4 e gme Welt, ſie iſt die . „ die Führerin der modernen Zeit und ihrer Gedanken. So hat die Stadt Eharlottenburg nicht nur eine lokale 1 2 Techniſchen Hochſchule, ſondern auch eine n0% innerliche Beziehung, weil Charlottenburg e ine moderne Stadt iſt, die bemüht iſt, die modernen Gedanken, die in Ihrer Techniſchen Hochſchule von den bedeutenden Männern der Wiſſenſchaft geprägt werden, n 1 Tat umzuſetzen, ſoweit die Verwaltung einer Stadt überhaupt dazu berufen iſt. 2 2 Eure Magnifizenz! Wir ſind ſtolz darauf, die Techniſche Hochſchule als unſere hervorragende Bürgerin in den Mauern unſerer Stadt ſeit 21 Jahren bewahrt zu wiſſen. Wir ſind ſtolz auf das Kollegium der Lehrer, die ihren Ruhm täglich mehren. Wir ſind ſtolz auf die jugendfriſchen, tatkräftigen, arbeits⸗ luſtigen Studenten, unſere Kommilitonen, in denen wir die Zukunft erblicken, von denen wir ſehen, daß ſie ſich heranbilden zu einem energievollen, willensſtarken, arbeitsfreudigen Geſchlecht, in deſſen Hand die Zukunft und die Ehre und die Arbeit unſeres Vaterlandes ruht. Wir hoffen. daß die freundlichen Beziehungen, welche ſich in den letzten 20 Jahren zwiſchen der Techniſchen Hochſchule und der Stadtverwaltung zu Charlottenburg angeknüpft haben, zwiſchen dem Lehrer⸗ kollegium und den Studenten, unſeren Studenten, unſeren Charlottenburger Studenten, ſich immer freundlicher und inniger geſtalten möchten. Das iſt unſer lebhafter, inniger Wunſch. Ich ſchließe mit dem herzlichſten und aufrichtigſten Dank an Eure Magnifizenz und an den hohen Senat der Techniſchen Hochſchule. daß er die Güte gehabt hat, uns am heutigen Feſttage eine ſo ſchön ausgeſtattete Adreſſe zu überreichen, in der die ſchönen Gedanken enthalten ſind, die Eure Magnifizenz uns ſoeben zu verkünden die Güte 14 9 ravo! Nun ergriff das Wort der Präſident der Königlichen Akademie der Künſte, Geheimer Regierungsrat Profeſſer Otzen: „Hochgeehrter Herr Oberbürgermeiſter! Meine Herren von der Stadt⸗ verwaltung Charlottenburgs! Wer ein längeres Leben hinter ſich hat, wer die Entwickelung der deutſchen Städte mit Intereſſe und mit Liebe begleitet hat, vor allen Dingen, wer ſie vergleicht mit den Fortſchritten der Städte anderer Länder, der wird als Deutſcher ein ſtolzes Empfinden haben für die Kraft und die Ge⸗ ſundheit des deutſchen Vaterlandes. Mögen dabei auch einige minder erfreuliche Zeichen ſein, mag die Landflucht ihre Schatten werfen, die Wohnungsnot von Zeit zu Zeit ihr graues Haupt erheben: im großen und ganzen wird man der Stadt⸗ entwickelung Deutſchlands höchſte Anerkennung zollen müſſen. Was hat ſie alles geleiſtet! Die ſtädtiſche Hygiene, die der Geſundheit aller Bewohner, aber ins⸗ beſondere der Geſundheit der Mehrheit der Minderbegüterten dient, iſt zu hoher Vollendung entwickelt Das Erziehungs⸗, das Bildungsweſen jeder Art ſteht auf einer wohl an keiner Stelle übertroffenen Höhe. Das erwachte Verſtändnis für die Schönheit im Städtebilde hat ſeine glücklichen Folgen in der Anlage neuer Stadtteile gehabt; es hat ſich entwickelt zu einer Wiſſenſchaft, es hat ſich entwickelt zu einer Kunſt, die nicht allein bereits die ſchönſten Früchte getragen hat. ſondern ſie auch noch weiterhin tragen wird. Die Baupolizei, die früher eine uniformierende, die Schönheit hemmende Tätigkeit ausübte, iſt heute zum Verſtändnis ihres Be⸗ rufes gekommen und zu einer Schönheit fördernden Behörde geworden. Das Kunſtbedürfnis beim Bauen ſowohl des Staates wie der Privaten iſt in beſtändigem Wachſen begriffen. Der landſchaftliche und künſtleriſche Schmuck der Stadt wird heute nicht mehr wie ein Lurus für die Reichen empfunden, ſondern wie eine natürliche Forderung von der Allgemeinheit angeſehen. Alles dies und noch viel mehr ſind die Wahrzeichen der neuen deutſchen Stadt, die faſt ohne Ausnahme zum Guten den Glanz und den Schimmer gefügt hat und mmmer raſtet, ſie zu vermehren. Gilt dies ganz allgemein von der Entwickelung der deutſchen Städte in den letzten 30 und 40 Jahren, ſo fügt die Stadt Charlottenburg, an deren 200jährigem Geburtstage wir heute ſtehen, noch ein beſonderes grünes, ſchönes Reis hinzu. Bei der Entwickelung Charlottenburgs handelt es ſich, wie wir gehört haben, nicht um den Ausbau, nicht um den Umbau einer alten Stadt, nicht um den künſtleriſchen Schmuck einiger Plätze und die Ausgeſtaltung einiger Walle: es handelt ſich um eine Neuſchaffung, eine Neuſchaffung von ſo gewaltiger Art, wie ſich dies durch Anwachſen eines Landſtädtchens von 12 000 auf die Höhe einer Großſtadt von einer Viertelmillion Seelen innerhalb der kurzen Spanne Zeit von 40 Jahren in ſehr nüchternen, aber um ſo beredteren Zahlen darſtellt. Was dieſe unerhörte Entwickelung an Arbeit, an Opferwilligkeit, ſelbſtloſer Hin⸗ gabe an die Selbſtverwaltung einſchließt, das können wir nur ahnen. Wir erkennen aber das Reſultat mit Bewunderung und mit Freude, und die alte, ehr⸗ würdige Akademie der Künſte zu Berlin, die ich hier vertrete, und die nur um wenige Jahre älter iſt als die Stadt Charlottenburg, ſteht mit wehmütigen, aber