die vielen leeren Wände und leeren Räume unſe res Rathauſes mit Kunſtwerken u ſchmücken, was ebenſo gilt von den vielen leeren Plätzen in der Stadt. Ich darf hoffen, Herr Präſident, von Ihnen und von all den Herren, die unter Ihrer Führung arbeiten, unterſtützt zu werden, wenn wir einmal um Ihren Rat bittend an Ihre Tür klopfen. Nehmen Sie nochmals unſern herzlichſten Dank entgegen für die ſchöne Adreſſe, die ſie uns gütigſt Bravo! Die folgende Adreſſe überreichte der Präſident der Alteſten der Kaufmannſchaft von Berlin, Stadtrat a. D. Kaempf, unter nachſtehenden Worten: „Herr Oberbürgermeiſter! Dem Magiſtrat und den Stadtverordneten von Charlottenburg entbieten zur Zweihundertjahrfeier Ihrer Stadt die Alteſten der Kaufmannſchaft von Berlin durch mich Gruß und Glückwünſche. Die Geſchichte Ihrer Stadt iſt reich an engen Beziehungen zu Handel und Induſtrie, deren Intereſſen zu vertreten uns obliegt. Seit dem Beſtehen unſerer bald 100 Jahre alten Korporation gehört die Stadt Charlottenburg zu unſerem Korporationsbezirk, und die früheſten Mitgliederliſten unſerer Körper⸗ ſchaft weiſen Namen hervorragender Gewerbe und Induſtrie treibender Einwohner der Stadt Charlottenburg auf. Herr Oberbürgermeiſter! Zu derſelben Zeit, als die Stadt Charlotten⸗ burg in ihrem öſtlichen wie in ihrem weſtlichen Gebiet ſich ausgedehnt hat zu einer Wohnungsſtadt, iſt im Nordoſten ihr erwachſen ein Quartier von Fabriken, das ſich allmählich zu einem Zentrum der elektriſchen und der Metall⸗Induſtrie entwickelt hat, wie ſaen lange vorher innerhalb des Gebiets der Stadt ſelbſt die chemiſche und die keramiſche Induſtrie ſich entwickelt hat. Herr Oberbürgermeiſter! Wenn vorhin geſagt worden iſt, die Stadt Charlottenburg ſei nicht in dem Umfange eine Stadt von Handel⸗ und Gewerbe⸗ treibenden wie Berlin, ſo iſt das richtig. Aber ſehen Sie hin auf die Stadtteile nördlich der Spree, und Sie werden ſehen, daß dort neue große Arbeiterviertel im Entſtehen begriffen ſind, die einen Beweis geben von der hervorragenden Be⸗ deutung Charlottenburgs auch für Handel und Induſtrie. War die Verwaltung der ſo entſtehenden Großſtadt einerſeits erleichtert dadurch, daß ſie eine Tochterſtadt Berlins, und daß ſie in unmittelbarer Nähe der Großſtadt Berlin emporwuchs, ſo war es auf der andern Seite eine außer⸗ ordentlich ſchwierige Aufgabe für die Gemeindebehörden Charlottenburgs, auf dieſem — ich mochte beinahe ſagen: kolonialen Boden den Bürgerſinn zu wecken und die Bewältigung der neu herantretenden großartigen Verwaltungsaufgaben lebendig zu machen. Die Stadt Charlottenburg hat es in vorzüglicher Weiſe verſtanden, dieſe Aufgaben zu löſen, was heute von allen Seiten in vollem Umfange anerkannt wird. Durch fürſtliche Gunſt entſtanden und durch königliches Wohlwollen alle Zeit gefördert, iſt es den Gemeindebehörden Charlottenburgs gelungen, mit der Hingebung an das große vaterländiſche Gemeinweſen jenen Geiſt bürgerlicher Unabhängigkeit und Selbſtändigkeit zu verbinden, der die Grundlage bildet und den Stolz ſtädtiſcher Selbſtverwaltung. Von der Schnelligkeit, mit der Charlottenburg ſich zu einer Großſtadt entwickelt hat, iſt ja hier wiederholt geſprochen worden. Ich darf nur daran erinnern, daß noch vor drei Jahrzehnten Charlottenburg eine Teltowſche Land⸗ ſtadt war mit wenig mehr als 20 000 Einwohnern. und daß ſie in dem Augen⸗ blick der Zweihundertjahrfeier nicht weniger als eine Viertelmillion Seelen umfaßt. Zu dieſer blühenden glänzenden Entwickelung Ihres großen Gemein⸗ weſens wünſchen wir Ihnen von Herzen Glück und hoffen, daß dieſes Glück Ihnen auch ferner beſchieden ſein möge für all die großen Aufgaben, die der Stadt Charlottenburg noch bevorſtehen. 2 Herr Oberbürgermeiſter! Ich übergebe Ihnen namens der Alteſten der Kaufmannſchaft die Adreſſe, die wir uns erlaubt haben, an Sie zu richten, und in der dem Sinne nach die Worte wiedergegeben find, die ich mir geſtattet habe. hier zu Ihnen zu ſprechen. (Bravo!) Die Adreſſe lautet: Dem Magiſtrat und den Stadtverordneten von Charlottenburg entbieten zu der 200 jährigen Jubelfeier Ihrer Stadt die unterzeichneten Alteſten der Kauf⸗ mannſchaft von Berlin Gruß und Glückwunſch. Die Geſchichte Ihrer Stadt iſt reich an Beziehungen zu den Intereſſen von Handel und Gewerbe, deren Vertretung uns obliegt. Seit dem Beſtehen unſerer Körperſchaft gehört Charlottenburg zu unſerem Korporationsbezirk, und die früheſten Mitgliederliſten unſerer Korporation weiſen die Namen von Handel und Gewerbe treidenden Einwohnern Charlottenburgs auf. Insbeſondere nehmen an den Arbeiten des Alteſten⸗Kollegiums als deſſen Mitglieder oder Berater Charlottenburger Bürger in nicht geringer Anzahl tätigen Anteil.