— 49 — Verdunſtung und Verſickerung des Waſſers ſtichfeſt geworden iſt. In dieſem Zuſtande wird er abgefahren und als Dünger verwendet. In den Abſitzbecken verblieb eine Menge von 98 700 ehm dünnflüſſiger Schlamm mit 88 % Waſſergehalt, welche ſich auf den Trockenplätzen auf 18 300 chm mit 61 % Waſſer⸗ gehalt verringerte. Die Abfuhr des ſtichfeſten Schlammes wird von den Pächtern des Rieſel⸗ feldes bewirkt, welche ihn an die anliegenden Beſitzer mit etwa 30 Pfg. für 1 chm ab Schlammtrockenplatz verkaufen. Die Zahl der aptierten Stücke während des Berichtsjahres betrug 627. Gegen das Vorjahr haben ſie ſich um 25 Stücke verringert, da einesteils durch die Anlage des vor⸗ erwähnten Baumſchutzſtreifens im Norden und Oſten des Rieſelfeldes eine erhebliche Anzahl von Rieſelſtücken ihrer Beſtimmung entzogen werden mußte, andererſeits die Herrichtung von einigen Abſitzbecken und Schlammtrockenplätzen weſtlich der Potsdamer Chauſſee für die Wild⸗ rieſelung mehrere Rieſelſtücke in Anſpruch nahm. Von den aptierten Stücken waren 575 zur Berieſelung beſtimmt. Aptiert aber nicht berieſelt waren 52 Stücke. Von dieſen waren 20 Stücke mit einer Fläche von 4,6448 ha mit Abſitzbecken beſetzt, während 32 Stücke mit einer Fläche von 5,5913 ha als Schlammtrockenplätze verwendet wurden. Auf einem dieſer Stücke befindet ſich die ſeit Auguſt 1904 außer Betrieb geſetzte Verſuchskläranlage, während ein anderes als Lagerplatz verwendetes mit dem Cementſchuppen beſetzt iſt. Die vorerwähnten 575 Rieſelſtücke wurden im Berichtsjahr 72437 mal in 620 487 Stunden, alſo im Durchſchnitt jedes Stück 125,8 mal je 8,57 Stunden berieſelt. Auf die rd. 50 ha große Fläche der Wildrieſelung entfallen 4749 Stunden. In der zweiten Hälfte des Berichtsjahres wurde die Aptierung einer rd. 52 ha großen Fläche ſüdlich des Gatow⸗Seeburger Weges und öſtlich der Potsdamer Chauſſee in Angriff genommen. Gleichzeitig begann auch die Ausführung des Baues für die Verlängerung des merha resraben welcher vorläufig bis zur Potsdamer Chauſſee fertig geſtellt werden ſoll. Die Mengen des während des Berichtsjahres auf die Rieſelſtücke geleiteten Waſſers betrugen 15360000 chm. Es entfallen demnach bei 213.1317 ha aptierte Flächen ein⸗ ſchließlich Abfitzbecken und Schlammtrockenplätzen, 197,6 chm auf 1 ha und Tag. Die aptierten Flächen waren in folgender Weiſe beſtellt: mit Gras 140,2619 ha mit Rüben 51,7612 ha mit Gartenfrüchten 6,3069 ha. Der übrige Teil der aptierten Fläche entfällt auf Wege, Abſitzbecken, Schlammtrockenplätze und den Schutzſtreifen. Die geſamte landwirtſchaftliche Nutzung des Rieſelfeldes, die Obſtnutzung aus⸗ genommen, iſt verpachtet. Die verpachtete Fläche betrug bei Beginn des Berichtsjahres 200,1769 ha aptiertes Land, 100,2726 ha nicht aptiertes Land und 29,0795 ha Exklaven. Die Pacht für die erſtgenannten Flächen beträgt 100—170 für 1 ha und Jahr, für nicht aptiertes Land 20—40 ℳ. für 1 ha und Jahr, während für die Exklaven keine Pacht gezahlt wird. Die geſamte jährliche Pachtſumme betrug am Schluſſe des Berichtsjahres 42 447,03 ℳ. Sie verteilt ſich mit 30 684,76 ℳ auf Pachtflächen des alten Rieſelfeldes und 11 762,27 ℳ auf ſolche der Rieſelfelderweiterung. Außerdem ſind einige kleinere Flächen auf dem Streifen des noch nicht ausgeführten nördlichen Abfangegrabens von zuſammen 0,87 12 ha mit einem Geſamtbetrage von 23,00 ℳ für ein Jahr verpachtet Die nicht verpachteten Flächen ſetzen ſich aus Entwäſſerungsgräben, Abſitzbecken, Schlamm⸗ trockenplätzen, Hecken, Höfen u. a. ſowie 140,40 ha Wald zuſammen. Die Jagdnutzung auf dem alten Teil des Rieſelfeldes iſt an den Hauptpächter bis zum 17. Auguſt 1908 für 275 ℳ und diejenige in Teufelsbruck, einer Exklave des Rieſelfeldes, an das Königliche Hofjagdamt für 17.60 Mk. jährlich verpachtet. Die Jagdnutzung auf den neu erworbenen Flächen iſt teils bis 1. Oktober 1909, teils mit halbjährlicher Kündigung zum Geſamtbetrage von 360 ℳ verpachtet. Die im Herbſte 1891 begonnene Bepflanzung der breiteren Wege mit Apfelbäumen be⸗ ſchränkte ſich im Berichtsjahre auf den Erſatz eingegangener Bäume. Das Nähere über die Pflanzung und den Beſtand gehyt aus der folgenden Tabelle hervor: Der Ertrag der Obſtnutzung im Berichtsjahre betrug 151,20 ℳ. Die ſeit Anlage des Rieſelfeldes für die Obſtpflanzung aufgewendeten Anlagekoſten betragen 7802 Wie im Vorjahre, ſo ſind auch in dieſem Berichtsjahre Durchfeuchtungen im Norden des Rieſelfeldes nicht aufgetreten. Dagegen ſind im Süden des Rieſelfeldes noch einige Durchfeuchtungen vorhanden, welche künftig jedoch durch die jetzt in der Ausführung be⸗ griffene Verlängerung des ſüdlichen Abfangegrabens verſchwinden werden. An Entſchädigungen für Durchfeuchtungen wurden bisher 383 964,64 ℳ gezahlt. Die Anlagekoſten des nördlichen Abfangegrabens betragen 511 398,28 ℳ einſchließlich der 106 448 ℳ betragenden Koſten des Grunderwerbes. Für den ſüdlichen Abfangegraben find bisher 149 547,06 ℳ Anlagekoſten entſtanden ausſchließlich der Grunderwerbskoſten.