— 104 — Für den Bau der Gasanſtalt 1I1 ſind aus ſtädtiſchen Anleihen verwendet worden: a) bis Ende März 1904 (ſiehe Betriebsbericht für 1904) .. 13 527 856,41 ꝗ! b) im Rechnungsjahre 1905 und zwar: 1. für den Neubau einer Ammoniakfabrik. 63 439,06 i. 2. für Beſchaffung maſchineller Kohlentrans⸗ porteinrichtungen..„ 241 943,23 „ 3. für die Erbauung einer Waſſergasanlage 289 093,00 „ 4. für die Beſchaffung einer maſchinellen Kokstransport⸗ und Aufbereitungsanlage 5 823,98 „ 5. für den Erwerb der Parzellen der ehe⸗ maligen Krummen Lanke für Zwecke der Auſralt . „ 5 243,25 6. für Koſten des Baubetriebes. 14 927,75 „ 7. Neubauzmen 4 273,70 „ 624 743,97 „ zuſammen 14 152 600,38 ℳ b) Verſuche. In der Verſuchsgasanſtalt wurden die Unterſuchungen von Probekohlen fortgeſetzt und eine umfangreiche Uberſicht über die Qualität einer großen Zahl deutſcher und nament⸗ lich engliſcher Gaskohlen erreicht. Auf Grund des geſammelten Materials und an Hand der gemachten Erfahrungen konnten dann regelmäßige Prüfungen der einzelnen Sendungen der abgeſchloſſenen Kohlen ausgeführt werden. Dieſe laufenden Prüfungen der Kohleneingänge, welche in der Regel mit mindeſtens 6 t vorgenommen wurden, ergaben im Zuſammenhang mit den im Laboratorium ermittelten Waſſer⸗ und Aſche⸗Gehalten fichere und ſchnelle Auf⸗ ſchlüſſe über die Qualität der Kohlen und einwandsfreie Grundlagen für etwaige Beſchwerden. Im Laboratorium wurden außer dieſen regelmäßigen chemiſchen Unterſuchungen der eingegangenen Kohlen faſt ſämtliche anderen Eingänge und Ausgänge einer regelmäßigen Prüfung unterzogen: es wurden hier ferner täglich Unterſuchungen des produzierten Gaſes in guten Durchſchnittsproben angeſtellt, der Ammoniakgehalt des Gaſes hinter den Wäſchern ermittelt und die Schwefelwaſſerſtoff⸗Reinigung kontrolliert. Die Feuerungsanlagen, ſowie der Betrieb der Ammoniakfabrit unterlagen gleichfalls einer ſtändigen chemiſchen Kontrolle. D. Am moniakfabrik. Die Ammoniakfabrik, welche Ende Juni 1905 in Betrieb genommen wurde, geſtattet. die Verarbeitung des Gaswaſſers auf konzentriertes Ammoniakwaſſer und ſchwefelſanres Ammoniak. Die Verarbeitung geſchieht unter Vorwärmung des rohen Gaswaſſers, welches vor Eintritt in den Abtreibeapparat zunächſt durch das abgetriebene heiße Waſſer, dann durch die aus dem Abtreibeapparat kommenden heißen Ammoniakgaſe bis auf ſeinen Siede⸗ punkt erwärmt wird. Durch die Vorwärmung wird ein nicht unbeträchtlicher Teil der Kohlenſäaure und ein Teil des Schwefelwaſſerſtoffs aus dem Gaswaſſer ausgetrieben; das gleichzeitig mit entweichende Ammoniak wird in vollkommener Weiſe durch Waſchung mit rohem kaltem Gaswaſſer zurückgehalten, und es kann, was bei der Herſtellung von konzen⸗ triertem Ammoniakwaſſer von Wert iſt, ohne Vermehrung des gewöhnlichen bei 1 2 4 herſtellung nötigen Kalkzuſatzes ein Waſſer von geringem ſpezifiſchem Gewicht bei hohem Ammoniakgehalt hergeſtellt werden. In der erſten Zeit des Betriebes traten mannigfache Schwierigkeiten auf, welche aber mit Hülfe eingehender Unterſuchungen beſeitigt werden konnten: von beſonderer Be⸗ deutung waren die nicht unbetrüchtlichen Ammoniak⸗Verlufte, welche durch nicht genügende Abſorption in den Sättigungskäſten bei der Herſtellung von ſchwefelſaurem Salz entſtehen können. Durch geeignete Maßnahmen wurde aber leicht eine völlige Beſeitigung dieſes Übelſtandes erreicht, ſo daß irgendwie nennenswerte Ammoniakverluſte nicht mehr auftraten und ſchon im erſten Jahre ein erfreulicher UÜberſchuß aus dem Betriebe der Ammoniakfabrik erzielt werden konnte. Die Beſeitigung der Rückſtände und der Abgaſe geht ohne Schwierig⸗ keit von ſtatten, ſo daß eine Beläſtigung der Umgegend, die von vielen ocham n. bei gelegenheit der Konzeſſions⸗Nachſuchung befürchtet wurde, in keiner Weiſe vorhanden iſt. E. Spezieller Bericht. 1. Gaserzeugung Die Gaserzeugung betrug 1905 1904 bei Gasanſtalt I1I... 5 905 590 chm 6445 290 chm 7 2 Hs. 31 691 042 „ 27 041 704 „ zufammen 27 5 2 bm 35 57 m mithin 1905 mehr 4 100 63s „ ⸗ 12,27 Prozent.