— 118 — Die Beſchäftigung der Arbeiter an den Sonn⸗ und Feiertagen hat ſich vor⸗ züglich bewährt. Die der regelmäßigen Reinigung unterliegenden Straßen, Promenaden und Plätze wurden in der Zeit vom 1. April bis 30. September je nach der Jahreszeit täglich 2 bis 4 mal ausgiebig beſprengt. In den Straßen, die zwar reguliert, jedoch noch nicht bebaut ſind, trat eine Beſprengung nur im Bedarfsfalle ein, ebenſo wurden die Straßen und Plätze in der Zeit vom 1. Oktober bis 31. März nur nach Bedürfnis geſprengt. Das Bedürfnis der Straßenbeſprengung iſt ſehr verſchiedenartig und wechſelnd. Wenn im Frühjahr und Herbſt in Folge von Niederſchlägen reichlich Feuchtigkeit im Erdooden vorhanden iſt, dann genügt meiſtens ſchon täglich eine einmalige Beſprengung, dagegen iſt bei trockener, warmer Witterung hauptſächlich in den Straßen, welche der Mittagsſonne ausgeſetzt und ohne Baumſchmuck ſind, mindeſtens eine dreimalige Beſprengung am Tage erforderlich. In dieſen Fällen, ſowie in den verkehrsreichſten und den chauſſierten Straßen wurde dann täglich eine 4 malige Beſprengung ausgeführt. Ferner übten auch die durch Transport der bei dem Bau der Untergrundbahn erübrigten Erdmaſſen und der durch den Abbruch der Häuſer gelegentlich der Verbreiterung der Bismarckſtraße erzeugte Staub einen großen Einfluß auf die Beſprengung und Reinigung der Straßen aus Die Einrichtung, daß jedem Sprengwagen ein Aufdreher beigegeben iſt, der die Füllung des Sprengwagens und die Entnahme des Waſſers aus den Hydranten bewirkt, ſowie den Sprengwagenkutſcher beaufſichtigt und ihm die Reihenfolge der zu beſprengenden Straßen angibt, hat ſich ſehyr gut bewährt. Es iſt dadurch eine gleichmäßige Beſprengung der Straßen erreicht worden. Dos Beſprengungsgebiet umfaßte am Schluſſe des Berichtsjahres 102,685 km. Für 13,465 km wurde der Stadtgemeinde vertragsmäßig das erforderliche Waſſer von den Charlottenburger Waſſerwerken unentgeltlich geliefert, für die verbleibenden 89,220 km wird das zur Beſprengung und Waſchung erforderliche Waſſer durch Standrohrwaſſermeſſer aus den Rohrleitungen der Charlottenburger Waſſerwerke entnommen und je chm mit ,07 ℳ bezahlt. Die Beſpannung, Bedienung und Unterhaltung der Kehrmaſchinen, Spülwagen, Sprengwagen und Schneepflüge, ſowie die Abfuhr des Straßenkehrichts, des Baggerſchlammes und des Schnees iſt für die Zeit vom 1. April 1905 bis zum 31. März 1908 an den Fuhr⸗ unternehmer Fricke vergeben Im Berichtsjahre traten nur drei leichtere Schneefälle und zwar am 25. Januar, §. Februar und 23. März 1906 ein. Der Schnee wurde in kurzer Zeit durch Inbetriebſetzung von 6 eiſernen umſtellbaren Schneepflügen von den Fahrdämmen an die Bordkante geſchoben, ſo daß die Fahrdämme für den Verkehr ſofort wieder frei gegeben werden konnten. Die Maſchinenarbeit ſtellt ſich etwa 6 mal billiger als die Handarbeit. Durch die an « Tagen eingeſtellten 457 Hülfsarbeiter, welche nur für die Schnee⸗ beſeitigung tätig waren, wurde der durch die Schneepflüge an den Bordkanten gelagerte Schnee teils in Haufen gebracht, teils in die Einſteigeſchächte der Schwemm⸗Kanaliſation geſchüttet. Auf dieſe Weiſe ſind durch Handkräfte 2588 chm Schnee beſeitigt worden. Zur Unterbringung beziw. Lagerung des abzufahrenden Schnees hatte der Unternehmer auf ſemme Koſten für ge⸗ eignete, den polizeilichen Beſtimmungen entſprechende Abladeplätze Sorge zu tragen. Die Abfuhr wurde durch Markenkontrolle geregelt. Durch die von dem Unternehmer an Stelle der Abfuhr und Baggergeſpanne unentgeltlich zu ſtellenden 19 Schnecabfuhrgeſpanne wurden 710 Fuhren je 4 chm — 2840 chm und durch bezahlte Hilfsgeſpanne 415 Fuhren je 4 chbm — 1780 chm Schnee nach den Abladeplätzen gefahren. Im Ganzen ſind 2588 2840—1780 — 7208 chm Schnee beſeitigt worden. Die Beſeitigung des Schnees (mbfuhr, Lohn und Vorhaltung der Geräte) einſchl. Entſchädigung an die Hauswarte und Schuldiener für die Reinigung der Bürgerſteige vor den mduſchen Grundſtücken von Eis und Schnee und Beſtreuung mit abſtumpfendem Material hat einen Koſtenaufwand von 10 597,60 ℳ verurſacht. Da im Haushaltungsplan hierfür 25 000 ℳ vorgeſehen waren, iſt eine Erſparnis von 14 402,40 ℳ zu verzeichnen. Iſtausgabe der Straßenreinigungskoſten auf den Kopf der mittleren Bevölkerung: 5, 32 Bleibt Einwohner⸗ An Koſten entfallen Jahr Einnahme Ausgabe Ausgabe zah 4 . —1.4 L 3 4z 41 4Z2 2 41 3] Köpie % 1 9 1505 3 126 50] 250 I Is 58 2050% T 58 1904 3 174 2 ] 344695 33 341521 31 215800 1 338 1903 4621 31 333663 63 329042 12 205350 1 60 1902 29 145 92] 3242393 80 ] 295093 88 197350 1 50 1901 15 887 12] 405484 60] 389597 48 191500 2 04 1900 31 398 94 413661 87 382262 93 184000 2 08