%, 10, 2. was Sie uns geſchaffen haben, und wir beglückwünſchen Sie aufrichtig zu Ihrem bedeutenden Werke, an dem Ihr Name an beſcheidener Stelle eingemeißelt iſt 1. 42. — das Rathaus ſteht — mit dem Geſchicke der Stadt un⸗ ösbar verknüpft iſt.. Die fleißigen pflichttreuen Bauleute verlaſſen nun dieſen Platz, auf dem ſie 6 Jahre hindurch ihre Arbeit getan haben und räumen ihn den Mannern der Selbſtverwaltung und den ſtädtiſchen Beamten. Mit Fleiß und Pflichttreue werden auch dieſe ihre Arbeit verrichten, die Gott ſegnen möge. Unter ihnen wird der ſachliche Kampf nicht aufhören. Und das iſt gut. Denn er iſt es, der die Menſchen und Dinge vorwärts bringt — aber im übrigen möge unter allen den Männern, die hier aus⸗ und eingehen werden, ein freundliches, auf gegenſeitige Rückſichtnahme begründetes Verhältnis walten, in dem der eine den anderen 1 verſtehen ſucht. öge der Stadt in dieſem Hauſe auch nie das fördernde Wohlwollen der Königlichen Staatsregierung, der geſetzlichen Aufſichtsbehörde, fehlen. Möchte in allen Kreiſen immer mehr erkannt werden, daß die deutſchen Städte in ihrer Selbſtverwaltung eine große kulturelle Arbeit leiſten, die unſerem Vaterlande un⸗ mittelbar dient, und daß die Bürgerſchaft des Landes noch eine Zukunft und in ihr große Aufgaben zu erfüllen hat. Dan begrüßen wir es, daß unſer Regierungspräſident Herr von der Schulenburg ſein lebhaftes Intereſſe an unſerer Charlottenburger Verwaltung dadurch bekundet hat, daß er zur Teilnahme an unſerer einfachen häuslichen Feier heute bei uns erſchienen iſt. Wir erkennen das mit Freude und ſprechen dafür unſeren lebhaften Dank aus. Und zuletzt das Wichtigſte: daß wir nie vergeſſen mögen, daß wir nur ein Glied des Ganzen ſind, daß wir nicht für uns arbeiten, ſondern für das Vaterland. Wenn Charlottenburg heute auf eine glänzende Entwicklung zurück⸗ blicken kann, die es ihm ermöglicht, das Rathaus zu errichten, ſo verdanken wir das König und Vaterland, Kaiſer und Reich. In der nächſten Woche bei der Feier unſeres 200⸗Jahrfeſtes wird Gelegenheit ſein, darauf näher einzugehen. Aber auch heute wollen wir uns dankbar daran erinnern, wieviel Charlottenburg in ſeiner Entwicklung der fördernden Huld der preußiſchen Könige zu danken hai, die uns noch in den letzten Jahren wieder unſer König Wilhelm II. in hohem Maße bei unſeren großen Unternehmungen zum Ausbau der Stadt erwieſen hat. Und deshalb lautet der Ruf, mit dem die Eharlottenburger Bürger ihr Rathaus weihen und in deſſen Sinne ſie geloben zu wirken Unſer Kaiſer und König und Markgraf Wilhelm II. er lebe hoch, hoch, hoch!“ Begeiſtert ſtimmte die Verſammlung ein und ſang die Nationalhymne. Als Vertreter der Bauleitung ergriff nun der Architekt Reinhardt das Wort: „Hochgeehrte Feſtverſammlung! Mit uns ſehr ehrenden Worten hat Herr Oberbürgermeiſter Schuſtehrus, ebenſo hat Herr Stadtbaurat Bratring auch unſerer Mitarbeit, unſerer künſtleriſchen Tätigkeit bei dem Bau des Rathauſes gedacht. Der heutige Tag und dieſe Stelle drängen uns dazu (ich ſpreche auch im Namen meines Kollegen Süßenguth), unſerer Dankbarkeit Ausdruck zu geben. Zunächſt wollen wir der Stadtverwaltung, welche uns die Herſtellung der Ausführungszeichnungen und die künſtleriſche Oberleitung über den Rathausbau übertrug, an erſter Stelle unſeren aufrichtigſten Dank für das uns geſchenkte große Vertrauen hier abſtatten. Die ſchöne Aufgabe, mitten in der ſich ſo bedeutſam entwickelnden Stadt das erſte Gebände der ſtädtiſchen Verwaltung entſtehen zu laſſen, war uns in Ge⸗ meinſchaft mit der Rathausbauverwaltung und der Rathausbau⸗Deputation vergönnt. Gerade dieſe gemeinſamen Beratungen und die gemeinſchaftliche Tätigkeit haben uns angeſpornt zu friſchem Schaffen und haben zur Förderung und zum Gelingen des Bauwerkes beigetragen. Viele und ſchöne Anregungen für die praktiſche und künſtleriſche Ge ſtaltung, welche ja ſtets Hand in Hand gehen müſſen, find ſowohl von Mitgliedern der Baudeputation als auch von der Bauverwaltung ausgegangen. Wir halten es für eine ſchöne Pflicht, allen beteiligten Herren, beſonders aber unſerm hochverehrten Herrn Oberbürgermeiſter, für ſein reiches Intereſſe bei allen künſtleriſchen Fragen und für ſein uns immer gezeigtes großes Wohl⸗ wollen unſerm herzlichſten und wärmſten Danke öffentlich Ausdruck zu geben. Zur künſtleriſchen Durcharbeitung und Ausführung dieſer umfangreichen Aufgaben haben uns tüchtige, ſelbſtändig ſchaffende Kräfte unſeres Ateliers, be⸗ deutende und bekannte Künſtler und Kunſthandwerker zur Seite geſtanden. Wir verdanken dieſen Herren durch ihre getreue Mitarbeit, durch das verſtändnisvolle Eingehen auf unſere Abſichten, für die meiſt wirklich liebevolle 1. . ihrer Arbeiten und Aufträge zum großen Teil das Gelingen des auwerks.