, 289. II. Bechtapfiege, Polizei, Militürangelegenheiten. 1. Das Gewerbegericht. Der bisherige ſtellvertretende Vorſitzende Stadtrat Horn iſt am 6. Oktober 1903 verſtorben. An ſeiner Stelle iſt unterm 14. Oktober 1903 der in der hieſigen Gemeinde⸗ verwaltung beſchäftigte Gerichtsaſſeſſor Charbonnier gewählt und beſtätigt worden. Am 25. Januar d. Is. hat die ſtatutenmäßige Neuwahl der Beiſitzer für die am 1. April beginnende zweijährige Amtsperiode ſtattgefunden. Die Zahl der Beiſitzer iſt durch Statut von 24 auf 36 erhöht. Die Beteiligung an der Wahl iſt gegen das letzte Mal geſtiegen und zwar bei den Arbeitgebern um 21 %, bei den Arbeitnehmern um 10 %. Es ſind zur Wahl erſchienen: Arbeitgeber: dieſes Mal 459, voriges Mal 368, Arbeitnehmer: „ „ 2466, „ 2247. Bei der vorigen Wahl war nur ein Zugang in der Beteiligung bei den Arbeit⸗ nehmern um 19 %, bei den Arbeitgebern dagegen eine Abnahme von 9 %% zu verzeichnen. Beſchwerden gegen die Rechtsgültigkeit der Wahlen ſind in 2 Fällen erhoben, welche bis heute noch nicht erledigt ſind. Die Gerichtsſchreiberei war auch im abgelaufenen Jahre mit der Geſchäftsſtelle vI des Magiſtrats vereinigt. Veränderungen in der Perſon und Zahl der Gerichtsſchreiber ſind nicht vorgekommen. Die Zahl der im Berichtsjahre anhängig gemachten Streitſachen iſt gegen das Vor⸗ jahr um 43 Klagen gewachſen, welche ſämtlich auf das Baugewerbe entfallen. Die Klagen gegen Fabrikbetriebe und das übrige Handwerk und Gewerbe ſind faſt unverändert geblieben. Für ſich allein betrachtet haben die Streitſachen im Baugewerbe um 11 % gegen das Vorjahr zugenommen, während bei den Fabrikbetrieben eine Abnahme um 1 %, bei dem übrigen Handwerk und Gewerbe um 0,9 % und bei den nicht unter die ſachliche Zuſtändig⸗ keit des Gewerbegerichts fallenden Klagen um 71 % gegen das Vorjahr zu verzeichnen iſt Im Verhältnis zur Einwohnerzahl des Gewerbegerichtsbezirks (letzte Volkszählung) betrug die Zahl der Klagen Städte 1899/1900 190%/01 1901/02 1902/03 1903/04 412 412 44 4. M. in Charlottenbugg. 0,48 0,37 0,40 0,43 ,31 „Berm⸗ .. 0,71 0,61 0,60 0,60 0,66 „GSpatauss. 0,15 0,11 0,13 %.12 9,11 „=Siertiun 0,33 0,30 0.33 0,34 0,36 „„ Königsberg t. Pr⸗. 0,83 0,76 0.72 0,66 0,68 „„Magdeburgsgsg 0,29 0,16 0,25 0,31 0,41 „„Altonan 0,20 0,20 0,24 0,22 0,17 „Kiel 0,36 0,48 0,38 0,44 0.39 „Braunſchweig 0.59 0,55 0,42 0,38 0,42 % Maingz 0,56 0,53 0,44 0,45 0,47 „„Manuheim 0,71 0,78 0,72 1,32 0,63 „%Leipäig. 0,64 0,94 0,64 0,61 0,67 „Salngen 2 1,04 2,10 2,77 1,07 0,98 In 93 (76) Fällen haben mehrere Kläger gemeinſchaftlich Klage erhoben, die Höchſt⸗ zahl der zu einer Streitgenoſſenſchaft vereinigten Kläger betrug 15 (15), die Zahl der Kläger überhaupt 1162 (1105). Hier iſt die Wahrnehmung gemacht, daß in einer ganzen Anzahl von Fällen die Kläger eine gemeinſame Klageerhebung ablehnten, um die Berufungsfähigkeit der Klagen auszuſchließen.