— 78 — 4 mal ausgiebig beſprengt. In den Straßen, die zwar reguliert, jedoch noch nicht bebaut ſind, trat eine Beſprengung nur im Bedarfsfalle ein, ebenſo erhielten die Straßen und Plätze in der Zeit vom 1. Oktober bis 31. März nur nach Bedürfnis eine Beſprengung. Das Bedürfnis der Straßenbeſprengung iſt ſehr verſchiedenartig und wechſelnd. Wenn im Frühjahr und Herbſt infolge von Niederſchlägen reichlich Feuchtigkeit im Erdboden vorhanden iſt, da genügt meiſtens ſchon eine einmalige tägliche Beſprengung, dagegen genügt hei trockener, warmer Witterung, hauptſächlich in den Straßen, welche der Mittagſonne aus⸗ geſetzt und ohne Baumſchmuck ſind, kaum eine 3 malige tägliche Beſprengung. In dieſen Fällen, ſowie in den verkehrsreichſten, auch den noch mit Chauſſeen verſehenen Straßen wurde dann eine 4 malige Beſprengung ausgeführt. Ferner übten auch die durch den Transport der bei dem Bau der Untergrundbahn erübrigten Erdmaſſen und der durch Verbreiterung der Bismarckſtraße bedingte Abbruch der Häuſer erzeugte Staub einen großen Einfluß auf die Beſprengung und Reinigung der Straßen aus. Zur Bedienung und Beaufſichtigung der Sprengwagen war jedem Wagen ein Auf⸗ dreher zum Waſſereinlaſſen beigegeben. Das Beſprengungsgebiet umfaßte am Schluſſe des Berichtsjahres 97,17 km. Für 13,465 km wurde der Sradtgemeinde vertragsmäßig das erforderliche Waſſer von den Charlottenburger Waſſerwerken unentgeltlich geliefert, für die verbleibenden 83,705 km wird das zur Beſprengung und Waſchung erforderliche Waſſer durch Standrohrwaſſermeſſer aus den Rohrleitungen der Charlottenburger Waſſerwerke ent⸗ nommen und je chm mit 0,07 ℳ bezahlt. Im Berichtsjahre wurden die Straßen an 137 Tagen beſprengt. Für die Beſprengung waren vorhanden: 25 Sprengwagen je 1500 1 Inhalt und 2 Sprengwagen je 1000 1 Inhalt; alle Sprengwagen ſind mit Miller'ſcher Sprengvorrichtung verſehen. Von dieſen 27 Sprengwagen ſind im Laufe des Berichtsjahres 3 Wagen mit je 1500 1 Inhalt neu beſchafft. Die Beſpannung, Bedienung und Unterhaltung der Kehrmaſchinen, Spülwagen, Sprengwagen und Schneepflüge, ſowie die Abfuhr des Straßenkehrichts und des Bagger⸗ ſchlammes iſt für die Zeit vom 1. April 1902 bis 31. März 1905 an den Fuhrunternehmer Fricke vergeben. Im Berichtsjahre traten nur 3 leichtere Schneefälle und zwar am 25. November, 31. Dezember 1904 und am 4. Februar 1905 ein. Der Schnee wurde in kurzer Zeit durch Inbetriebſtellung von 6 eiſernen, umſtell⸗ baren Schneepflügen von den Fahrdämmen an die Bordkanten geſchoben und konnten die Fahrdämme dem Verkehr ſofort wieder freigegeben werden. Die Maſchinenarbeit ſtellt ſich etwa ſechsmal billiger als die Handarbeit. Zu den zwei ſchon vorhandenen eiſernen, umſtellbaren Schneepflügen ſind im Berichts⸗ jahre noch vier Stück neuveſchafft worden, ſo daß jetzt ſechs eiſerne, umſtellbare Schneepflüge vorhanden ſind. Durch die an 6 Tagen eingeſtellten 490 Hilfsarbeiter, welche nur für die Schneebeſeitigung tätig waren, wurde der durch die Schneepflüge an den Bordkanten gelagerte Schnee teils in Haufen gebracht, teils in die Einſteigeſchächte der Schwemmkanaliſation ge⸗ ſchüttet. Auf dieſe Weiſe ſind durch Handträfte 2291 obm Schnee beſeitigt worden. Zur Unterbringung bezw. Lagerung des abzufahrenden Schnees hatte der Unter⸗ nehmer auf ſeine Koſten für geeignete, den polizeilichen Beſtimmungen entſprechende Ablade⸗ plätze Sorge zu tragen. Die Abfuhr wurde durch Markenkontrolle geregelt. Durch die von dem Unternehmer an Stelle der Abfuhr⸗ und Baggergeſpanne un⸗ entgeltlich zu ſtellenden 22 Schneeabfuhrgeſpanne wurden 886 Fuhren je 4 cbm — 3544 cbm und durch bezahlte Hilfsgeſpanne 315 Fuhren je 4 chm — 1260 chm Schnee nach den Abladeplätzen gefahren. Im ganzen ſind 2291 — 3544 1260 — 7095 cbm Schnee be⸗ ſeitigt worden. Die Beſeitigung des Schnees (Abfuhr, Lohn und Geräte) einſchließlich der Ent⸗ ſchädigung an die Hauswarte und Schuldiener für die Reinigung der Bürgerſteige vor den ſtädtiſchen Grundſtücken von Eis und Schnee und Beſtreuen mit abſtumpfendem Material hat einen Koſtenaufwand von 6395.4 ½ℳ verurſacht. Da im Haushaltsplan hierfür 25 000 ℳ vorgeſehen waren, iſt eine Erſparnis von 18 604,53 % zu verzeichnen. Iſtausgabe der Straßenreinigungskoſten auf den Kopf der Bevölkerung: Bleibt c An Koſten ent⸗ Jahr Einnahme ] Ausgabe 2˙ 0 Einwohnerzahl f fauen auf den Kopf Jah Ausgabe Köpfe der Bevölkerung , 0 ℳi .., 3 %i 1904 3 174 02] 344 695 33 341 521 31 216 700 1,58 1903 4 621 51 333 663 63 329 042 12 208 300 1.,58 1902 29 145 92] 324 239 80] 295 093 88 199 200 1,48 1901 15 887 12 405 484 601 389 597 48 193 200 2,02 1900 31 398 94 413 661 87 382 262 93 185 300 2,06 1899 36 805 861] 387 616 39f 350 810 53 179 400 1,96