e. 87 Zum Meſſen ſämtlicher in Frage kommenden Widerſtände der geſamten Anlage iſt auf der Schalttafel eine Wheatſtoneſche Brücke für dieſen Zweck in kompendiöſer Form in Kombination mit 1 Galvanoskop, 2 Dreh⸗ und 2 Hebelſchalter montiert. Mit dieſer Ein⸗ richtung kann ohne irgend welche Drahtlegung ſofort jede in Frage kommende Meſſung nach Einſtellen der Schalter vorgenommen werden. Den Betriebsſtrom zu der Anlage liefert auf der Hauptwache eine Akkumulatoren⸗ batterie von 198 Zellen, von denen je 11 zu einer Linienbatterie hintereinander geſchaltet ſind. Jede dieſer 18 Batterien endet an einer beſonderen Schalttafel (Fig. 4), nachdem ſie doppelpolig geſichert iſt, in einem Stöpſel. Die 13 Schleifen ſowie die Morſelinie zwiſchen Haupt⸗ und Oſtwache ſind an 14 Steckdoſen angeſchloſſen. Stöpſelt man nun eine dieſer Batterien in eine Steckdoſe, ſo iſt die Batterie in die betreffende Schleife eingeſchaltet Durch dieſe Einrichtung iſt es möglich, jede Batterie mit jeder Schleife zu verbinden, da die Stöpſel und Steckdoſen alle zu einander paſſen. Zum gleichzeitigen Aufladen der 4 am meiſten entladenen Batterien ſind 4 Lade⸗ ſteckdoſen vorgeſehen, welche mit ihren Polen an zwei gemeinſamen Sammelſchienen liegen, durch zweckmäßig angeordnete Umſchalter jedoch jederzeit einzeln auf Ladeſtromſtärke und Spannung kontrolliert werden können. Um beim Auswechſeln einer entladenen Linienbatterie gegen eine geladene letztere vorher auf die richtige Spannung prüfen zu können, iſt eine Prüfſteckdoſe vorgeſehen. (Sämtliche Steckdoſen haben unverwechſelbare Pole.) Das Lade⸗ ſchaltbrett dient gleichzeitig zur Aufnahme der Sicherungen und Schalter zur Beleuchtung der Wache. Die Akkumulatoren find in einem beſonderen Raum (Fig. 5) auf Geſtellen in überſichtlicher Weiſe angeordnet. Den Ladeſtrom liefert ein 1 P. S. Umformer, der ſeine Energie aus dem ſtädtiſchen Drehſtromnetz entnimmt. In den Telegraphenzimmern Fig. 2 und 3, iſt zur Erreichung eines möglichſt gleichförmigen milden Lichtes die indirekte Bogenlichtbeleuchtung zur Anwendung gekommen, welche bei einer einlaufenden Feuermeldung ebenſo wie das übrige Alarmlicht und die Alarm⸗ glocken automatiſch eingeſchaltet wird. Die Konſtruktion der für die Anlage verwendeten Kabel iſt die folgende: Jede Ader der Kabel beſteht aus einem maſſiven Kupferleiter von 1,5 mm () (1,76 mm I]), der mit Papier und darüber mit Jutegarn umwickelt iſt. 3 ſolche Adern ſind verſeilt und mit Band bewickelt. Die ſo hergeſtellte Seele wird mit Iſoliermaſſe ge⸗ tränkt und mit einem vollkommen 74 zinnlegierten Bleimantel umpreßt. Der Bleimantel iſt durch eine zwiſchen 2 Aſphaltſchichten gebettete Jutelage geſchützt, in die eine Anzahl verzinkter Eiſendrähte eingelegt ſind. Zum Unterſcheiden der einzelnen Adern be⸗ 0 ( 4. 4 eine ſogenannte Zählader, welche durch Verzinnen des Kupferleiters ge⸗ ennzeichnet iſt. 5 Dieſe Kabel, deren äußerer Durchmeſſer 17 mm und deren Netto⸗Gewicht für 1 Kilometer ungefähr 600 Kg betrug, wurden in die vorher fertiggeſtellten Zementkanäle eingezogen mit Hilfe von Stahldrahtſeilen, welche beim Bau der Kanäle in dieſe mit ein⸗ gebaut worden waren. Der Kanal iſt von Zeit zu Zeit durch einen Einſteigeſchacht unter⸗ brochen. An ſolchen Stellen wurden die entſprechend abgemeſſenen Kabellängen mit Hilfe von Bleimuffen zuſammen geſpleißt. In der Zentrale und in den einzelnen Meldern wurden die freien Enden der Kabel gegen das Eindringen von Feuchtigkeit durch Blei⸗ endverſchlüſſe geſchützt, aus denen dann Freileitungen die Verbindung mit den Apparaten herſtellten. Die Verwendung eines dreiadrigen Kabels geſchah zu dem Zweck, die Feuermelde⸗ leitung von der Fernſprechleitung getrennt und außerdem eine Reſerveader zur Verfügung u halten. Die vorn im Melder befindliche Klemmenanordnung ermöglicht leicht die Um⸗ ſchaltung der verſchiedenen Adern. Die Kabelendverſchlüſſe liegen hinter einer, der Vorder⸗ front entgegengeſetzten Tür und ſind dieſelben alſo gleichfalls ganz bequem zugänglich. Eine Abdichtung der Türen, ſowie des ganzen Melders hat ſich als vorzüglich herausgeſtellt, ſodaß ein Verſchmutzen der Melder bisher abſolut nicht ſtattgefunden hat. 2 Es ſei noch erwähnt, daß bei der Fernſprecheinrichtung Zentral⸗Mikrophon⸗Batterien zur Verwendung kamen, ſodaß der transportable Fernſprechapparat in denkbar kleinſtem Taſchenformat von den Offizieren, ſowie vom Leitungsreviſor jederzeit bequem mitgeführt werden kann. Dabei iſt die ſprachliche Verſtändigung eine außerordentlich gute. In Ergänzung der Anlage iſt die emſihrung eines Sammelmorſe⸗Apparates in Kombination mit Zeitſtempel, für jede Wache in Ausſicht genommen.