— 210 — geſchloſſen von den übrigen Krankengebäuden, in einer Reihe mit je 20 m Abſtand an⸗ geordnet. Jeder Pavillon iſt mit 2 völlig von einander getrennten Abteilungen verſehen. Die im Krankenhauſe eintreffenden Patienten werden auf beſonderem, nur für dieſen Zweck beſtimmten Wege der Hauptaufnahme⸗Abteilung zugeführt, die ſich in einem ein⸗ geſchoſſigen Anbau des Verwaltungsgebäudes befindet. Sobald die Aufnahmen erledigt ſind, erfolgt von dort aus die Überweiſung der Kranken nach den in den Verbindungsgängen be⸗ findlichen Aufnahmebädern. Erſt nachdem hier die Säuberung und die Einkleidung mit reiner Wäfche und Anſtaltskleidung ſtattgefunden hat, werden die Kranken in die Abteilungen gebracht. Dieſe Betriebsweiſe ſowie die angegebene Bettenverteilung haben ſich ſeither als vollkommen zweckmäßig erwieſen. — Der Andrang im Krankenhauſe iſt, beſonders in den Wintermonaten, ſo ſtark geweſen, daß wiederholt Abweiſungen von äußerlich kranken Frauen und Männern erfolgen mußten. Es hat deshalb die alsbaldige Erweiterung des Kranken⸗ hauſes durch Errichtung eines weiteren chirurgiſchen Frauen⸗Pavillons für 60 Betten in Aus⸗ ſicht genommen werden müſſen. 2. Arzte, Apotheker und Beamte. Die durch Gemeindebeſchluß vom 9. Dezember 1903 feſtgeſetzten Stellen ſind in folgender Weiſe beſetzt worden: Direktor Profeſſor Dr. Beſſel⸗Hagen. Chirurgiſch⸗Gynäkologiſche Abteilung: Dirig. Arzt: Der Direktor, I. Aſſiſtenzarzt Or. Neupert, Aſſiſtenzarzt Dr. Dörrie, erſetzt am 1. September 1904 durch Dr. Hoffmann, Aſſiſtenzarzt Dr. Schlichting, Aſſiſtenz⸗ arzt Dr. Kleinſchmidt, Aſſiſtenzarzt Dr. Ploeger. Am 15. November 1904 iſt in Zugang gekommen der zum Krankenhauſe komman⸗ dierte Stabsarzt Dr. Boerner vom Infanterie⸗Regiment Nr. 111. Außerdem wurden vorübergehend als Volontärärzte beſchäftigt Br. Hoffmann (bis zu ſeiner Ernennung zum Aſſiſtenzarzt), Dr. Gauß, Dr. Bodin und Dr. Dohmeyer. Innere Abteilung. Dirig. Arzt: Profeſſor Dr. Grawitz, I. Aſſiſtenzarzt Dr. Wolff, Aſſiſtenzarzt Dr. Zaelke, Afſiſtenzarzt Dr. Kühne, Aſſiſtenzarzt Dr. Patſchkowski, Aſſiſtenzarzt Dr. Grünberg. Daneben ſind vorübergehend als Volontärärzte beſchäftigt geweſen: Dr. Gathmann, Dr. Raßmuß, Dr. Käufer, Dr. Büſing, Dr. Ziegra, Or. Berkofsky und Dr. Schmitz. Pathologiſche Abteilung. Proſektor Profeſſor Dr. Henke, Volontärarzt Dr. Zeller. Apotheke: 1. Apotheker Dr. Beckſtroem, Apotheker Behr. Bureau⸗ und Betriebsdienſt (das Bureau gilt zugleich als Geſchäftsſtelle für die Deputation). Oberinſpektor Schulz, 2 Sekretäre, 4 Bureau⸗Aſſiſtenten, 2 Bureaugehilfen, 1 Mate⸗ rialienverwalter, 1 Küchenverwalter, 1 Hausmeiſter, 1 Maſchinenmeiſter, 2 Fernſprech⸗ gehilfinnen. Ferner ſind in Unterbeamtenſtellen beſchäftigt: 1 Desinfektions⸗Aufſeher, 1 Bote und 3 Pförtner. 3. Seelſorge. Die Seelſorge der evangeliſchen Patienten iſt dem Pfarrer der hieſigen Trinitatis⸗ kirche Dr. Luther nebenamtlich übertragen. Da — abgeſehen von der Begräbniskapelle — vorläufig noch ein beſonderer Andachtsraum fehlt, werden gemeinſame Gottesdienſte, nötigen⸗ falls mit Abendmahlſpendung, auf den Stationen abgehalten. Die Seelſorge der tatholiſchen Patienten nimmt durch regelmäßige Beſuche ein Kaplan der Herz⸗Jeſu⸗Kirche wahr. 4. Pflegeperſonal. Für das neue Krankenhaus war von vornherein in Ausſicht genommen worden, zum eigentlichen Pflegedienſt Schweſtern von beſſerer Schulbildung heranzuziehen und ihnen nur für die groben und ihre Krüfte überſteigenden Arbeiten eine gewiſſe Anzahl von Wärtern und Hilfswärterinnen beizugeben. Die Bereitſtellung geeigneter Schweſtern ſollte gemäß der „Beſtimmungen für die Anftellung ſtädtiſcher Schweſtern vom 12. März 1902“ durch Ausbildung von Schülerinnen in einer ſtaduiſchen Schweſternſchule erfolgen. Dieſes Vorhaben hatte aber zu Anfang keinen nennenswerten Erfolg, da die Meldungen für die Schule wider Erwarten gering waren und blieben. Im übrigen ſtanden zwar die bisher im alten Krankenhauſe und im Bürgerhauſe beſchäftigten 24 Victoriaſchweſtern, mit deren Weiterverwendung in der neuen Anſtalt das Victoriahaus ſich einverſtanden erklärt hatte, zur Verfügung ndeſſen war damit der Be⸗ darf noch bei weitem nicht gedeckt und es blieb daher nur übrig, auf die Einſtellung ander⸗