— 1298 — auf ein Jahr zur Aushilfe überwieſene Oberlehrer Hunger vom M.⸗G kehrte mit demſelben Zeitpunkte wieder an ſeine Anſtalt zurück. Das Kollegium beſtand aus: 1 Direktor, 20 Oberlehrern, 1 Zeichenlehrer und 6 Vorſchullehrern. Gegen Ende des Schuljahres ſchieden die Oberlehrer Dr. Neuſe, dem die Leitung der Realſchule i. E in Spandau übertragen wurde, und Oberlehrer Meyer, der einer Berufung an das Schillerrealgymnaſium ſeiner Vaterſtadt Stettin folgte, aus dem Lehrerverbande der Anſtalt aus. Während des Winter⸗ halbjahres wurde Oberlehrer Dr. Groebe beurlaubt, um ſich wiſſenſchaftlichen Studien hin⸗ geben zu können. Ferner war Oberlehrer Katz für das Winterhalbjahr zu Sprachſtudien nach Frankreich beurlaubt. In dem Lehrerverbande der Realſchule und des Reform⸗Realgymnaſiums kamen folgende Veränderungen vor: Oſtern 1905 wurden die Oberlehrer Dr. Wieprecht aus Lübeck, Dr. Knuth aus Breslau, der wiſſenſchaftliche Hilfslehrer Dr. Bolke aus Berlin und Oberlehrer Dr. Pund vom Lehrerſeminar in Hamburg als Oberlehrer, ſowie der bisher an der Realſchule kommiſſariſch beſchäftigt geweſene Lehrer Werner als ordentlicher Lehrer angeſtellt. Das Kollegium beider Anſtalten beſtand aus: 1 Direktor, 18 Oberlehrern, 1 Zeichenlehrer und 2 Lehrern. Ober⸗ lehrer Dr. Nobiling mußte wegen eines ſchweren Nervenleidens im Winterhalbjahre beurlaubt werden. Dem Mommſen⸗Gymnaſium wurde Oſtern 1905 der Oberlehrer Hunger, der während des verfloſſenen Schuljahres aushilfsweiſe an der K.⸗Fr.⸗Sch. tätig geweſen war, wieder zugewieſen. Zu Beginn des Winterhalbjahres traten der wiſſenſchaftliche Hilfslehrer Dr. Düvel von der Charlottenſchule in Berlin als Oberlehrer und der Lehrer Bleſſin als Vorſchullehrer in das Kollegium der Anſtalt ein. Dasſelbe beſtand danach aus: 1 Direktor, 7 Oberlehrern und 5 Vorſchullehrern. Oberlehrer Dr. Levinſtein wurde für das Winterhalbjahr 1905/06 zu einer Studienreiſe nach Frankreich und England beurlaubt. Durch Erlaß des Miniſters der geiſtlichen, Unterrichts⸗ und Medizinalangelegenheiten vom 27. Januar 1906 wurde den Oberlehrern Bebernitz, Dr. Elſäſſer, Heinicke, Kolwe, Unterberger und Spruth vom R.⸗G., Dr. Hellgrewe, Dr. Krüger, Lauenſtein und Speer von der O.⸗R, Dr. Klette und Dr. Wangrin von der K.⸗Fr.⸗Sch. und Dr. Schleſinger und Dr. Rößler von der R.⸗Sch. bezw. dem Rf⸗Rg der Charakter als Profeſſor verliehen. III. Unterricht. 2) Geſundheitszuſtand. Der Geſundheitszuſtand unter den Schülern war im allgemeinen zufriedenſtellend. Die Vorſchulklaſſe 2a der K Fr.⸗Sch. mußte im Dezember 1905 und die Vorſchulklaſſe 30 des M ⸗G. von Mitte Februar bis Mitte März 1906 wegen einer Maſernepidemie geſchloſſen werden. Durch den Tod verlor das R.⸗G. 1 und die K.⸗Fr.⸗Sch. 2 Schüler. b) Reifeprüfungen. Die erſte Reifeprüfung des Gymnaſiums der K.⸗Fr.⸗Sch. fand am 10. März 1906 unter Vorſitz des Provinzial⸗Schulrats Profeſſor Lambeck und im Beiſein des Wirklichen Geheimen Ober⸗Regierungsrats und vortragenden Rats im Kultusminiſterium Dr. Köpke ſtatt. Die Prüfung nahm einen ſehr günſtigen Verlauf und zeigte, daß die Leiſtungen des Reform⸗Gymnaſiums zum mindeſten hinter denjenigen eines humaniſtiſchen Gymnaſiums in nichts zurückſtehen. Sämtliche 10 Oberprimaner beſtanden. Der Miniſter der geiſtlichen pp. Angelegenheiten hat daraufhin durch Erlaß vom 29. März 1906 — U II Nr. 10 891 — die Aushändigung der Reifeprüfungszeugniſſe an die betreffenden Abiturienten genehmigt und damit die Anerkennung der Kaiſer⸗Friedrich⸗Schule als vollberechtigte Lehranſtalt zum Ausdruck gebracht. Auch die erſte Schlußprüfung an der Realſchule zu Oſtern 1906, wobei 22 Schüler beſtanden, fiel ſo günſtig aus, daß die Realſchule durch Erlaß des Miniſters der geiſtlichen pp. Angelegenheiten vom 20. März 1906 — U II Nr. 10791 — als ſolche anerkannt und in das Verzeichnis der militärberechtigten Lehranſtalten aufgenommen wurde. Bei den am R.⸗G. und der O ⸗R. abgehaltenen Reifeprüfungen beſtanden Michaelis 1905 7 bezw. 16, Oſtern 1906 11 bezw. 12 Oberprimaner. Die Schlußprüfung an der Realſchule der K.⸗Ir.⸗Sch. erfolgte am 9. März 1906; es beſtanden alle 13 Schüler. () Turnen. Der Turnunterricht wurde für die 20 Klaſſen (ausſchl. Vorſchulklaſſen) des R.⸗G. in 14 Turnabteilungen erteilt. Dem an der Anſtalt beſtehenden Verein zur Pflege des Turnens und Spieles, dem jeder Schüler der Klaſſen 1 und II beitreten kann, gehörten im Sommerhalbjahre 27, im Winterhalbjahre 31 Schüler an. In jedem Vierteljahre wurde mit den Schülern der Oberklaſſen ein drei⸗ bis vierſtündiger Ubungsmarſch unternommen. Die mittleren und unteren Klaſſen unternahmen im Sommer ſowohl als auch im Winter halb⸗ tätige Turnfahrten. — Die 17 Klaſſen der O.⸗R. (ausſchl. Vorſchule) turnten in 15 Abteilungen, deren kleinſte im Sommer 16, im Winter 27 und deren größte 54 bezw. 53 Schüler zählte. Die 6 Vorſchulklaſſen der O.⸗R. wurden im Turnen klaſſenweiſe unterrichtet.