— 80 — 5) Perſonal. Die Sollſtärke der Feuerwehr betrug 3 Offiziere, 2 Feldwebel, 1 Leitungsreviſor, 1 Kammerverwalter, 2 Vizefeldwebel, 2 Obermaſchiniſten, 12 Oberfeuerwehrmänner, 79 Feuerwehrmänner Die Beſetzung der Wachen war folgende: 4) Hauptfeuerwache Lützow 7/: 2 Offiziere (Branddirektor und Brandmeiſter II), 1 Feldwebel, 1 Leitungsreviſor, 1 Kammerverwalter, 1 Vizefeldwebel, 1 Obermaſchiniſt, 6 Oberfeuerwehrmänner und 40 Feuerwehrmänner. v, Oſtfeuerwache, Ranke⸗Straße 10/12 1 Offizier (Brandmeiſter 1), 1 Feldwebel, 1 Vizefeldwebel. 1 Obermaſchiniſt, 6 Oberfeuerwehrmänner, 3 Feuerwehrmänner. Von den Mannſchaften ſchieden im Laufe des Jahres auf eigenen Antrag aus: 1 Oberfeuerwehrmann und 2 Feuerwehrmänner Entlafſen wurde 1 Feuerwehrmann. Die offenen Stellen wurden ſofort wieder beſetzt. Urlaub für private Zwecke wurde in 45 Fällen mit 121 Tagen gewährt. Zur Ableiftung militäriſcher UIbungen waren 9 Feuerwehrmänner auf zuſammen 173 Tage beurlaubt. Im Berichtsjahre wurde den Chargierten und Mannſchaften, welche nicht Beamte ſind, zum erſten Male ein Erholungsurlaub gewährt. Es erhielten: a) die Obermaſchiniſten und die Oberfeuerwehrmänner nach 2jähriger Dienſtzeit 5 Tage „ 353 „ k 10 „ „ 10 „ K 14 „ p) die Feuerwehrmänner nach 2jähriger Dienſtzeit 3 Tage „ 5 „ „ 7 „ „ 10 „ 10 „ Insgeſamt erhielten 140 Mann 66 Tage Urlaub. Erkrankungen traten ein bei 13 Oberfeuerwehrmännern mit 253 Tagen und bei 33 Feuerwehrmännern mit 390 Tagen. Der Außendienſt bezüglich der Prüfung von Feuermeldern und Hydranten wurde neu geregelt, insbeſondere eine gleichmäßige Belaſtung der Wachen ſowie eine gleichmäßige Wiederkehr der Prüfungen herbeigeführt. Jeder Feuermelder wird wöchentlich einmal durch einen Oberfeuerwehrmann, jeder Hydrant monatlich zweimal durch einen Feuerwehrmann geprüft. Die Reinigung der Feuer⸗ melder erfolgt ebenfalls nach einem beſtimmten Plane. Die Prüfung wird jedoch nicht mehr von wachfreien Mannſchaften, ſondern durch Mannſchaften von Wache ausgeführt. Von den dienſtfreien Mannſchaften werden nur noch die Theaterwachen geſtellt. Zu Bränden ſowie Arbeiten in den Werkſtätten wurden dienſtfreie Mannſchaften nicht herangezogen, es hatten infolgedeſſen die Feuerwehrmänner durchſchnittlich im Monate je 7—8 gänzlich dienſtfreie Tage. c) Tätigkeit der Feuerwehr. Im Stadtbereich fanden 353 (290), nach außerhalb 26 (21) Alarme ſtatt. Die⸗ ſelben wurden durch 12 (11) Großfeuer I2 (3) außerhalb], 26 (30 Mittelfeuer I1 (1) außer⸗ halb], 227 (199) Kleinfeuer 123 (17) außerhalb], 45 (32) blinde Alarme, 43 (18) böswillige Alarme und 40 (21) Hilfeleiſtungen in beſonderen Fällen verurſacht. Zu 1938 (1942) Bränden, welche außerdem noch ausbrachen, wurde die Feuerwehr nicht gerufen. Nachbar⸗ liche Hilfe leiſtete die Feuerwehr 26 (21) mal und zwar: 2 (4) mal in Berlin, 6 (2) mal in Schöneberg, 18 (15) mal in Dt. Wilmersdorf. Auf die einzelnen Tage verteilen ſich die Alarme folgendermaßen: an 133 Tagen je 1 Alarm, an 65 Tagen je 2 Alarme, an 22 Tagen je 3 Alarme, an 7 Tagen je 4 Alarme, an 1 Tage 5 Alarme, an 1 Tage 17 Alarme. d) Beſonders bemerkenswerte Brände. 1. Am 2. Mai 1904 6 Uhr 59 Min. nachmittags wurden beide Wachen nach dem Tegeler Weg alarmiert. Es war in der chemiſchen Fabrik von Schering ein Gebäude in Brand geraten, in welchem ſich der Verſuchsraum für die Herſtellung künſtlichen Kampfers, ſowie die Terpentin⸗ und Schwefelſäurekocherei befand. Das Feuer wurde mit 3 B. und 6 (Rohren, die von 2 Dampfſpritzen und Hydranten geſpeiſt wurden, nach zweiſtündigem Waſſergeben gelöſcht. 1 Oberfeuerwehrmann und 2 Feuerwehrmänner erlitten leichtere Quetſchungen am Kopf und Oberarm durch einen herabſtürzenden Balken. 1 Feuerwehrmann erlitt eine Augen⸗ verletzung durch Säure, 3 Feuerwehrmänner erkrankten infolge Rauchvergiftung. 2. Am 12. September 1904 5 Uhr 58 Min. nachmittags wurde die Hauptfeuer⸗ wache und ein Teil der Oſtfeuerwache nach der Friedberg⸗Straße 33 gerufen, woſelbſt der ganze Dachſtuhl des Vorderhauſes und ein Teil des Seitenflügels in Flammen ſtanden. Mit