— 158 — Die Vorbildung der Schülerinnen war naturgemäß ſehr verſchiedenartig. Der ech Teil hatte Volksſchulunterricht genoſſen, der kleinere Teil Mittel⸗ und höhere Schulen eſucht. Es entſtammten: 2 in 4. Mädchenfortbildungsſchule 11 Sommer Winter [Sommer Winter aus Volksſculen.. 126 137 162 156 „ Deittelſchulen , 29 40 33 32 „ höheren Schulen... 38 39 16 21.. zuſammen. . . ] 192 216 211 209 Schule⸗ rinnen. In beiden Anſtalten fand wie alljährlich eine Ausſtellung von Arbeiten der Schüle⸗ rinnen ſtatt, und zwar in der Mädchenfortbildungsſchule 1 nach Schluß des Schuljahres Oſtern, in der Mädchenfortbildungsſchule 1I1 nach Beendigung des Sommerhalbjahres. Die für die Mädchenfortbildungsſchule 1 im Berichtsjahre aufzubringenden Koſten belieſen ſich außß.. . „ . 10 241,68 ℳ, die der Mädchenfortbildungsſchule II außff 18 069,30 „ zuſammen . . 28 310,98 ℳ. Dieſen Ausgaben ſtanden folgende Einnahmen gegenüber: Mädchenforlbildungsſchule I. 1 878,50 ℳ 7 H . . 2042,50 „ zuſammen 3 921,00 ℳ. Für die Bewilligung von Freiſtellen an bedürftige Schülerinnen waren für jede der beiden Anſtalten 300 ℳ im Etat vorgeſehen. Hiervon wurden von der Mädchenfortbildungsſchule IJ. 94 ℳ , „ 11. . . 232 „ in Anſpruch genommen. 2. Das nichtſtädtiſche Unterrichtsweſen. 2) Das private Schulweſen. Es wurden 359 Unterrichtserlaubnisſcheine (gegen 342 im Vorjahre) ausgefertigt. Zum 1. April 1905 verlegte die Schulvorſteherin Fräulein Mittelſtädt ihre höhere Mädchenſchule von Berlin, Lützow Straße 64, nach Schlüter Straße 55/56 und richtete gleich⸗ zeitig in demſelben Hauſe eine Knabenvorſchule ein. 5 Dem Leiter einer Militärvorbereitungsanſtalt Kuck wurde widerruflich geſtattet, die von ihm eingerichtete höhere Knabenſchule, Nürnberger⸗Straße 2, vorläuſig bis Oſtern 1906 fortzuführen. Ferner erhielt der Privatlehrer Herrmann Böttcher die jederzeit widerrufliche Erlaubnis zur Fortführung der von ihm Kneſebeck⸗Straße 29 eingerichteten Schule für zu⸗ rückgebliebene Schüler höherer Lehranſtalten unter Feſtſetzung der Schülerzahl auf höchſtens 20. Die bisherigen privaten Lehranſtalten beſtanden unverändert fort, ſo daß am Schluſſe des Berichtsjahres vorhanden waren: 2 höhere Knabenſchulen, 1 Knabenvorſchule, 1 Schule für zurückgebliebene Schüler höherer Lehranſtalten, 1 Lehrerinnen⸗Seminar nebſt Übungsſchule, 1 höhere Mädchenſchulen (einſchl. einer katholiſchen), 1 Mädchen⸗Mittelſchule mit einer Geſamtſchülerzahl von 3 177. (Oſtern des Vorjahres 2 961). Im Berichtsjahre ſank die Zahl der Familienſchulen von 6 auf 5. Sie werden von ſolchen Familien unterhalten, welche ihre Kinder in den erſten Jahren der Schulpflicht einer öffentlichen oder privaten Schule nicht zuführen, ſondern ihnen den erforderlichen Unter⸗ richt durch geeignete Lehrkräfte in der Wohnung eines der Beteiligten erteilen laſſen wollen. Bezüglich der ſonſtigen privaten Erziehungsveranſtaltungen, und zwar der beiden Erziehungs⸗Penſionate mit Fortbildungskurſen für nicht mehr ſchulpflichtige Mädchen von Fräulein Wellmann in der Grolmann⸗Straße 33 und von Fräulein Willig in der Tauentzien⸗ Straße 5, der für noch nicht ſchulpflichtige Kinder vorhandenen 6 Kindergärten, der katho⸗ liſchen Präparanden⸗Anſtalt unter Leitung des Rektors Ommerborn ſowie der drei Militär⸗ vorbereitungsanſtalten von Kuck, Nürnberger Straße 2, Dr. Müller, Schiller⸗Straße 7 und Dr. Sonneck, Salzufer 5 ſind Veränderungen nicht eingetreten. 1 Humboldt⸗Akademie, Zweigſtätte Charlottenburg. Die Veranſtaltung von Unterrichtskurſen und Vorträgen erfolgte in ähnlicher Weiſe wie im Vorjahre. Die Stadt gewährte wiederum einen Zuſchuß und ſtellte wie bisher Schulräume der höheren Mädchenſchule I und der Kaiſer⸗Friedrich⸗Schule zur Verfügung.