Zwei Kurſusleiter unternahmen während der großen Ferien Studienreiſen nach Frankreich bezw. der Schweiz, wozu ihnen von der Stadt eine Reiſebeihilfe gewährt wurde. Beſuch des Zoologiſchen Gartens, des Aquariums und der Urania. Im Berichtsjahre beſuchten den Zoologiſchen Garten 16 987 (1903: 17 060), das Aquarium 3849 (1903: 3606) und die Urania die Kinder der erſten und zweiten Klaſſen, deren Zahl im Sommer etwa 4150, im Winter etwa 4300 betrug. Die Themata der Vorträge in der Urania waren folgende: a) Sommerhalbjahr: Experimentalvorträge (für Knaben) 1. Klaſſen: „Elektriſches Licht.“ II. Klaſſen: „Die Ent⸗ ſtehung der muſikaliſchen Töne.“ Projektionsvorträge (für Mädchen). I. Klaſſen: „Die Anordnung des Planeten⸗ ſyſtems.“ II. Klaſſen: „Das Gebiet der Zugſpitze.“ b) Winterhalbjahr: Experimentalvorträge (für Knaben). I. Klaſſen: „Was verſteht man unter den oft gehörten Worten Volt, Ampere, Ohm und Watt?“ II. Klaſſen: „Der freie Fall der Körper.“ Projektionsvorträge (für Mädchen). I. Klaſſen: „Die Sonne.“ II. Klaſſen: „Das Gebiet des Watzmanns.“ Beſuch des Schillertheaters. Die Schüler und Schülerinnen der erſten und eine Anzahl der zweiten Klaſſen beſuchten wie in den Vorjahren eine Vorſtellung im Schiller⸗Theater. Dieſe fand für die Knaben am 7. Dezember, für die Mädchen am 10. Dezember ſtatt. Zur Aufführung gelangte „Maria Srurt“. Jugendkonzerte wurden veranſtaltet: von dem Direktor Hutſchenreuter am 4. Juni in der Aula der höheren Mädchenſchule 11 und am 5. und 12. November in der Aula der Kaiſer Friedrich⸗Schule, vom Direktor Battke am 26. Oktober in den Prachtſälen des Weſtens. Künſtleriſcher Wandſchmuck. In der Ausſtattung der Gemeindeſchulen mit künſtleriſchem Wandſchmuck wurde weiter fortgeſchritten. Jede Schule erhielt ein Bild Sr. Majeſtät des Kaiſers Wilhelm I1. Außerdem wurden den Gemeindeſchulen I11 (Mädchen) und XVvII (Knaben) noch beſondere Mittel zu dieſem Zweck zur Verfügung geſtellt. Jugendſpiele wurden wie bisher während der Monate Mai bis einſchl. September abgehalten. Geleitet wurden dieſelben von 40 Lehrern und 9 Lehrerinnen; die Oberleitung führte wieder der Vorſchullehrer Wegener. An den Spielen nahmen 35 933 Kinder (1903: 35 820) teil. Der ſtädtiſche Spielplatz in der Mommſen⸗Straße wurde von 16 Spielabteilungen in 488 Stunden, der ſtädtiſche Spielplatz in der Göthe⸗Straße von 10 Abteilungen in 324 Stunden, der ſtädtiſche Spielplatz in der Spielhagen⸗Straße von 5 Ab⸗ teilungen in 160 Stunden, der große Ererzierplatz von 6 Abteilungen in 152 Stunden und der kleine Ererzierplatz von 14 Abteilungen in 440 Stunden benutzt. Die während der Sommerferien eingerichteten Jugendſpiele erfreuten ſich zahlreicher Beteiligung, die noch größer geweſen wäre, wenn nicht zeitweiſe die ausnahmsweiſe große Hitze viele Kinder ferngehalten hätte. Auf den Platz an der Mommſen⸗Straße ſpielten an 32 Tagen 3200 Kinder, in der Goethe⸗ Straße an 32 Tagen 3840 Kinder und auf dem kleinen Ererzierplatz an ebenſoviel Tagen 1664 Kinder, zuſammen 8704 Kinder Die Leitung der Spiele, die an jedem Spieltage 2 Stunden lang ſtattfanden, war auf jedem Platze einem Lehrer übertragen. Unter der Leitung derſelben wurden außerdem wöchentlich einmal Wanderungen in den Grunewald und die Jungfernheide unternommen. Im Berichtsjahre wurde zum erſten Mal der Verſuch gemacht, Jugendſpiele auch für die Kinder der Hilfsſchulen einzurichten. Auf dem Platz an der Mommſen⸗Straße ſpielten an 10 Tagen 270 Kinder der Hitfsſchule 1 und auf dem kleinen Ererzierplatz an 11 Tagen 188 Kinder der Hilfsſchule II. Von dem Turnbezirk Charlottenburg wurde am 3. Juli auf der Trabrennbahn Weſtend wie in den Vorjahren ein öffentliches Spielfeſt abgehalten, an welchem ſich aus den Gemeindeſchulen 41 Abteilungen mit 750 Schülern und Schülerinnen unter Leitung ihrer Lehrer und Lehrerinnen beteiligten. Die Schulhöfe der Gemeindeſchulen IX, X, XIII und XIV waren während der ſchulfreien Zeit als Spielplätze geöffnet. Der Beſuch war indeſſen nur ein ſehr geringer. Schülerwanderungen. Mit Schülern der XIII. Gemeindeſchule wurde verſuchs⸗ weiſe unter Gewährung einer Beihilfe ſeitens der Stadt eine mehrtägige Wanderung unter⸗ nommen, die zur vollen Zufriedenheit ausgefallen iſt. Eislauf. Die während der Wintermonate auf dem Spielplatz in der Goethe⸗Straße eingerichtete Eisbahn, zu welcher der Zutritt den Kindern aus den Gemeindeſchulen un⸗ entgeltlich geſtattet wurde, war rege beſucht. Schwimmunterricht. Von dem Charlottenburger Schwimmverein von 1887 wurden in der Badeanſtalt am Kochſee 60 Gemeindeſchüler im Schwimmen ausgebildet. Die Stadtgemeinde gewährte dem Verein hierzu, wie ſeit Jahren, eine Beihülfe. Außerdem wurden in der Volksbadeanſtalt von 4 ſtädtiſchen Lehrern je 20 Schüler aus der XIII., Xv., XVII. und XXI. Gemeindeſchule und von dem Schwimmlehrer und der Schwimmlehrerin der ſtädtiſchen Volksbadeanſtalt aus der III., IV., XI., XII., XIII., XIV., XXI. und XXII. Gemeindeſchule ebenfalls je 20 Schüler und Schülerinnen im Schwimmen unterrichtet. Die Benutzung der Brauſebäder in den Schulen ergibt ſich aus der nachſtehenden Zuſammenſtellung. 2