— 39 — gibt es von hervorragender Bedeutung, der ſeit Menſchengeſchlechtern in Charlotten⸗ burg ſein Heim aufgeſchlagen hat, das iſt Ihr Kanerim⸗Augnſta⸗Gymmaſum. In dem Sinne des Spruches, der einſt, wenn ich recht unterrichtet bin, nach dem erſten Plan der Errichtung des Hauſes, das Sie vor kurzem verlaſſen haben, über ſeiner Tür Platz finden ſollte, und der lautet: „Gut, ſchön und wahr! Die Herzen warm, die Köpfe klar!“ haben Sie, hat Ihr Gymnaſium und das Lehrerkollegium die Jugend Charlottenburgs erzogen, erzogen in den Idealen, die auch in unſerer realen Zeit dringend notwendig ſind, ja, ich bin der Anſicht, die die Grundlage ſind, um tüchtige Arbeit zu leiſten, um alle Dinge in der Welt vorwärts zu bringen. Viele Charlottenburger Söhne ſind in Ihrer humaniſtiſch denkenden Anſtalt erzogen worden zu tüchtigen Männern und Bürgern des Vater⸗ landes. Dafür wiſſen wir, die ſtädtiſche Verwaltung, Ihnen, dem Lehrerkollegium Ihres Gymnaſiums aufrichtigſten und herzlichſten Dank. Und daß Sie heute zu uns gekommen ſind, um ſich als einer der älteſten Bürger mit uns zu freuen des heutigen Tages, dafür danken wir Ihnen ebenſo herzlich. Möge der reiche Strom des Segens, der aus Ihrer Anſtalt ausgegangen iſt, in Jahrzehnten auch fernerhin Geiſt und Gemüt der Charlottenburger Jugend befruchten! Haben Sie herzlichſten Dank!“ 2 (Bravol) Nach Überreichung der künſtleriſch ausgeſtatteten Adreſſen erfolgte durch den Vor⸗ jitzenden des Ausſchuſſes für die Errichtung eines. Jubiläumsbrunnens, Generalleutnant z. D. Erzellenz von Fragſtein und Niemsdorf die Übergabe der Schenkungsurkunde über 10500 ℳ mit folgender Anſprache: „Herr Oberbürgermeiſter! Mit der Abſicht, ihre Anteilnahme und ihr Intereſſe an der weiteren Entwickelung unſerer herrlichen Stadt zu bekunden, hat ſich eine Anzahl von Männern vereinigt und eine Geldſumme zuſammengebracht, die den Zweck hat, in der ſchönen Entwickelung unſerer Straßen auch den künſt⸗ leriſchen Schmuck ihrer Plätze zu fördern. Es iſt ins Auge gefaßt worden ein Schmuck für den Steinplatz, und es ſoll das dargebotene Geſchenk dienen als ein Grundſtock für die Errichtung eines künſtleriſch ausgeſtatteten Brunnens bezw. einer Fontäne vor dem Gebäude der Kgl. Hochſchulen für die bildenden Künſte und für Muſik. Nachdem der Magiſtrat ſeine Einwilligung zu dieſer Schenkung erteilt hat, bin ich ſeitens aller Beteiligten beauftragt, die Schenkungsurkunde heute Ihnen, Herr Oberbürgermeiſter, auszuhändigen, dabei den Wunſch auszu⸗ ſprechen, daß der Zweck der Schenkung ſich in den nächſten Jahren verwirklichen möge und dadurch dem Steinplatz eine Zierde erwachſe, vor allen Dingen aber den beſonderen Wunſch aller Beteiligten auszuſprechen, daß das Blühen und die Entwickelung der Stadt nach den bisher verfolgten edlen, großen und ernſten Zielen für alle Zukunft von größtem Glück begleitet ſein mögen. Indem ich mich dieſes Auftrages entledige, beehre ich mich, Ihnen die Schenkungsurkunde hiermit zu überreichen. Schenkungsurkunde. Aus Anlaß der 200⸗Jahrfeier hat eine Anzahl von Mitbürgern, deren Namen ſich in beiliegendem Verzeichnis befinden, die Summe von Mark Zehntauſendfünfhundert geſtiftet, um auf dem Steinplatz die Errichtung eines künſtleriſch ausgeſtatteten Brunnens, beziehungsweiſe einer Fontäne anzuſtreben. Wir beehren uns, dieſe Summe als Grundſtock für obigen Zweck dem Magiſtrat der Königlichen Reſidenzſtadt Charlottenburg hiermit zur Verfügung zu ſtellen und entledigen uns gleichzeitig des uns gewordenen Auftrages, dem Magiſtrat bei dieſer Gelegenheit die aufrichtigſten Glück⸗ und Segenswünſche für ein ferneres Gedeihen und Blühen unſerer herrlichen Stadt darzubringen. Charlottenburg, 27. Mai 1905. Der Ausſchuß für die Errichtung eines Jubiläumsbrunnens. gez. M. von Fragſtein. gez. Julius Gebauer. gez. Fr. Kriſteller. Alexander Katz, R., Rechtsanwalt; Amelangſche Buchhandlung; Andreſen, rau Elſa: Bamberger⸗Bellod, Frau Marie; Bandke, Erich, Dr. phil.; Bechſtein, ans, Fabrikbefitzer; Beermann, Gebr.: Bendemann, E. F., Dipl. Ingenieur; Beſſel⸗Hagen, F., Profeſſor, Dr. med.; Bock, N., Dr.; Bödiker, T., Dr., Wirkl. Geh. Oder⸗Reg.⸗Rat; Booth, Frau L.; Braehmer, Wilh., Brauerei⸗Direktor; Braun, Otto, Juſtizrat; Braune, N., Rentier; Buchholz, M., Dr., Oberlehrer a. D; Buckardt, §., Rentier; Caſſirer, Julius, Fabrikbeſitzer, Handelsrichter: Crüger, Hans, Dr. jur., Genoſſenſchafts⸗Anwalt; Daſſow, G., Prokuriſt; Deutſche Bank, Deutſche Eiſenbahn⸗Betriebs⸗Geſellſchaft: Dittmer, R., Dr. med.; Dotti, I., ivatier; Dresdener Bank; Duwe, Alb., Malermeiſter: Eifert, Frau Ottilie: iſerbeck, F.; Feilchenfeld, Dr. med.: Fendler, Adolf, Rentier; v. Fragſtein u. Riemsdorff, Max, Generalleutnant z. D., Erzellenz: Franke, Frau C; Fratſche, H., Kaufmann; n §., Oberſtleutnam 3. D.; Friedberg. N., Geh. Reg. Rat, Prof., Dr.; Frinken, G., Landſchaftsmaler; Funck, M., Hauptmann d. L.; Gebauer⸗