— 36 — richtsjahre 74640 chm Gas zu 0,10 ℳ— pro chm verbraucht. Am Ende des Berichtsjahres wurde die Aufſtellung einer Sauggasanlage und eines 20 P. 8. ſtarken Sauggasmotores in Angriff genommen. Die Pumpen ſind Zentrifugalpumpen mit Riemenantrieb. Es wurden im ganzen 1932953 chm gefördert oder durchſchnittlich 5 296 cbm für 1 Tag gegenüber 4719 ehm im Vorjahre. Der Betrieb konnte wie bisher an regenfreien Tagen in der Nacht unterbrochen werden, doch mußte die Zeit der Unterbrechung infolge des größeren Waſſerzufluſſes noch mehr beſchränkt werden. An Regentagen mußte der Betrieb auch in der Nacht aufrecht erhalten werden. Das Perſonal des Zwiſchenpumpwerks beſtand aus einem Maſchinenmeiſter, 2 Maſchinen⸗ wärtern und einem Arbeiter zur zeitweiſen Aushilfe. Aus dem Hauptkanal, welcher die Abwäſſer der Halbinſel nach dem Zwiſchenpumpwerk führt, zweigt kurz vor dem Sandfang ein Notauslaß ab, deſſen Überfallſchwelle tiefer liegt als die der übrigen Notausläſſe der Halbinſel. Auch für dieſen Notauslaß ſind Auf⸗ zeichnungen durch einen ſelbſtſchreibenden Pegel gemacht worden. Derſelbe war im Rechnungs⸗ jahre 1901 54 Mal 13,3 Stunden lang, im Rechnungsjahre 1902 47 Mal 119 Stunden lang, im Rechnungsjahre 1903 38 Mal 209 Stunden lang, und im Rechnungsjahre 1904 38 Mal 212 Stunden lang in Tätigkeit. 3. Das Kanaliſationsſyſtem 11 umfaßt die Stadtviertel Weſtend und Am Spandauer Berg. Das Gebiet gehört zurzeit nicht völlig zum Gemeindegebiet Charlottenburg. Der zum Charlottenburger Gemeindegebiet ge⸗ hörige Teil hat 519 ha, 81 a, 27 qm Fläche mit 216 Grundſtücken und 5838 Einwohnern. Die zum Forſtbezirk Spandau gehörige Bockerauerei hat 4 ha, 38 a, 85 qm und die Enklave zu Dahlem hat 13 ha 61 a 93 qm, ſodaß die Geſamtfläche 537 ha, 62 a und 05 am beträgt. Der Betrieb dieſes Gebietes iſt noch nicht eröffnet. Der Kanaliſationsentwurf liegt der Landespolizeibehörde zur Genehmigung vor. Es iſt jedoch für alle im En(wäſſerungs⸗ gebiet liegenden Grundſtücke eine vorläufige Entwäſſerung vorhanden, welche Vorflut nach dem Syſtem 1 nimmt. Bei Beginn des Berichtsjahres waren 9031 m Tonrohrleitungen mit 188 Einſteigebrunnen und 846 m gemauerte Kanäle mit 14 Einſteigebrunnen vorhanden. Am Schluſſe des Berichtsjahres waren dagegen 12 195 m Tonrohrleitungen mit 247 Ein⸗ ſteigebrunnen und 898 gemanerte Kanäle mit 14 Einſteigebrunnen vorhanden. Der Koſten⸗ aufwand für die vorhandenen Straßenleitungen betrug am Schluſſe des Berichtsjahres 241 339,50 ℳ. An die Kanalifation waren bei Beginn des Berichtsjahres 187 Grundſtücke, am Schluſſe 194 bewohnte und 3 unbewohnte Grundftücke angeſchloſſen. Betrieb und Unterhaltung der Leitungen wird von dem für das Syſtem 1 vorhandenen Perſonal beſorgt. Die perſönlichen Koſten der Reinigung betrugen insgeſamt 1442,51 ℳ und zwar erforderten die vorhandenen 12195 m Tonrohrleitungen 861,20 ℳ oder 0,071 ℳ für 1 m, die vorhandenen 898 m Kanäle 581,31 ℳ oder 0,647 % für 1 m. Die von dieſem Gebiete abfließenden Waſſermengen ſind in dem unter Ner. 2 auf⸗ geführten enthalten. 4. Das Kanaliſationsſyſtem 111 umfaßt die Stadtwiertel Kalowswerder, Am Königsdamm ſüdlich, Am Königsdamm nördlich, Am Nonnendamm. Das Gebiet hat 522 ha, 8 a, 58 qm Fläche mit 48 bewohnten Grundſtücken und 3902 Einwohnern am Schluſſe des Berichtsjahres. Plötzenſee kann nötigenfalls an dieſes Entwäſſerungsgebiet angeſchloſſen werden. Der Betrieb dieſes Gebietes iſt am 30. November 1903 eröffnet worden. Die ge⸗ ſamten Abwäſſer werden nach dem Pumpwerk 111 a, Nonnendamm, geführt und von hier durch ein Druckrohr von 200 mm Durchmeſſer i. L. welches die Spree mittels Düker kreuzt, in die vorhandenen Druckrohre gepumpt, welche vom Hauptpumpwerk Sophie⸗Charlotten⸗ Straße nach dem Rieſelfeld führen. (ſiehe unter 5). In dem Gebiet betrug die durchſchnittliche Einwohnerzahl in allen 48 Grundſtücken 3000, die durchſchnittliche Einwohnerzahl in 27 Grundſtücken, welche an die Kanaliſation angeſchloſſen ſind, 1625; die Waſſerlieferung der Charlottenburger Waſſerwerke im Berichts⸗ jahre in allen Grundſtücken an den Hauswaſſermeſſern gemefſen 409 166 chm, in den an die Kanaliſation angeſchloſſenen Grundſtücken 230 148 chm. Der Berechnung der Leitungsquerſchnitte iſt eine Hauswaſſermenge von 1,39 Liter für 1 Sekunde und 1 ha zugrunde gelegt und ein Regen von 30 mm in 1 Stunde, von welchem 60 % in die Kanäle gelangen. Die Länge der in den Jahren 1902 bis 1904 neuhergeſtellten Leitungen beträgt am Schluſſe des Berichtsjahres 3944 m. Tonrohrleitung mit 70 Einſteigeſchächten und 2153 m gemauerte Kanäle mit 42 Einſteigeſchächten, außerdem wurden 2433 m vorhandene Tonrohr⸗ leitung mit 48 Schächten an die Entwäſſerung angeſchloſſen. An Notausläſſen wurden 507 m gemauerte Kanäle mit 3 Einſteigeſchächten und 50 m Tonrohrleitung mit 1 Einſteige⸗ ſchacht hergeſtellt. Bezüglich der Anlagekoſten vergl. Seite 41. Die Reinigung des Sandfanges verurſachte an perſönlichen Koſten 118,42 ℳ. Die Reinigung und Spülung der Leitungen wurde durch die Mannſchaften des Ent⸗ wäſſerungsgebietes „Innere Stadt“ bewirkt.