— 291 — haben. Ich bin mir bewußt in Übereinſtimmung mit allen Mitgliedern der Deputation zu handeln, wenn ich in ganz beſonderem Maße dieſen Dank zum Ausdruck bringe gegenüber einem dieſer Mitglieder, dem Direktor unſerer ſtädtiſchen Krankenanſtalten, unſerem hochver⸗ ehrten Herrn Profeſſor Dr. Beſſel⸗Hagen. Getrieben von keiner anderen Verpflichtung als derjenigen, welche entſpringt aus der Würde der Wiſſenſchaft, die Sie vertreten, und aus der Ihnen eigenen vornehmen Auffaſſung der Pflichten, die Ihnen Ihr Amt, das Sie zieren, auferlegt, haben Sie verehrter Herr Pro⸗ feſſor, im freiwilligen Ehrendienſt eine ſchier unermeßliche Fülle dankenswerteſter, durchdachteſter und, wie ich beſonders hervorheben möchte, äußerſt praktiſcher Arbeit geleiſtet. Schon bevor die Stadt mit den Herren Schmieden und Boethke in Verbindung trat, haben Sie ſich der äußerſt umfangreichen und ſchwierigen Arbeit der Aufſtellung eines Programms für den Bau im Namen der Krankenhausbau⸗Deputation unterzogen, das dann ſchließlich in ſeinen grund⸗ legenden Zügen dem Bauentwurf zur Grundlage gedient hat. Sie haben dann in jahrelanger anſtrengender Arbeit mit ſeltener Energie die Herſtellung der Bauentwürfe für jeden einzelnen Bauteil und deren Ausführung Schritt für Schritt mit Ihrem ſachverſtändigen Rate begleitet. Sie haben zuletzt mit geradezu erſtaunlicher Arbeitskraft und Sachkenntnis bis in die kleinſten Einzelheiten die tauſend und abertauſend Bedürfniſſe für die innere Einrichtung, die ver⸗ waltungstechniſche ſowohl wie die mediziniſche, ausgedacht, ausgearbeitet und feſtgeſtellt, den Koſtenanſchlag dafür mit genaueſten, überall zutreffenden Zahlen ermittelt und aufgeſtellt, und ſchließlich ſogar auch die Beſchaffung aller dieſer Ausrüſtungegegenſtände ſelbſt in die Hand genommen und die Ausführung und Lieferung aller dieſer Dinge bis ins einzelne überwacht, Bewunderungswürdig iſt mir dabei unter anderem insbeſondere auch erſchienen, wie Sie bei der Beſtellung von techniſchen maſchinellen Apparaten ſelbſt als Konſtrukteur aufgetreten ſind und den großen Welifirmen vielfach Angaben zu Verbeſſerungen der höchſt komplizierten Apparate gemacht haben, die von dieſen willig als ſolche anerkannt und gerne befolgt wurden und nun unſerem Krankenhauſe zum Nutzen gereichen. Es muß für Sie, geehrter Herr Profeſſor, eine hohe Befriedigung ſein, nunmehr als erſter Leiter in der Anſtalt wirken zu können, an deren zweckmäßiger Ausgeſtaltung Sie einen ſo hervorragenden Anteil haben. Mir aber iſt es eine hohe Freude, Ihnen für Ihre im Ehrendienſt der Stadt ge⸗ leiſtete wertvolle Arbeit den Dank der Stadt an dieſer Stelle ausſprechen und Ihnen gleich⸗ zeitig mitteilen zu können. daß auch Seine Majeſtät unſer König, der an allen tüchtigen Friedensarbeiten lebhaften Anteil nimmt, auch Ihrer Tätigkeit gedacht und in Anerkennung derſelben Ihnen den Roten Adler⸗Orden zu verleihen geruht hat, den ich im Auftrage des Herrn Regierungspräſidenten mit meinem herzlichſten Glückwunſch Ihnen hiermit zu überreichen die Ehre habe. Sie werden ihn tragen mit dem ſtolzen Bewußtſein, dieſe königliche Anerkennung durch Ihre Arbeit wahrhaft verdient zu haben. Ich übergebe nunmehr namens des Magiſtrats dieſes neue Krankenhaus Charlotten⸗ burg⸗Weſtend zur Verwaltung und zum Betriebe der Krankenhaus⸗Deputation und ihrem Vorſitzenden, Herrn Stadtrat Boll, inſonderheit dem mit der Deputation arbeitenden Direktor der Anſtalt, Herrn Profeſſor Dr. Beſſel-Hagen, und allen Arzten, die neben und unter ihm in dieſem Hauſe arbeiten, ſowie den Beamten der ſtädtiſchen Krankenhausverwaltung und der Schweſternſchaft dieſes Hauſes, welche letztere heute durch Herrn Oberinſpek tor Schulz und Frau Oberin Pankritius hier vertreten iſt. In mühevoller, opferwilliger und opfervoller ſtiller Arbeit, die nur ſelten von der Welt da draußen beachtet wird, werden Sie, meine Herren, und Sie, liebe Schweſtern, im Innern dieſer Anſtalt von nun an tätig ſein. Ihre Arbeit iſt geweiht dem Wohle unſerer kranken Mitbürger, iſt geweiht der Erhaltung der Volkskraft, jenem hohen Gute, auf dem die Kraft und die Stärke unſeres Vaterlandes beruht. Ihre Arbeit wird, deß ſind wir gewiß, reichen Segen an andere verbreiten. Möge ſie Ihnen allen, mit dieſem Wunſche will ich ſchließen, auch reiche Befriedigung für die eigene Seele gewähren. Das walte Gott!