich einmal gereinigt, in der naſſen, kühleren Jahreszeit wurden jedoch nur die Hauptverkehrsſtraßen durch Spül⸗ wagen (Waſchmaſchinen) gereinigt bezw. gewaſchen. Bei Froſtwetter wurden die Spülwagen zur Vermeidung von Glatteis außer Tätigkeit geſetzt. Je 2 Spülwagen iſt ein Arbeiter beigegeben, welcher die von den Spülwagen an die Bordſchwelle gebrachten Rückſtände mit einem Gummiſchieber zuſammenſchiebt. Im Berichtsjahre waren 12 Spülwagen in Tätigkeit, an dieſen mußten “ Gummi⸗ beſetze erneut werden. Sämtliche Straßen, Promenaden und Plätze, welche der regelmäßigen Reinigung unterliegen, werden nach der Reinigung je nach der Jahreszeit 1 bis 4 mal täglich beſprengt. Die neu angelegten und wenig bebauten Straßen wurden nur im Bedarfsfalle beſprengt, ebenſo erhielten die Straßen und Plätze in der Zeit vom 1. Oktober bis 31. März 1904 nur nach Bedürfnis eine Beſprengung. Das Beſprengungsgebiet umfaßte am Schluſſe des Berichtsjahres 94,13 Km. Für 13,465 km wurde der Stadtgemeinde vertragsmäßig das erforderliche Waſſer von den Char⸗ lottenburger Waſſerwerken unentgeltlich geliefert, für die verbleibenden 80,465 km wird das zur Beſprengung und Waſchung erforderliche Waſſer mittelſt Standrohrwaſſermeſſer aus den Rohrleitungen der Charlottenburger Waſſerwerke entnommen und ſeitens der Stadtgemeinde mit 0,07 ℳ für je 1 Kubikmeter bezahlt. Im Berichtsjahre wurden die letzten 4 Turbinen⸗Sprengwagen mit der Millerſchen Sprengvorrichtung verfehen, ſodaß ſämtliche Sprengwagen am Schluſſe des Jahres dieſe Sprengvorrichtung hatten. Ferner erhielten ſämtliche Sprengwagen z. T. Hebel⸗ z. T. Spindelbremſen. 2 Sprengwagen mit Millerſcher Sprengvorrichtung wurden neu beſchafft, dagegen 1 alte Sprengwagen ausgeſondert und verkauft. Für die Kehrmaſchinen, Spülwagen und Sprengwagen werden je nach der Anzahl und nach Jahreszeit beſondere Pläne aufgeſtellt, aus welchen die Tätigkeit der einzelnen Fahrzeuge innerhalb ihrer Bezirke erſichtlich ift. Die Arbeitszeiten der Mannſchaften regelten ſich wie folgt: 1. Wochentags: 6 Uhr früh bis Uhr abends mit zweiſtündiger Mittagspauſe und je halbſtündiger Frühſtücks⸗ und Veſperpauſe. 2. Sonntags: 6—12 Uhr vormittags mit einer halbſtündigen Pauſe. In den Wintermonaten wurden die Pauſen entſprechend gekürzt, da nur bis 6 Uhr abends gearbeitet wurde. Die Beſpannung, Bedienung und Unterhaltung der Kehrmaſchinen, Spülwagen und Sprengwagen ſowie die Abfuhr des Straßenkehrichts und des Baggerſchlamms iſt vertrags⸗ mäßig für die Zeit vom 1. April 1902 bis 31. März 1905 an den Fuhrunternehmer Fricke vergeben. Zur Bedienung und Beaufſichtigung der Sprengwagen wird je einem Wagen 1 Auf⸗ dreher beigegeben. Das Ausbaggern der Regeneinlaufſchächte geſchieht nur durch junge, kräftige Ar⸗ beiter. Zur Abhebung der Roſte, namentlich bei Froſtwetter, wurden verſuchsweiſe 2 Wippen angefertigt, welche ſich ſehr gut bewährten. Die Baggerer führten die Reinigung der Regeneinlaufſchächte in der Zeit von 10 Uhr abends bis 6 Uhr früh aus. Bei Froſtwetter wurden dieſe Arbeiter größtenteils zum Beſtreuen der Aſphaltſtraßen und Brücken angeſtellt. Zur Beſtreuung der Aſphaltſtraßen, Brücken und Anberge während der Nachtzeit des Winterhalbjahres waren außer den Baggerern noch 1 Kolonnenführer und § Arbeiter tätig. Am Tage wurde die Beſtreuung durch die Tagesarbeiter bewirkt.