Auf den Bericht vom 28. Jannar d. Is. beſtimme Ich daß die König⸗ liche Polizeiverwaltung in Charlottenburg fortan von einem eipräfidenten mit dem e der Ober⸗Regierungsräte geleitet wird. Zugleich ernenne ich den bisherigen Polizeidirektor, akteri mnbeteat ifenſand in Charlottenburg, zum Polizeipräſidenten mit dem bezeichneten Range. Die Be⸗ ſtimmung des Zeitpunktes der Bekanntgabe dieſer Ordre will Ich Ihrem Ermeſſen überlaſſen. Berlin, den 1. Februar 1905. gez. Wilhelm R. ggz. Freiherr von Hammerſtein. An den Herrn Miniſter des Innern.“ Zum Polizei⸗Präſidenten Steifenſand gewandt, fuhr der Oberbürgermeiſter fort: „Herr Präſident, Sie geſtatten, daß ich Ihnen den herzlichſten Glück⸗ wunſch der Stadt zu dieſer Auszeichnung, die von Seiner Majeſtät ergangen iſt, ausſpreche, und ich bitte mir es nicht zu verübeln, wenn ich ſage: wir empfinden auch dieſe Auszeichnung gewiſſermaßen als eine, an der auch wir Anteil haben, und an der wir ſicherlich den herzlichſten Anteil nehmen.“ Seine Mitteilungen ergänzte der Oberbürgermeiſter weiter: „Es ſind außerdem eine Fülle von freundlichen, liebenswürdigen Beglück⸗ wünſchungsſchreiben und Telegrammen eingegangen, die ich leider der Fülle wegen 9 verleſen mir verſagen ung Aber ich möchte wenigſtens die Namen einzelner ehörden und Perſönlichkeiten mit Dank nennen, die ſolche Schreiben⸗ an uns geſendet haben: Zunächſt die in unſeren Mauern weilende Königl. Akademiſche Hochſchule für die bildenden Künſte zu Berlin; die Handelskammer zu Berlin; der Magiſtrat der zweiten Haupt⸗ und Reſidenzſtadt des Königreichs Preußen, Breslau — der ein ſehr freundliches, warm gehaltenes Schreiben eingeſandt hat —; der Magiſtrat unſerer lieben Nachbarſtadt Potsdam. Ferner mehrere Perſonen: ſo Ihre Erzellenz Freifrau von Rheinbaben mit Rückſicht auf die Be⸗ ziehungen, welche Charlottenburg zum Roten Kreuz hat und zu der Fürſorge für die 700 Arbeiterfamilien, die draußen jenſeits der Spree auf ſtädtiſchem Terrain im Sommer ihre Gärten bebauen; der frühere Baurat unſerer Stadt, Herr Köhn, und unſere Nachbarin, der Aufſichtsrat und Vorſtand des Zoologiſchen Gartens, und viele andere mehr. Das Gefühl freudigſten Dankes für alle die freundlichen Kundgebungen, das kann ich wohl ſagen von allen Charlottenburgern, die dieſe Tage erlebt haben, hat unſere Herzen erfüllt. Vor allem der Dank dafür, daß die königliche Huld und Fürſorge, von der der Herr Feſtredner uns heute erzählt hat, daß ſie alle die 200 Jahre hindurch, die Charlottenburg beſteht, der Stadt nicht vorenthalten worden iſt, auch heute wie dieſe Frühimgeſonne erfriſchend und befruchtend auf unſere Stadt herniederſtrahlt. Ich bitte Sie, verehrte Feſtverſammlung, mit mir zu 4 daß wir dem Gefühle dieſes Dankes gegen unſern erhabenen Kaiſer und König in einem Telegramm Ausdruck geben, deſſen Wortlaut ich mir erlaubt habe aufzuſetzen, und den ich bitte genehmigen zu wollen. Das Telegramm lautet: An Seine Majeſtät den Deutſchen Kaiſer und König von Preußen, Potsdam, Neues Palais. Die beim Feſtakt der Feier des 200 jährigen Beſtehens der König⸗ lichen Reſidenz Charlottenburg tagende Feſtverſammlung bittet Eurer Majeſtät, die ehrfurchtsvollſte Huldigung und den alleruntertänigſten Dank für die der Stadt Charlottenburg am geſtrigen Tage zuteil gewordenen allerhöchſten Gnadenbeweiſe darbringen zu dürfen. Schuſtehrus, Oberbürgermeiſter. Roſenberg, Stadtverordnetenvorſteher. (Bravo!) Ich darf aus dieſem Zurufe entnehmen, fuhr der Oberbürgermeiſter fort, daß die Verſammlung mit dieſem Telegramme einverſtanden iſt, das ich ſofort zur Abſendung gelangen laſſen werde. Hiermit ſchloß die ſtimmungsvolle Feier. 3 Den Schluß der Feſtlichkeiten bildete an demſelben Abend eine Wiederholung der Illumination und das Bürgerfeſt in den Räumen des neuen Rathauſes. Uber 1000 Per⸗ ſonen hatten der an ſie ergangenen Einladung Folge geleiſtet. Der Oberbürgermeiſter Schuſtehrus und der Bürgermeiſter Matting, ſowie die beiden Stadtverordneterworſteher Roſenberg und Kaufmann empfingen die Gäſte. Es waren dies die Vertreter von Behörden, die Ehrenbeamten der Stadt, darunter auch diejenigen Damen, welche als Armenpflegerinnen tätig waren, die ſtädtiſchen Beamten und Lehrer, die verſchiedenen Kreiſe der Bürgerſchaft, Innungen, Arbeiter der Stadtverwaltung; ſie alle hatten ſich hier zur Feier des Feſtes, zu zwangloſem Beiſammenſein zuſammengefunden. Uberall in den Sälen und in den geräumigen geſchmückten Korridoren tafelten nun die Geladenen, während von benheech, von