— 160 — 528 Perſonen 84 in der Zeit vom 15. November bis 15. Dezember 1904 aus ſtädtiſchen Armen⸗ oder Stiftungsmitteln Unterſtützungen in barem Gelde oder durch Einkleidung von Kindern erhalten. Vergleicht man dies Ergebnis mit dem des Vorjahres, ſo ergibt ſich, daß in dieſem Jahre ein Rückgang ſowohl in der Zahl der Perſonen, die wegen einer Beſcherung überhaupt vorſtellig wurden, als auch der Perſonen, die gleichzeitig mehrere Vereine darum angingen, ſtattgefunden hat. Daß Perſonen bei mehr als 4 Stellen um eine Beſcherung vorſtellig geworden wären, iſt auch in dieſem Jahre nicht vorgekommmen. In der am 16. Dezember 1904 ſtattgehabten gemeinſchaftlichen Beſprechung, zu der ſich eine größere Anzahl von Vereinsvertretern und einige Privatperſonen eingefunden hatten, wurden bei der Vergleichung der einzelnen Liſten in 44 Fällen Unterſtützungen geändert, in 11 Fällen Unterſtützungen zugeſetzt, in 68 Fällen Unterſtützungen geſtrichen. 7. Stiftungen. a) Chriſt'ſche Stiftung. Die beiden Grundſtücke Berliner Straße 1 (Tiergartenhof) und Berliner Straße 2 ſind vom 1. Oktober 1903 ab auf 25 Jahre an Herrn Guſtan Haeſen in Berlin, General⸗ vertreter der Haaſe-Brauerei, verpachtet worden. Herr Haeſen hat mit einem Koſtenaufwande von rund 562 137 ℳ auf beiden Grundſtücken zuſammen unter der bisherigen Bezeichnung „Tiergartenhof“ ein den heutigen Anforderungen entſprechendes Reſtaurationsgebäude er⸗ richtet, das in das Eigentum der Stadt übergegangen iſt. Der für die Stiftungszwecke (Gewährung von Freibetten im Krankenhauſe) zu verwendende, von Herrn Haeſen außerdem zu zahlende Mietspreis beträgt für die erſten 10 Jahre 26 500 % jährlich, für die letzten 15 Jahre 30 000 ℳ jährlich. b) von Platen⸗ und von Lentzcke⸗Stiftung II. Infolge Verbreiterung der Bismarck⸗Straße mußte das bisherige Stiftungsgrundſtück Bismarck⸗Straße 113 zum A briß verkauft werden. Als Erſatz wurde das Grundſtück Lützower Straße 3 erſtanden und für Zwecke der Stiftung eingerichtet. 8. Waiſenpflege einſchl. Fürſorgeerziehung, unter Ausſchluß der Waiſenkoſtpflege. a) Tätigkeit des Gemeindewaiſenrats. Der Gemeindewaiſenrat hat im Berichtsjahre 1904 folgenden Schriftwechſel mit den Vormundſchaftsgerichten zu erledigen gehabt: 1023 (gegen 1051) Vorſchläge zum Vormund, 32 (gegen 30) zum Gegenvormund, 324 (gegen 339) zum Beiſtand, 286 (gegen 396) zum Pfleger, 13 (gegen 19) Mitteilungen in Fürſorgeerziehungsſachen (unter Ausſchluß des bei den Perſonalakten geführten Schriftwechſels), 34 (gegen 40) Anfragen über Behandlung der Mündel, 266 (gegen 256) Mitteilungen über Beendigung der Vormundſchaft, 26 desgleichen der Beiſtandſchaft, 66 desgleichen der Pflegſchaft, 56 (gegen 42) Anfragen, ob ein gericht⸗ liches Einſchreiten im Intereſſe der Kinder geſchiedener Eheleute erforderlich iſt, 4 ſonſtige Sachen. Dazu kommen Beſtätigungen: 696 (gegen 734) zum Vormunde, 29 (gegen 34) zum Gegenvormunde, 103 (gegen 112) zum Beiſtande und 177 (gegen 275) zum Pfleger. Im⸗ ganzen ſind alſo 3205 Schriftſtücke bearbeitet worden. p) Unter der Aufſicht des Gemein dewaiſenrates ſtanden am 1. April 19044!⸗ e e, 3296 Mündel. Der Zugang für 1904 betun. 1510 Der Asgang:⸗ — 734 774 ſodaß am 31. März 1905 ein Beſtand vonn —. 4072 Mündeln verblieb. Dieſe Zahl umfaßt die Mündel, die am 1. Oktober 1901 aus den — leider nicht vollſtändigen — Mündelregiſtern der Waiſenräte, die bis dahin von dieſen ge⸗ führt wurden, übernommen ſind, zuzüglich des uns ſeitdem bekannt gewordenen Zuganges und abzüglich des Abganges 4 Der Abgang der Mündel fand aus folgenden Gründen ſtatt: Großjährig wurden 116 Verſtorben ſind 111 Legitimiert wurden 59 22 Cbarlottentd erg. verzcgen: 4 8 381 Weil die Pflegſchaft infolge Wegfalles des Grundes aufgehoben wurde und aus anderen Gründen Wie oben 731. c) Aufſicht über die Haltekinder. Die Aufſicht über die Haltekinder, d. h. die gegen Entgelt von den Eltern oder ſonſtigen Verpflichteten in Pflege gegebenen Kinder unter 6 Jahren wird durch die einzelnen Waiſenräte, Waiſenpflegerinnen und Stadtärzte als Beauftragte des Königlichen Polizei⸗ Präſidiums geführt. Über jedes Kind wird halbjährlich berichtet. Daneben erfolgen Sonder⸗ berichte, ſobald Anträge zu ſtellen oder irgend welche Maßnahmen erforderlich ſind. Haltekinder waren am 1. April 1904 der Aufſicht des Gemeindewaiſenrats taterſteltrt: 4 , , 35 darunter 79 unter 1 Jahr. Der Zugang für 1904 betrug darunter 159 unter 1 Jahr. Der Abgang Der Beſtand am 31. März 1905 darunter 78 unter 1 Jahr. 223