alten Rathauſes erwachſen iſt, he ——— Aber feſt und weh 0 mie es uherich auf dem Grundſtücke des wir, wird auch im Geiſte der alten Traditionen ſeine innere Berwaltung ſich weiter abſpielen. Wir dürfen mit einer im ſicheren Zuverſicht dieſer Entwickelung entgegenſchauen, wenn dieſelben Mächte, die bisher gütig über uns gewaltet haben, uns auch fürderhin erhalten bleiben. Solange unſer deutſches Vaterland unter Gottes Schutz und kaiſerlicher Macht bleibt, was es bisher war, ein Vorbild aller Welt für Sitte und Ordnung, für 11. Arbeit und rüſtiges Streben, für kräftige und entſchloſſene Tat 4 und im Frieden, ſolange ſoll und wird jegliche deutſche Tugend auch auern unſerer Stadt eine ſichere Stätte finden. Dieſe Fürbitte und dies Gelöbnis zugleich bekunden wir durch den Ruf: Unſer geliebtes deutſches Vaterland, es blühe, wachſe und gedeihe! Das ſtarke Deutſche Reich, es lebe Hoch, Hoch, Hoch!!!“ in den Im Verlaufe des Feſtmahls ergriff ferner das Wort der ſtellvertretende Stadtver⸗ ordneten⸗Vorſteher Kaufmann und feierte die Stadt Berlin in folgender Rede: „Hochgeehrte Feſtverſammlung! Sie werden mit mir die Empfindung haben, daß es ſich geziemt, am heutigen Tage, dem Gedenktage Charlottenburgs, unſer Auge für ganz kurze Zeit auch auf unſere Nachbarſtadt Berlin zu richten. Berlin, die an hiſtoriſchen Erinnerungen ſo reiche, trutzige Stadt, deren Geſchichte bis in das 13. Jahrhundert zuruckreicht, hat ſich in dieſem langen Zeitraum den Ruf erworben und ihn bis heute erhalten: ſeine Stadtrechte jeder⸗ zeit kraftvoll gewahrt zu haben. Gleich uns hat es ſein Aufblühen der wohl⸗ wollenden Förderung der Hohenzollern mitzuverdanken, deren märkiſche Geſchichte vielfach mit den Geſchicken Berlins verknüpft iſt. Es kann nicht meine Aufgabe ſein, an dieſer Stelle des näheren auf die Geſchichte Berlins einzugehen, ſeinen Werdegang zu verfolgen und im einzelnen nachzuweiſen, wie Kunſt und Wiſſenſchaft, Handel und Induſtrie ſchon vor Jahr⸗ hunderten in ſeinem breiten Nährboden machtvoll die Wurzeln ſchlugen zu ihrer heutigen Blüte. Nur das ſei hervorgehoben, daß mit der Errichtung des Deutſchen Reiches und der Erhebung Berlins zur Reichshauptſtadt jene kaum Dem meiſter Dr. geahnte Ausbreitung eintrat, die Berlin würdig an die Seite der Millionenſtädte London und Paris ſtellte. Immer ſtolzer und mächtiger dehnte ſich die Stadt aus und, wie in allen Großſtädten der Zug der Entwicklung nach dem Weſten drängt, ſo gelangte die Rieſenſtadt ſchließlich an die Grenze unſeres Weichbildes. Naturgemäß waren der Entwicklung ſelbſt damit keine Grenzen gezogen, und eine rege Bautätigkeit ſetzte ſich auf Charlottenburger Gebiet fort. So entſtand unſer ſchönſter und, daß ich es ehrlich ſage, zugleich ſteuerkräftigſter Stadtteil als die natürliche Fortſetzung Berlins. Ich darf es daher ausſprechen, daß wir weſent⸗ liche Grundbedingungen unſeres Aufſchwunges dem Aufſchwunge unſerer Nachbar⸗ ſtadt verdanken. Aber nicht allein die uns materiell befruchtende Nachbarſchaft gereichte uns zum Vorteil, auch auf ideellem Gebiet zogen wir Nutzen daraus. Faſt alle jene Einrichtungen, die wir infolge unſeres Anwachſens zur Großſtadt zu ſchaffen hatten, beſtanden in Berlin bereits in muſtergültiger Ausführung. Dach dort geſammelten Erfahrungen wurden für uns ein reicher Born ſteter rung. In aufrichtiger Dankbarkeit gedenken wir daher heute unſerer Schweſter⸗ ſtadt, die ich lieber noch unſere mütterliche Freundin nennen möchte. Unſerer Verehrung und Dankbarkeit für alle Zeit ſichtbaren Ausdruck zu verleihen, haben wir angeordnet, daß der auf den Glasmalereien im Treppenhauſe unſeres Rat⸗ hauſes dargeſtellte Feſtzug ſeine ſymboliſchen Huldigungen beiden Städten gemeinſam darbringt. Sie aber hochgeehrte Feſtgenoſſen, bitte ich mit mir einzuſtimmen in den Ruf: „Die Stadt Berlin“, hoch, hoch, hoch!“ ſtellvertretenden Stadtverordneten⸗Vorſteher Kaufmann antwortete der Bürger⸗ Reicke⸗Berlin: „Meine ſehr verehrten Herren! Es kann der Frömmſte nicht in Frieden leben, wenn es dem böſen Nachbar nicht gefällt“ — ein Wort, ebenſo bitter wie wahr, ebenſo voller Vorwurf wie Ermahnung, und dennoch, meine ich, nicht un⸗ geeignet ſelbſt für dieſe Gelegenheit und für dieſe Stunde. Denn die ſchöne Stadt, die wir heute hier feiern, liegt nicht auf einer Inſel der Seligen, wo, um in der göttlichen Sprache zu reden, ſtatt der Droſchken die wilden Kentauren Damen in Svas Koſtüm über die Straßen beförderten und ſtatt ſchnaufender Automobile ſtumme Schwäne das Straßenbild beleben, ſondern ſie liegt im märkiſchen Sand, zwiſchen dürren Fichten, unter denen häufig Butterbrotpapiere liegen, mit ſteinernen Mietskaſernen (Heiterkeit), alſo in jener Gegend, wo ſeit zehn Jahren die Städte wie Pilze aus der Erde ſchießen. Sie hat Nachbarn erhalten; ſie hat Nachbarn, die, da ſie ſich mit ihr zuſammen in demſelben Hauſe