— 25 — c) Der Feſtakt zur 3weihundertjahrfeier. Am 28. Mai fand der eigentliche Feſtakt der Zweihundertjahrfeier ſtatt. Die ſtädtiſchen Körperſchaften und eine große Ehrengäſte vereinigten ſich gegen 12 Uhr im Feſtſaale des Rathauſes. Nachdem der Charlottenburger Lehrer⸗Geſangverein Beethovens „Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre“ mit Poſaunenbegleitung vorgetragen, ſprach Profeſſor Julius Wolff folgenden Prolog: „Wir Menſchen meſſen nach den Erdentagen Die Zeit, die ſchnell an uns vorüberfliegt, Und hören immer nur die Stunde ſchlagen, Die hinter uns ſchon im Vergangenen liegt. Und wenn wir, mühſam wandelnd unſern Weg, Einmal zurückſchaun vom erklommnen Steg In Fernen, die uns noch dereinſt umſchwebten, Scheint uns bedeutungsvoll, was wir erlebten. Da iſt's dem Herzen tröſtlich, zu gedenken Getaner Arbeit, überwundner Not Und in die Zukunft dann den Blick zu lenken, Wenn ſie, wie goldumſäumtes Morgenrot Dem Tage Glanz verheißt mit ſeinem Mühn, Und ahnen läßt ein ſonniges Erglühn Von Hoffnungen, die wir im Stillen hegten, Mit Wünſchen nährten und mit Liebe pflegten. Heut iſt nun unſrer Stadt ein Tag beſchieden, Den ihre Bürger feierlich begehn, An dem ſtraßauf, ſtraßab und hoch und nieden Sich Laubgewinde ſchlingen, Fahnen wehn, Und alles drängt und mahnt mit Sang und Klang, Der jugendlichen Schöpfung Werdegang In dauerndem Gedächtnis zu bewahren, Wie ſie heranwuchs in zweihundert Jahren. Jahrhunderte ſind winzige Gewichte Am Räderwerk der großen Weltenuhr, Kein Bruchſtück altheroiſcher Geſchichte Birgt dieſe Stadt auf ausgegrabner Spur. Sie war ein traulich Fiſcherdorf, bevor Ein König ſie zum Tuskulum erkor Und Prunk wie Staatskunſt aus dem Schloß verbannte, Das er nach ſeiner Königin benannte. Nicht bloß das Privileg mit Brief und Siegel, Das den beſchützten Ort zur Stadt erhob, Wir ſehn in der Erinnerung klarem Spiegel Der Beneftzien mehr, womit umwob Des Herrſchers Gunſt das ſeßhafte Geſchlecht. eiheit, Kämmerei, Gemeinderecht Und mancher Nießbrauch wurde ihm verliehen, Daß Handel und Gewerbe flugs gediehen. Nun ging's gradaus. Womit des Schickſals Walten Das Land auch heimgeſucht im Lauf der Zeit, Die Stadt hat mitgetan und . In Krieges Laſt, in Sieges Freudigkeit, Hat mit der angeborenen Kraft der Mark Sich durchgekämpft und wurde groß und ſtark, nan ne ne2 ſtattet und gerüſtet, Wonach des Lebens Dohlſtald nur gelüſtet.