—et Den Oberlehrern Flind, Dr. Henniger und Kuhlo iſt unter dem 19. Dezember 1903 der Charakter als Profeſſor verliehen worden. Da zu erwarten ſteht, daß infolge der Errichtung des Reform⸗Realgymaſiums der Zudrang zum Realgymnaſium etwas nachlaſſen wird, iſt beſchloſſen worden, die ſeit einigen Jahren beſtehenden dritten Cöten (Parallelklaſſen der Oſtercöten) am Realgymnaſtum all⸗ mählich wieder aufzuheben. Infolgedeſſen beſteht an dieſer Anſtalt ſeit Oſtern 1903 nur noch eine Oſterſexta. Oſtern 1904 wird die zweite Oſterquinta aufgehoben, und ſo fort, bis Oſtern 1908 der ganze dritte Cötus des Realgymnaſiums wieder verſchwunden ſein wird. Die Anſtalt wird dann nur noch aus einem Oſter⸗ und einem Michaeliscötus, im ganzen alſo bei Durchführung der Michaeliscöten bis zur 01 aus 24 Klaſſen beſtehen. Die Reifeprüfung beſtanden Michaelis 1903 9, Oſtern 1904 8 Oberprimaner. Der Turnunterricht für die 21 vorhandenen Klaſſen wurde in 15 Abteilungen erteilt. Zur kleinſten von dieſen gehörten 26, zur größten 48 Schüler. Auf Grund ärztlichen Zeugniſſes waren im Sommer 78, (11,8 %), im Winter 85 (12,6 %) Schüler vom Turnen gänzlich befreit; von einzelnen Übungsarten im Sommer 9 (1,3 %) im Winter § (1,2 %,). Die Mitgliederzahl des ſeit dem Sommer 1901 an der Anſtalt beſtehenden Vereins zur Pflege des Spiels und des Turnens, dem jeder Schüler der oberen Klaſſen (I und 11) beitreten kann, betrug im Sommerſemeſter 27, im Winterſemeſter 25. Auf dem Spielfeſt der Vereine und Schulen Charlottenburgs am 23. Auguſt errangen 3 ſeiner Mitglieder einen Eichenkranz. 8 Die ſeit Jahren beſtehenden Turnſpiele fanden unter Leitung von Lehrern der An⸗ ſtalt im Sommer⸗Semeſter jeden Sonnabend von 4— 6 Uhr in 3 Abteilungen ſtatt. Die Schüler der vI und v ſpielten wie bisher auf einem Spielplatze in Wenend, die übrigen Schüler und unter ihnen die Mitglieder des Spiel⸗ und Turnvereins auf dem Ererzierplatz in der Sophie Charlotten⸗Straße. Der Durchſchnittsbeſuch aller Abteilungen bei den Turn⸗ ſpielen belief ſich auf 110 Schüler. Im Winter wurde am Montag von 4—5 Uhr ein Kürturnen für die Schüler der VI. und v., am Sonnabend von 4—5 und von 5—6 für die Schüler der übrigen Klaſſen abgehalten. Durchſchnittlicher Beſuch aller Abteilungen: 105. In jedem Vierteljahr wurde mit den Schülern der Oberklaſſen ein drei⸗ bis vier⸗ ſtündiger Ubungsmarſch unternommen. Für den Handfertigkeitsunterricht war ein Holzſchnitzkurſus und ein Pappkurſus eingerichtet; daran nahmen im Sommer 35, im Winter 55 Schüler aus I1—U III teil. b) Oberrealſchule. Zu Michaelis vorigen Jahres wurde der im Frühjahr 1902 begonnene Erweiterungs⸗ bau vollendet, und die neuen Räume wurden am Beginn des Winterhalbjahres bezogen. In dem 1. und 2. Stock befinden ſich 6 Klaſſenzimmer, welche der Vorſchule überwieſen wurden, 4 Räume für den Unterricht in der Chemie, darunter ein Lehrzimmer und ein Laboratorium, ſowie ein Zimmer für den Handfertigkeitsunterricht. Im 3. Stock liegt die Dienſtwohnung des Direktors, beſtehend aus 8 geräumigen Zimmern und reichlichen Nebengelaſſen. Die im Erdgeſchoß gelegenen Räume ſind für ein Standesamt beſtimmt. Gleichzeitig hat auch der Schulhof eine Vergrößerung erfahren; er hat jetzt im ganzen 4985,5 qm Flächeninhalt, ſo daß bei der gegenwärtigen hohen Belegung der Anſtalt noch 5,36 qm auf den Schüler kommen. Der weſtlich von der Turnhalle gelegene Teil des Schulhofs wird in der Pauſe ausſchließlich von den Schülern der Vorſchule benutzt und iſt mit einem Tennisplatz verſehen. Das Lehrerkollegium der Anſtalt ſetzie ſich zuſammen aus 1 Direktor, 21 Ober⸗ lehrern, 1 wiſſenſchaftlichen Hilfslehrer, 1 Zeichenlehrer, 1 Turnlehrer und 6 Vorſchullehrern. Oſtern 1903 traten als Oberlehrer Dr. Pätzold — bisher an der Realſchule — und Dr. Meiners — bisher Oberlehrer an der Handelsſchule zu Bremen — ein. Der letztere wurde wenige Wochen nach ſeinem Dienſtantritt von einer ernſten Krankheit befallen und mußte bis zum Schluß des Schuljahres beurlaubt werden. 2 Das Zeugnis der Reife erhielten Michaelis 1903 11 und Oſtern 1904 13 Ober⸗ primaner. Die 16 Klaſſen der Oberrealſchule bildeten im Sommer⸗ und Winterhalbjahr je 13 Turnabteilungen, deren kleinſte im Sommer 36, im Winter 34, und deren größte 52 bezw. 64 Schüler zählte. Die 6 Vorſchulklaſſen wurden im Turnen klaſſenweiſe unterrichtet. Vom Turnunterricht waren auf Grund ärztlichen Zeugniſſes gänzlich befreit im Sommer 25 (1,08 %), im Winter 34 (3,63 %.); von einzelnen Ubungen im Sommer 1 (0,16 %) im Winter 3 (0,32 %). Im Barlaufwettſpiel der höheren Schulen von Berlin und Umgegend errang die Turnriege der Oberrealſchule am 17. Juni den Eichenkranz, den zweiten Preis des Wett⸗ ſpiels. 49 Schüler der Klaſſen U III1-I beteiligten ſich an dem zweiten Charlottenburger Spielfeſt, das am 23. Auguſt auf der Trabrennbahn Weſtend ſtattfand; 3 Schüler errangen im Dreikampf den Eichenkranz; im Wettſpiel ſiegten 3 von den 4 geſtellten Riegen Dieſe kleinen Erfolge dürften als ein Beweis des erfreulichen Intereſſes an der Pflege des Spiels und des Turnens anzuſehen ſein. Im Sommerhalbjahr fanden bei günſtiger Witterung am Sonnabend Nachmittag auf dem am Grunewald gelegenen großen Ererzierplatz Turnſpiele ſtatt, an denen im Durch⸗ ſchnitt 290 Schüler (gegen 277 im Vorjahre) ſich beteiligten.