113 Die Zahl der Lehrer iſt mit der Vermehrung der Klaſſen um 2, alſo auf 14, geſtiegen. Der Unterricht fand ſtatt: a) in den kaufmänniſchen Klaſſen Montags und Mittwochs nachmittags von 4 bis 6 Uhr, b) in den Dugerlaen Dienſtags und Donnerstags abends von 7 bis 99 Uhr, c) in den übrigen gewerblichen Klaſſen Montags und Mittwochs abends von 8 bis /ũ 10 Uhr, Die Unterrichtsgegenſtände waren: 2. a) Deutſch, Rechnen, Korreſpondenz, einfache und doppelte Buchführung, Handels⸗ und Wechſellehre in den kaufmänniſchen Klaſſen, b) Deutſch, Rechnen, Gewerbekunde und Buchführung in den Bäckerklaſſen, c) Deutſch, Rechnen, Geometrie, Berufs⸗ (Gewerbe⸗) Kunde, gewerbliche Buchführung in den übrigen gewerblichen Klaſſen. Die Zahl der Schüler betrug 756 (36 Gehilfen und 720 Lehrlinge); von ihnen ſtanden 696 im Alter von 14—18 Jahren, die übrigen 60 waren über 18 Jahre alt. Von den einzelnen Berufen waren am ſtärkſten vertreten die Bäcker mit 171, die Kaufleute mit 74, die Schloſſer mit 67, die Maſchinenbauer mit 47 Teilnehmern. Die Geſamtausgabe betrug 7 564,77 ℳ (5 886,00 ℳ perſönliche und 1 678,77 ℳ ſächliche Koſten). Hierzu ſteuerte der Staat 2 000 ℳ, die Bäckerinnung 100 ℳ und die Schlächterinnung 2 000 ℳ bei; den Reſt zahlte die Stadtgemeinde. c. Mädchenfortbildungsſchule. Der Unterricht fand — wie bisher — unter Leitung des Rektor Zöllner in den Räumen der Gemeindeſchule IV, Schloß⸗Straße 2 a, wochentäglich in den Nachmittagsſtunden von 3—8 Uhr ſtatt. Lehrfächer waren: Deutſch, Rechnen, Buchführung, Handnähen und Sticken, Ausbeſſern und Stopfen, Schneidern, Putzmachen, Wäſchezuſchneiden, Plätten Maſchine⸗ nähen, Stenographie, Zeichnen, Haushaltungsunterricht (Kochen, Waſchen, Reinmachen uſw.). An dem Sommerkurſus nahmen 202, an dem Winterkurſus 220 Schülerinnen teil. Von den 422 Schülerinnen beſuchten 279 den Unterricht zum erſten Male: 101 befanden ſich im zweiten, 32 im dritten und 10 im vierten Kurſus. Unter den Schülerinnen des Sommerkurſus befanden ſich 15, unter denen des Winterkurſus 17 verheiratete Frauen. Der geſetzlichen Schulpflicht hatten genügt: a) von den Sommerſchülerinnen: 140 in Gemeinde⸗ und Volksſchulen, 31 in Bürger⸗ und Mittelſchulen, 31 in höheren Mädchenſchulen; b) von den Winterſchülerinnen: 151 in Gemeinde⸗ und Volksſchulen, 34 in Bürger⸗ und Mittelſchulen, 35 in höheren Mädchenſchulen. Der Schulbeſuch in den einzelnen Lehrfächern geſtaltete ſich wie folgt: 2 Be⸗ Sommerhalbjahr 1903] Winterhalbjahr 1903/04 merkungen Lehrgegenſtand — Durch⸗ 2 Durch⸗ Zahl der Höchſte ſchnitts⸗] Höchſte ſchnitts. unterrichts Frequenz Frequenz Abteilungen Deutſch und Rechnen 48 31 43 34 1 Abteilg. Buchführung. 29 21 42 30 1 „ 2 — 22 Unterabt. 42 38 Im Winter Stenograghie 43 33 ſSoerabt. 21 16 ſ2 Abteig. Zeichuennnnn 20 15 12 12 1 „ Handnähen und Sticken 66 48 71 56 2 „ Ausbeſſern und Stopfen 50 42 69 50 2 % Schneidern , 74 40 82 50 2 — Putzmachenn 86 55 69 56 2 „ Rlättenans 35 24 34 22 1 — Maſchinenähen 45 30 48 39 1 Wäſchezuſchneiden. 70 48 70 52 2 „ Haushaltungsunterricht 32 20 33 22 1 Als neuer Lehrgegenſtand wurde zu Beginn des Schuljahres das Zeichnen eingeführt. Nach Schluß des Winterhalbjahres fand wie alljährlich eine öffentliche Ausſtellung von Schülerarbeiten ſtatt; dieſelbe erfreute ſich eines ſehr regen Beſuches.