— 10 — befreit: im Sommer 79 (11,9%), im Winter 83 (12,1%) Schüler, von einzelnen Übungs⸗ arten im Sommer 8 (1,2%), im Winter dieſelbe Zahl. Dem ſeit 1901 an der Anſtalt beſtehenden Verein zur Pflege des Spiels und Turnens, dem jeder Schüler der Klaſſe I und II beitreten kann, gehörten im Sommerhalb⸗ jahr 24, im Winterhalbjahr 20 Schüier an. Sieben dieſer Schüler errangen auf dem Spiel⸗ feſt, das alljährlich für die Turnvereine und Schulen unſerer Stadt veranſtaltet wird, einen Eichenkranz. Zwei Riegen erwarben ſich ein Ehrendiplom. Die Turnſpiele fanden wieder wie bisher im Sommerhalbjahr jeden Sonnabend von 4—6 Uhr auf dem Spielplatz in Weſtend bezw. auf dem Exerzierplatz an der Sophie Char⸗ lotten⸗Straße ſtatt. Der Durchſchnittsbeſuch aller Abteilungen bei den Turnſpielen betrug 108 (1903: 110) Schüler. An Stelle der Turnſpiele wurde im Winter ein Freiturnen abge⸗ halten, w bei der durchſchnittliche Beſuch aller Abteilungen ſich auf 117 (1903: 105) belief. Am Handfertigkeitsunterricht rahmen im Sommer 21, im Winter 56 Schüler teil. Erwähnt ſei noch, daß die 4 Klaſſen der Vorſchule, welche mehrere Jahre aus Mangel an Klaſſenräumen in Mietsräumen untergebracht waren, zu Oſtern in das Gebäude des Realgymnaſiums zurückverlegt worden ſind. b) Oberrealſchule. Das Lehrerkollegium beſtand aus 1 Direktor, 21 Oberlehrern, 1 Zeichenlehrer, 1 Turn⸗ lehrer und 6 Vorſchullehrern. Von Michaelis 1904 av war außerdem der Gemeindeſchullehrer Iſenbart mit der Verwaltung einer Lehrerſtelle beauftragt worden, damit ein erkrankt geweſener Oberlehrer in ſeiner Pflichtnundenzahl entlaſtet werden und gleichzeitig eine Reihe von ÜIber⸗ ſtunden in Wegfall kommen konnte, letztere waren bisher von den Lehrkräften der Anſtalt gegen beſondere Vergütung erteilt worden. Den Oberlehrern Prang und Hupe wurde im Februar 1905 von dem Miniſter der geiſtlichen pp. Angelegenheiten der Charakier als Profeſſor verliehen. Der Oberlehrer Dr. Meiners, der bereits Anfang Mai 1903 erkrankte, mußte während des ganzen Schuljahres durch den wiſſenſchaftlichen Hilfslehrer Geßner weiter vertreren werden. Michaelis 1904 erhielten 10 Schüler, Oſtern 1905 — 15 Schüler das Zeugnis der Reife, außerdem waren der Oberrealſchule zur Ablegung der Reifeprüfung 12 Ertraneer (Nichtſchüler) vom Königlichen Provinzial⸗Schulkollegium überwieſen. 7 Prüflingen wurde das Zeugnis der Reife zuerkannt. In den Herbſtferien machten eine Anzahl von Schülern in Begleitung eines Lehrers eine ſiebentägige Wanderung durch den Harz. An den mit Genehmigung desKöniglichen Provinzial⸗Schulkollegiums für die Klaſſen 0 II bis 0 I eingerichteten lateiniſchen Unterricht nahmen 19 Schüler teil. Die 16 Klaſſen der Oberrealſchule (ausſchl. Vorſch.) bildeten wieder im Sommer⸗ und im Winterhalbjahre je 13 Turnabteilungen, deren kleinſte im Sommer 31, im Winter 32 und deren größte 67 bezw. 70 Schüler zählte. Die 6 Vorſchulklaſſen wurden im Turnen klaſſenweiſe unterrichtet. Auf Grund ärztlichen Zeugniſſes waren vom Turnunterricht überhanpt befreit im Sommer 35 (5,37 %), im Winter 40 (6,13%), von einzelnen ÜUbungen im Sommer niemand, im Winter 3 (0,46 %). Im Barlaufwettſpiel der höheren Schulen von Berlin und Umgegend errang die Riege der Oberrealſchule den 3. Rang unter 30 zum Wettkampf angetretenen Riegen. Bei dem auf der Trabrennbahn Weſtend abgehaltenen Charlottenburger Spielfeſt erwarben von den zum Dreikampf angetretenen 11 Schülern 8 den Eichenkranz, im Wettſpiel ſiegten 3 von 4 geſtellten Riegen. Bei günſtiger Witterung fanden im Sommerhalbjahr am Sonnabend Nachmittag auf dem am Grunewald gelegenen großen Exerzierplatz Turnſpiele unter Leitung von Anſtalts⸗ lehrern ſtatt. Es ſpielten an jedem Nachmittag durchſchnittlich 270 Schüler. Im Winterhalbjahr fand an jedem Sonnabend ein Turnen beſſerer Turner ſtatt, an welchem 185 Schüler (gegen 146 im Vorjahre) ſich beteiligen durſten. An dem für Papp⸗ und Schnitzarbeiten eingerichteten Handfertigkeitsunterricht nahmen im Sommer 62, im Winter 100 Schüler teil. c) Kaiſer Friedrich⸗Schule. Die Schülerzahl der Gymnaſial⸗ U III unſerer Kaiſer Friedrich⸗Schule hatte Oſtern 1904 eine Höhe erreicht, die eine Teilung dieſer Klaſſe zur Folge hatte. Da zugleich für das Schuljahr 1904 die zweite Sexta des Mommſen⸗Gymnaſiums aufgehoben werden konnte, wurde der Oberlehrer Hunger vom Mommſen⸗Gymnafium auf ein Jahr der Kaiſer Friedrich⸗ Schule überwieſen. Oſtern 1904 wurde außerdem der Gymnaſialzweig durch Aufſetzen einer weiteren Klaſſe der Unterprima fortgeführt. Zu demſelben Termin trat Oberlehrer Or. Mackenſen aus Anklam in das Lehrerkollegium der Anſtalt ein. Letzteres ſetzte ſich ſonach zuſammen aus 1 Direktor, 19 Oberlehrern, (einſchl. Hunger), 1 Zeichenlehrer und 6 Vorſchullehrern. Infolge Eröffnung der zweiten G. U. III und G. U. 1 erhöhte ſich die Zahl der Klaſſen einſchl. der Vorſchule auf 21 (im Vorjahre 19).