— 1398 — einem Verſuch, für ſolche Kinder in erwärmten und ausreichend erhellten Räumen Arbeits⸗ ſtunden einzurichten, zur Verfügung geſtellt. Vom 22. Januar 1906 ab ſtanden wochentäglich von 3 bis 6 Uhr die Klaſſenräume der Gemeindeſchulen XIII/X&IV zu dem genannten Zweck offen. Den ſich einfindenden Kindern wurde nach Erledigung der Schularbeiten auch Ge⸗ legenheit zu nützlicher Lektüre geboten. Die Höchſtzahl der teilnehmenden Kinder betrug 540 (am 23. Jannar). Im März ging mit dem Eintritt der milden Witterung die Beteiligung ſchnell zurück, und am 15. März wurden die Arbeitsſtunden geſchloſſen. Die Beaufſichtigung hatten abwechſelnd 9 Lehrer der Gemeindeſchulen gegen eine Entſchädigung von 4,50 für den Aufſichtstag übernommen. Sch ifferkinderunterricht. Die Kinder der hierorts überwinternden Schiffer wurden vom 4. Januar bis 26. Februar 1906 im Schulhauſe Bismarck⸗Straße 43/44 in 5 aufſteigenden Klaſſen unterrichtet. Da von vornherein 180 Kinder angemeldet waren. deren Zahl in wenigen Tagen auf 210 ſtieg, mußte die V. Klaſſe geteilt werden, ſo daß im ganzen 6 Klaſſen vorhanden waren. Die Leitung wurde wie im Vorjahre dem Lehrer Schmidt von der Gemeindeſchule XXI übertragen. Den Unterricht erteilten außer dem Leiter 6 Hilfslehrerinnen. Schulfeierlichkeiten. Die hundertſte Wiederkehr von Schillers Todestag (9. Mai) wurde in allen Gemeinde⸗ und Hilfsſchulen durch eine Gedächtnisfeier feſtlich begangen; zum Andenken daran wurden an die Schüler und Schülerinnen Feſtſchriften verteilt, zu deren Beſchaffung die ſtädtiſchen Körperſchaften entſprechende Mittel bewilligt hatten. Am 27. Mai wurde in allen Gemeinde⸗ und Hilfsſchulen das 200 jährige Beſtehen der Stadt Charlottenburg und die Enthüllung des Kaiſer⸗Friedrich⸗Denkmals durch ver⸗ ſchiedene feſtliche Veranſtaltungen gefeiert. Am 27. Februar, bei der Feier der Silberhochzeit des Kaiſerpaares, wurden auf Beſchluß der ſtädtiſchen Körperſchaften die tüchtigſten und würdigſten Schüler und Schülerinnen mit Auszeichnungen (Büchern geſchichtlichen Inhalts) bedacht. Die in dem Berichtsjahre eingetretern Veränderungen in dem Lehr⸗ und ſonſtigen Perſonal der Gemeindeſchulen ſind folgende: Zum 1. April 1905 wurde der bisherige Leiter der Gemeindeſchule XXIII, Lehrer Stübert, zum Rektor gewählt. Angeſtellt wurden 2a) 22 Lehrer, und zwar im Sommerhalbjahr: die Lehrer Petrick, Walther und Ehrenheim aus Magdeburg, Puppe aus Liegnitz, Bloch aus Schöneberg, Hauſchild aus Perleberg, Britze aus Hirſchberg i. Schl., Krahn aus Spandau, Riſchke aus Landeck i. Schl und Günzel aus Kolberg, im Winterhalbjahr: die Lehrer Kahle und Paetzold aus Spandau, Podgurski aus Berent, Wpr., Trauernicht aus Nowawes, Nickel aus Oppeln, Salfeld aus Brandenburg a. H., Schulz aus Berlin, Schüler aus Potsdam, Kieſche aus Spremberg L., Hentſchel aus Neutrebbin, Rettig aus Brandenburg a. H. und John aus Kairo. b) 10 Lehrerinnen, und zwar im Sommerhalbjahr: Die Lehrerinnen Frohn, Johanna Kiesler II, Eppinger und Buſſe, im Winterhalbjahr: die Lehrerinnen Gutzeit, Sonnenburg, Schellong, Licht, Sandow und Doepner. c) 2 Handarbeitslehrerinnen und zwar im Sommerhalbjahr die Handarbeits⸗ lehrerin Goß und im Winterhalbjahr die Handarbeitslehrerin Radicke. Ausgeſchieden ſind a) 11 Lehrer, und zwar Lehrer Braun infolge ſeiner Verſetzung in den Ruheſtand (1. Juli 1905), Lehrer Bunke infolge Ablebens (27. Juli 1905), Lehrer Weidemann wegen Ubernahme einer Lehrerſtelle an der höheren Mädchenſchule in Ober⸗Schönweide, Lehrer Hermann Krüger II, wegen Übernahme einer Rektorſtelle in Beuthen, Lehrer Müncheberg. welcher als ordentlicher Lehrer an die Bürger⸗Mädchenſchule, Lehrer Schuchardt, welcher als Turnlehrer an das Realgymnaſium, Lehrer Witte, welcher als Lehrer an die obligatoriſche Fortbildungsſchule, Lehrer Karl Werner II, welcher als Lehrer an die Realſchule, Lehrer Gaede, welcher als Lehrer an die Hilfsſchule, und die Lehyrer Born und Bleſſin, welche als Vorſchullehrer an das Realgymnaſium und an das Mommſen⸗Gymnaſtum kamen. b) 5 Lehrerinnen, und zwar nach eigener Kündigung wegen Verheiratung Lehrerin Lex (1. April 1905), Lehrerin Nietner (1. Juni 1905) und Lehrerin Marſchall (I. Sep⸗ tember 1905); ferner Lehrerin Eliſe Deutſch II, (1. April 1905), die Leiterin der Mädchen⸗ Fortbildungsſchule I11 wurde, und Lehrerin Ockel (1. Oktober 1905), welche als ordentliche Lehrerin an die Auguſte⸗Viktoria⸗Schule kam. c) 2 Handarbeitslehrerinnen und zwar Handarbeitslehrerin Roth infolge ihrer Verſetzung in den Ruheſtand (1. Mai 1905) und Handarbeitslehrerin Köhne wegen Verſetzung an die Bürger⸗Mädchenſchule (1. Oktober 190). Die Zahl der Schulärzte betrug wie im Vorjahre 13. Als Schuldiener wurden am 1. Mai der Hilfsſchuldiener Rathge und der Turn⸗ diener Gremplowsti angeſtellt. Anläßlich der Zweihundertjahrfeier erhielt der Schuldiener Sukrow das Allgemeine Ehrenzeichen. Mit dem 31. März wurde der Schuldiener Rathge entlaſſen. 2 240 Als Turndiener iſt der Fahrſtuhlführer Pautz am 9. Oktober eingeſtellt worden. D. Hilfsſchulen für ſchwach befähigte Kinder. Da nach der Oſtereinſchulung 1905 die Zahl der Kinder an Hilfsſchule 1 auf 12 geſtiegen war, Keache an dieſer Schule eine neue Klaſſe eröffnet, deren Verwaltung dem