— 1342 — In der nachfolgenden Tabelle iſt die Entwickelung der Charlottenburger höheren Lehranſtalten für Knaben mit derjenigen verglichen worden, die andere preußiſche Großſtädte während derſelben Zeit zu verzeichnen haben. Die Privat⸗ und Vorſchulen ſind hierbei außer Betracht gelaſſen. 1 Zunahme K n Anzagl der Schüer 5. Schiler⸗ Klaſſenzabl zahl sſchl. Vorſchiler zahl der höheren Lehranſtalten 41 ausdcht. Wu 15 1900 (ausſchl. Vorſchulklafſen) 1.12. 19014% 101 1902 1903 1904 190] Jahl % 11900 19011902 102 1904 1905 Berlin.. 2035815 ſ17701/17610]17973 18122 18237 18650] 889 50] 520 551 553 563 570 589 Charlottenburg 237 589 ſ 1925 1970] 2487 2212 2818 3089f 1164 60,5] 56 5 74 §80 82 91 Schöneberg . 140 932 1043 1050] 1203 1396 1671] 1926 883 84,7] 30 30 36 43 51 56 Rirdorf. 1 152 858 ſ 213) 213] 363 459 318] 625 412 193,4] 7 12 14 18 22 Areslaun. 1 470018 4987 4884 5066 5263 5418] 5604] 617 12,4ſ171 170 174 176 179 181 Cöln. j 427 944] 3824 3795 4044 4258 4440 4639] 815 21,3111 111 118 122 131 135 Hannover .. 249 619 3701] 3566 3790 3900 4121] 4104] 403 10,9] 108 108 117 119 127 131 Frankfurt a. M. . ] 336 985 ] 3396 3339] 3703 3713 3815 3936] 540 16,2 118 117 124 127 129 135 Magdeburg . 240 709] 3023 2914] 3119 3199 3140 3311] 288 9,5f 94 4 93 94 92 958 Königsberg i. Pr. ] 220 212 ] 2705 2662 2771 3740/ 3670 3809 1104 409] 25 725 76 96 97 100 Caffel. . j 120272] 232. 2298 2375 2434] 2494 2480] 153 6,6 73 723 72 73 74 76 Düſſeldorf 252 630 2125 2115] 2434 2503 2617 2735] 610 28,7] 66 66 71 75 §80 86 Stettin. 230 578 2049 2051 2115 2123 2194 2307 258 12,6] 72 72 1 71 73 74 Toſen. j 135 743 1839 1836 1881 2048 2209 2321ſ 482 26,2] 53 53 53 65 66 67 Danzig. 115 193 184% 192 1947 1933 197 21 1.1ſ 2 1 3 4 4 94 Halle a. S. 169 640 2141 2122 2151 2181 2184 2271] 130 6.1] 66 68 69 68 70 70 Altena ſ 147 5 11% 1138 124 1302 1330 1383] 219 18 30 30 3 1 21 13 Kiel.. j163 289 1214 1165 1343 1400 1518 1593] 379 31,2 41 41 46 48 50 33 Dortmund. . 175 292] 1712 1638 1338 1906 1811 2142] 430 25,1] 62 62 65 66 68 71 B. Lehranſtalten für Mädchen. Wichtige Anderungen ſind an den gehobenen Mädchenſchulen nicht eingetreten. Die Beſoldung der Lehrer und Lehrerinnen iſt vom 1. April 1905 ab durch Ein⸗ führung eines neuen Normalbeſoldungsetats abgeändert worden. (Siehe Anhang 4.) An den drei Anſtalten fanden wie in den früheren Jahren unter Leitung von Lehr⸗ kräften der betreffenden Schule Jugendſpiele ſtatt, wofür beſtimmte Nachmittagsſtunden feſt⸗ geſetzt waren. Die Schülerinnen der beiden höheren Mädchenſchulen ſpielten auf ihren Schul⸗ höfen, die der Bürgermädchenſchule auf einem ſtädtiſchen Spielplatz. Die ſchulärztliche Über⸗ wachung der drei Schulen wurde wieder durch die Schulärztin Frau Dr. med. Stelzner ausgeübt. Zum Andenken an die hundertſte Wiederkehr von Schillers Todestag (9. Mai) fand in allen drei Anſtalten eine Gedächtnisfeier und im Anſchluß daran die Verteilung von Feſtſchriften an die Schülerinnen ſtatt, wofür die ſtädtiſchen Körperſchaften entſprechende Mittel zur Verfügung geſtellt hatten. An 27. Mai wurde durch verſchiedene feſtliche Ver⸗ anſtaltungen das 200 jährige Beſtehen der Stadt Charlottenburg und die Enthüllung des Kaiſer⸗Friedrich⸗Denkmals gefeiert. 2a) Höhere Mädchenſchulen. Bei Gelegenheit der Zweihundertjahrfeier der Stadt Charlottenburg wurde durch Aller⸗ höchſten Erlaß vom 23. Mai 1905 der höheren Mädchenſchule I der Name „Sophie⸗ Charlotten⸗Schule“ und der höheren Mädchenſchule I1I der Name Auguſte⸗Victoria⸗ Schule verliehen. An der Sophie⸗Charlotten⸗Schule iſt eine erhebliche Vermehrung der Zahl der Schülerinnen nicht zu verzeichnen. Zu Michaelis trat eine Veränderung im Lehrperſonal durch Verſetzung der Hand⸗ arbeits⸗Lehrerin Köhne an die Auguſte⸗Victoria⸗Schule ein. Ihre Stelle wurde der Hand⸗ arbeits⸗Lehrerin Krauſe übertragen, die bisher an der Bürgermädchenſchule angeſtellt war. Am 13. Februar 1905 verſtarb die Oberlehrerin Vorthmann nach mehr als 25 jähriger Tätigkeit an der Anſtalt. Die Wiederbeſetzung der Stelle erfolgt im nächſten Rechnungsjahre. Den Zoologiſchen Garten beſuchten die Klaſſen III bis IX, die Urania die Klaſſen 1 und I1, außerdem wurde das Kolonial⸗Muſeum von den Klaſſen I M und II M beſucht. An der Auguſte⸗Victoria⸗Schule wurde zu Oſtern die Klaſſe III 0 und die Realgymnaſialklaſſe III (Oberſekunda), zu Michaelis die Klaſſe III M errichtet. Sämtliche Klaſſen waren voll beſetzt, ſo daß zahlreiche Anmeldungen keine Berückſichtigung finden konnten. In das Kollegium traten die folgenden Lehrkräfte neu ein. Zu Oſtern Oberlehrer Prof. Dr. Erdmann vom proteſtantiſchen Gymnaſium zu Straßburg i. E., ferner Lehrerin Ockel, von Gemeindeſchule IV, zunächſt vorläufig, vom 1. Oktober ab endgültig; zu Michaelis die Handarbeitslehrerin Koethe, bisher an der Sophie⸗Charlotten⸗Schule. Zwei Oberlehrerſtellen konnten wegen Mangels an geeigneten Bewerbern nicht recht⸗ zeitig beſetzt werden; ſie wurden durch Hilfskräfte verwaltet. Außerdem waren noch einige andere Hilfskräfte beſchäftigt.