Letztere Räume liegen in demjenigen Teil des Vordergebäudes, welcher zu ebener Erde den Turnſaal, im 3. Geſchoß den Schulſaal, dazwiſchen außer den genannten Unter⸗ richtsräumen die notwendigen Lehrerzimmer und Lehrmittelräume enthält. Dieſer Gebäudeteil mußte notwendig die öſtliche Seite des Vordergebäudes einnehmen, damit die darin gelegenen Räume gleichmäßig gut von der Knabenſchule und von der Mädchen⸗ ſchule erreichbar ſind. Die Uberbauung der Turnhalle durch mehrere in einzelne Räume geteilte Geſchoße iſt bei den hieſigen Schulen bereits mehrfach ausgeführt. Die durch die ſchwierige Ausführung der Decken und Zwiſchenräume hervorgerufenen größeren Koſten machen ſich durch den Gewinn an Hofraum bezahlt. Hier iſt dieſe Anordnung noch inſofern weiter ausgebildet, als zwei Zwiſchengeſchoße zwiſchen Turnhalle und Schulſaal eingeſchoben ſind. Um für letzteren eine größere Höhe zu erreichen, iſt die Decke desſelben in den Dachboden hineingezogen. Außerdem iſt hier zum erſten Mal der Turnſaal noch unterkellert. Im Laufe der Zeit bat ſich das Bedürfnis nach mehr Kellerräumen nämlich immer mehr fühlbar gemacht. Waren früher nur die Schuldienerwohnungen und die Heiz⸗ und Lüftungsräume unterzubringen, ſo ſind ſeit längerer Zeit bereits die Brauſebadräume hinzugekommen. Neuer⸗ dings ſtellt es ſich auch als notwendig heraus, für das Frühſtück, welches den Kindern gewährt wird, einen Raum vorzuhalten und außerdem hat ſchon verſchiedentlich der Vorzug, mehr Brennſtoffe auf einmal im Schulgebäude lagern zu können, dazu geführt, die Kohlen⸗ räume nachträglich zu vergrößern. Hier kam als beſonderer Umſtand noch der hinzu, daß eine beſondere Durchfahrt im Vordergebäude für die Zugänglichmachung des Seitenflügels Platz im Untergeſchoß beanſpruchte, ſodaß alles dieſes dazu geführt hat, die Turnhalle, wie bereits erwähnt, auch zu unterkellern. Dieſer Keller wird für die Heizungs⸗Anlage der geſamten Schulräume verwendet, wozu er wegen ſeiner Lage in der Mitte der ganzen Schule ganz beſonders geeignet iſt. Die Höhe der Brauſebadräume macht es möglich, auch die Brauſebadkeſſel hier unterzubringen. Der Grundriß des Seitenflügels iſt ein ſehr einfacher. Sämtliche 20 Klaſſenräume liegen in 4 Geſchoßen nebeneinander. Hinter denſelben zieht ſich ein Flur entlang, welcher ſoweit von der Grenze abgerückt iſt, daß er durch Fenſter nach den Höfen hinaus Luft erhalten kann. Das eine Treppenhaus liegt zwiſchen 2 ſolchen Höfen. Um demſelben eine möglichſt geringe Ausdehnung zu geben, iſt die Anordnung ſo getroffen, daß jedes Stockwerk nicht durch 2, ſondern durch 3 um ſo kürzere Treppenläufe erreicht wird. Der Austritt iſt deshalb abwechſelnd in dem einen Stockwerk auf der ſüdlichen, in dem nächſten auf der nördlichen Seite. Das zweite Treppenhaus liegt am Ende des Flügels, öſtlich von demſelben iſt in 4 Geſchoßen ubereinander der Abbort eingerichtet, welcher von 2 Seiten Licht erhält, ein weilerer Abort ſchließt ſich an das erſte Treppenhaus an, iſt aber hier nur einmal überſetzt. Um die für die Beleuchtung der Flure notwendigen Lichthöfe noch weiter aus⸗ zunutzen, find in dem größeren derſelben die Räume für den Haushaltungsunterricht unter⸗ gebracht. Dieſelben find allerdings infolgedeſſen auf Oberlicht angewieſen, für die Art der Benutzung erſcheint dies jedoch ohne jedes Bedenken, ja in mancher Beziehung ſogar vorteil⸗ haft, denn die gleichmäßige Beleuchtung wird eher von Vorteil ſein. Vor allem iſt aber damit eine Lage der Räume zu ebener Erde erreicht, was für das Herbeiſchaffen der Vorräte beſonders günſtig iſt. Die Schuldeputation hat neuerdings Grundzüge für die Abmeſſungen der Schul⸗ klaſſen aufgeſtellt. Mit dieſen Grundzügen übereinſtimmend haben 11 Klaſſen der Knaben⸗ ſchule und 12 Klaſſen der Mädchenſchule eine Länge von 8,59 m erhalten, welche für 54 bezw. 48 Kinder ausreichen, während die übrigen Klaſſen annähernd 8 m lang ſind und 48 bezw. 42 Kinder aufnehmen können. Die Turnhalle hat eine lichte Breite zwiſchen den Pfeilern von 12,00 m und eine Länge von 20,50 m gegenüber der Normalgröße von 12,5 zu 25 m. Durch die niſchen⸗ artigen Erweiterungen zwiſchen den Pfeilern kommt die Geſamtfläche dieſen Maßen ungefähr nahe. Der Schulſaal hat eine Fläche von 225 Am und übertrifft damit die Größe der Schulſäle in der Peſtalozzi-Straße 8/90 (155,30 qm) in der Joachimsthaler⸗Straße (167,91 am) und in der Nehring⸗Straße (195,67 qm). Die Aborte ſind ſo groß angeordnet, daß in ihnen die vorſchriftsmäßige Zahl der Sitze und in der Knabenſchule eine genügend lange Pißrinne angebracht werden kann, letztere iſt namentlich im Untergeſchoß in größerer Ausdehnung angelegt. Die Zugänge ſind in ſolcher Breite angeordnet, daß die herein⸗ und heraustretenden Kinder ſich möglichſt nicht ſtören. Die Fluren ſind im Seitenflur 2,74 m breit, im Vordergebäude 3,00 m angelegt. Das Außere des Gebäudes iſt in Rathenower Steinen aufgeführt, nur der Sockel iſt aus Granitfindlingen der beſſeren Haltbarkeit wegen gebildet. Nach Abzug der bebauten Fläche von 1700 am bleibt eine Hoffläche von 5000—1700 — 3300 qm, ſodaß, da die Belegungsfähigkeit auf 2004 berechnet iſt, auf das Kind ein Bewegungsraum von 20% — 1,45 qm kommt. Mit Rückſicht darauf, daß nach den ſtatiſtiſchen Ermittelungen die Geſamtzahl der die Schule beſuchenden Kinder die Höchſt⸗ zahl der Belegungsfähigkeit nie erreicht, kann der Hofraum als genügend bezeichnet werden. Die Koſten ſind mit 622 700 ℳ veranſchlagt worden. Dazu treten noch die Koſten für die Herſtellung der Straße mit etwa 15 000 ℳ. Eine ubderſchreitung dieſer Summe iſt nicht zu erwarten.