— 76 — zeichnungen durch einen ſelbſt ſchreibenden Pegel gemacht worden. Derſelbe war im Rech⸗ nungsjahr 1901 54 Mal 13,3 Stunden lang, im Rechnungsjahre 1902 47 mal 119 Stunden lang, im Rechnungsjahre 1903 38 mal 209 Stunden lang, im Rechnungsjahre 1904 38 mal 212 Stunden lang, und im Rechnungsjahr 1905 22 mal 35 Stunden lang in Tätigkeit. 3. Das Kanaliſationsſyſtem 11 umfaßt die Stadtwiertel Weſtend und Am Spandauer Berg. Das Gebiet gehört zurzeit nicht völlig zum Gemeindegebiet Charlottenburg. Der zum Charlottenburger Gemeindegebiet gehörige Teil hat 519 ha 51 a 27 qm Fläche mit 227 Grundſtücken und 6 127 Einwohnern. Die zum Forſtbezirk Spandau gehörige Bockbrauerei hat 4 ha 38 a 65 am und die Enklave zu Dahlem hat 13 ha 61 a 92 qm, ſo daß die Geſamtfläche 537 ha 62 a und 05 qm beträgt. Für die älteren Grundſtücke dieſes Entwäſſerungsgebietes iſt eine vorläufige Entwäſſerung vorhanden. Dagegen erhalten die demnächſt der Bebauung zu erſchließenden Teile von Neu Weſtend, eine endgültige Kanaliſation, deren Hauptſammler zum großen Teile im Berichtsjahre fertiggeſtellt ſind. Die Vorflut des geſamten Syſtems geht vorläufig nach dem Pumpwerk des Syſtems 1. Bei Beginn des Berichtsjahres waren 12 195 m Tonrohrleitungen mit 247 Einſteigebrunnen und 898 m gemauerte Kanäle mit 14 Einſteige⸗ brunnen vorhanden. Am Schluſſe des Berichtsjahres waren dagegen 13 784 Tonrohrleitungen mit 290 Einſteigebrunnen und 5452 gemauerte Kanäle mit 75 Einſteigebrunnen vorhanden. Der Koſtenaufwand für die vorhandenen Straßenleitungen betrug am Schluſſe des Berichts⸗ jahres 1 627 272,18 Mark. An die Kanaliſation waren bei Beginn des Berichtsfahres 194 bewohnte und 3 unbewohnte Grundſtücke, am Schluſſe 204 bewohnte und 3 unbewohnte Grundſtücke angeſchloſſen. Betrieb und Unterhaltung der Leitungen wird von dem für das Syſtem 1 vorhandene Perſonal beſorgt. Uber die Koſten der Reinigung gibt die Tabelle unter 6 d Auskunft. Die von dieſem Gebiete abfließenden Waſſermengen ſind in den unter Nr. 2 auf⸗ geführten mitenthalten. 4. Das Kanaliſationsſyſtem III umfaßt die Stadtviertel Kalowswerder, am Königsdamm ſüdlich, am Königsdamm nördlich, am Nonnendamm. Das Gebiet hat 522 ha 8 a 58 qm Fläche mit 53 bewohnten Grundſtücken und 4478 Einwohnern am Schluſſe des Berichtsjahres. Plötzenſee kann nötigenfalls an dieſes Entwäſſerungsgebiet angeſchloſſen werden. Der Betrieb dieſes Gebietes iſt am 30. November 1903 eröffnet worden. Die geſamten Abwäſſer werden nach dem Pumpwerk III am Nonnendamm geführt und von hier durch ein Druckrohr von 200 mm Durchmeſſer i. L. welches die Spree mittels Düker kreuzt, in die vorhandenen Druckrohre gepumpt, welche vom Pumpwerk 1 in der Sophie⸗Charlotten⸗ Straße nach dem Rieſelfeld führen (ſiehe unter 5). In dem Gebiet betrug die durchſchnittliche Einwohnerzahl in allen 53 Grundſtücken 4190, die durchſchnittliche Einwohnerzahl in 37 Grundſtücken, welche an die Kanaliſation angeſchloſſen ſind, 2316, die Waſſerlieferung der Charlottenburger Waſſerwerke im Berichts⸗ jahre in allen Grundſtücken an den Hauswaſſermeſſern gemeſſen 764 869 ehm, in den an die Kanaliſation angeſchloſſenen Grundſtücken 533 947 chm. Der Berechnung der Leitungsquerſchnitte iſt eine Hauswaſſermenge von 1,39 Liter für 1 Sekunde und 1 na zugrunde gelegt und ein Regen von 30 mm in 1 Stunde, von welchem 60%,e in die Kanäle gelangen ſollen. Die Länge der in den Jahren 1902 bis 1905 neuhergeſtellten Leitungen einſchl. der 2433 m vorhanden geweſenen Tonrohrleitungen mit 48 Schächten beträgt am Schluſſe des Berichtsjahres 7061 m Tonrohrleitung mit 131 Einſteigeſchächten und 2974 am gemauerte Kanäle mit 56 Einſteigeſchächten. An Notausläſſen ſind 507 m gemauerte Kanäle mit 3 Einſteigeſchächten und 50 m Tonrohrleitung mit 1 Einſteigeſchacht vorhanden. Bezüglich der Anlagekoſten vergl. Abſchnitt t. Die Reinigung und Spülung der Leitungen und des Sandfanges wurden durch die Mannſchaften des Entwäſſerungsgebietes 1 bewirkt. Die wenigen etwa 14 chm betragenden Rückſtande aus dem Sandfang am Nonnendamm ſind mittelſt Karre auf das benachbarte Gelände zur Düngung geſchafft. ber die Koſten der Reinigung gibt die Tabelle unter 6 d Auskunft. Im Berichtsjahre wurden im ganzen 275 500 chm Abwaſſer gepumpt. 2 Fabrikabwäſſer wurden nur von der im Berichtsjahre neuerbauten Ammoniakfabrik der ſtädtiſchen Gasanſtalt in geringer Menge eingeführt. Der Notauslaß trat einmal 19 Stunden lang in Tätigkeit. Das Pumpwerk am Nonnendamm ſoll nun für die nächſten Jahre ausreichen. Das Waſſer des Syſtems 11I wird ſpäter dem am Fürſtenbrunner Weg nen zu erbauenden Pumpwerk für Syſtem 11 durch den in endgültiger Weiſe angelegten Spreedüker zugeführt werden. Das Maſchinenhaus iſt deshalb nur in Fachwerk ausgeführt, während der Sandfang endgültig — wie weiter unten erläutert — hergerichtet iſt. Die vorläufige Maſchinenanlage beſteht aus 3 Pumpen, welche je 20 Liter in 1 Sekunde fördern können. Dieſelben werden vermittelſt Riemen von 3 Sauggasmotoren getrieben. Das Sauggas wird aus Koks der ſtädtiſchen Gasanſtalt erzeugt. Als Reſerve dient Leuchtgas.