— 178 — Die Brauchwaſſerdüker führen den normalen Trockenwetterabfluß und Regenwaſſer ab, während die Regenwaſſerdüker nur im Falle eines Regens in Tätigkeit treren. Ein 1 Dükers iſt ſeit 1902 in Betrieb und hat zu Anſtänden bisher keine Veranlaſſung gegeben. Die Reinigung und Spülung der Leitungen auf Charlottenburger Gemeindegebiet geſchieht durch 4 Kolonnen zu je 4 Mann, welche durch einen Betriebsaufſeher überwacht werden. Zeitweilig wurden zu Hilfeleiſtungen bei außergewöhnlichen Arbeiten außerdem noch einzelne Arbeiter herangezogen. Das Entwäſſerungsgebiet iſt in vier Reinigungs⸗ bezirke geteilt. Jede Kolonne hat ihren beſtimmten Bezirk. Ein Arbeiter wird zeitweilig damit beauftragt, die Hausverſchlußkäſten und Fettöpfe zu unterſuchen, die diesbezüglichen Verſchlüſſe gangbar zu machen bezw. zu ölen und den Hauswirt auf die Beſchaffung neuer Gummidichtungen aufmerkſam zu machen. Die Zahl der im Berichtsjahr unterſuchten Häuſer betrug 566. Die Menge der unlöslichen Rückſtände, welche aus dem Leitungsnetz entfernt und abgefahren wurden, belief ſich auf 2 506 cbm, und zwar aus den Tonrohrleitungen 142 chm aus den Kanälen 884 ehm, aus dem Sandfang des Pumpwerks 1 1 318 chm, aus dem Sandfang des Zwiſchenpumpwerks 162 chm. Außerdem ſind die wenigen etwa 14 chm betragenen Rückſtande aus dem Sandfang am Nonnendamm mit der Karre auf das benach⸗ barte Gelände zur Düngung geſchafft. Das Verhältnis der unlöslichen Rückſtände zum Geſamtabwaſſer betrug aſ 1: 6 341. Dite Geſamtkoſten der Reinigung betrugen 42 009,88 ℳ,, davon entfallen auf perſönliche Ausgaben 27 443,94 auf ſächliche 14 565,94 ℳ. HÜber die Koſten der Reinigung in den einzelnen Gebieten gibt die Tabelle unter 6d Auskunft. Der Verbrauch an Waſſer zur Reinigung der Leitungen betrug 52 119 chm, welches mit 7 5 für 1 chm bezahlt wird. Dies Waſſer wird der Charlottenburger Waſſerleitung entnommen, und zwar zum Teil durch die Straßenhydranten, zum Teil durch beſondere Spüleinlaſſe. Die Zahl der letzteren hat ſich im Berichtsjahre von 154 auf 165 vermehrt. Von dem Syſtem 1, einſchl. aller zuzeit angeſchloſſenen Gebiete, wurden im Berichtsjahre im ganzen 15 891 000 chm Abwäſſer fortgepumpt. Es entfallen durchſchnittlich 128,8 Liter auf den Tag und Kopf der angeſchloſſenen Bevölkerung. An regenfreien Tagen betrug die gepumpte Waſſermenge und zwar in der Zeit vom 1. April bis 7. November 1905, wo Schöneberg und Friedenau nach hier entwäſſerten, durchſchnittlich 46 227 chm für 1 Tag. In der Zeit vom 8. November 1905 bis 31. März 1906, wo Schöneberg und Friedenau nicht mehr nach hier entwäſſerten, durchſchnittlich 30 328 chm für 1 Tag. Im Geſamtdurchſchnitt ergibt ſich der Trockenwetterabfluß pro Kopf und Tag zu 117,4 Liter. Den Urſprung der gepumpten Waſſermengen gibt folgende Zuſammenſtellung an: Geſamt⸗ Menge für 1ahres⸗ 1 Tag und 1 Kopf Urſprung iahres⸗ ] Probentſatz der angeſchloſſenen Acuce Bevölkerung chm 29 Liter a) Von den Charlottenburger Waſſerwerken . . 10 488 341 66,00 85,0 b) Aus Hof⸗ und Straßenbrunnen ſowie Küchen⸗ und Abortabganggen 1 999 659 12,58 16,2 c) Aus Waſſerförderungsanlagen von Fabriken (Brunnen und Flußwaſſer7 . 1j120 09 12,59 16,2 ) Regenwaſſer 1 403 000 8,83 11,4 15 891 000 100,00 1 28,8 Die in die Kanaliſation gehenden Fabrikwäſſer beliefen ſich innerhalb des Charlotten⸗ burger Anteils auf 1 260 000 chm. Die Abwäſſer aus den Nachbargemeinden werden unter Berückſichtigung des Abganges von Schöneberg und Friedenau auf 740 000 chm geſchätzt. Daraus ergibt ſich die Zahl 2 000 000 ℳ. Der Zuwachs der Geſamtjahresmenge gegen das Vorjahr betrug 531 000 cbm oder rund 3,45 %. Von dem Regenwaſſer, welches in die Leitung gelangt, kommt ein Teil durch Not⸗ ausläſſe nach den öffentlichen Waſſerläufen zum Abfluß. Wie groß dieſer Teil iſt, iſt unbekannt, jedoch geben einigen Anhalt die unten angegebenen Zeiten, während welcher der Hauptnotauslaß gelaufen iſt. 5 Die reinen Fabrikwäſſer (Kühl⸗ und Kondenſationswäſſer) werden, wo irgend angängig, nicht den Kanaliſationsleitungen, ſondern den öffentlichen Waſſerläufen zugeführt, ſei es unter Benutzung der Notausläſſe, ſei es durch beſondere Leitungen, oder der alten, für dieſen Zweck erhalten gebliebenen Straßenleitungen. 2 Das Pumpwerk 1 ſoll nach vollem Ausbau 8 Pumpmaſchinen enthalten, das Maſchinenhaus iſt in der entſprechenden Größe ausgebaut, In demſelben ſind zurzeit 6 Pumpmaſchinen aufgeſtellt. Von dieſen iſt Nr. 1 eine Einzylindermaſchine alter Kon⸗