3. Kunſtansſtellung. Die Berliner Sezeſſion veranſtaltete im Jahre 1905 eine Ausſtellung in ihrem neuen Ausſtellungshauſe am Kurfürſten⸗Damm 208/209. Die Ausſtellung war vom 19. Mai bis 8. Oktober 142 Tage geöffnet und wurde von 90 000 Perſonen beſucht (1903: 120 Tage mit 75 000 Beſuchern; 1902: 164 Tage mit 80 000 Beſuchern; 1901, 1900 und 1899: 153, 145 und 130 Ausſtellungstage mit 75 000, 60 000 und 70 000 Beſuchern). Ausgeſtellt waren 281 Olgemälde, Aquarelle und Plaſtiken, gegen 220, 333, 351, 420 und 330 in den Vorjahren. Verkauft wurden 56 (40, 48, 62, 66 und 70) Stück für 95 000 (75 000, 116 000, 165 000, 84 462 und 150 000) ℳ. 4. Städtiſche Volksbibliothek. 0 Die Entwickelung der ſtädtiſchen Volksbibliothek und der im Jahre 1904 eröffneten Zweigſtelle vollzog ſich im weſentlichen unter den gleichen Vorausſetzungen wie im Vorjahre. Für die Benutzung blieb die Leſeordnung vom 26. Mai 1904 (nebſt Sonderbeſtimmungen vom 15. Juli 1904) unverändert maßgebend, wonach die Bibliothek allen Bewohnern Char⸗ lottenburgs, die das 16. Lebensjahr überſchritten haben, unter Umſtänden auch Perſonen im Alter von 14 bis 16 Jahren, ohne erſchwerende Formalitäten offen ſteht. Die Beſuchszeit der Leſehalle, für die Hauptbibliothek, Wilmersdorfer Straße 166/167, täglich von 11 bis 9/¼ Uhr, für die Zweigſtelle, Wormſer Straße 6a, täglich von 12 bis 9 Uhr, erweiſt ſich nach wie vor als ausreichend, dagegen iſt in Ausſicht genommen, die Bücherausgabe in der Haupt⸗ bibliothek (bisher geöffnet werktäglich von 12 bis 1 Uhr und von 5 bis 9 Uhr) vom 1. Oktober 1906 ab werktäglich ununterbrochen von 12 bis 9 Uhr offen zu halten, wie es in der Zweigſtelle infolge der günſtigeren räumlichen Verhältniſſe bereits ſeit längerer Zeit möglich geweſen iſt. Inm Betriebe der Bibliothek waren während des Berichtsjahres tätig: der Leiter (Stadtbibliothekar), 2 Aſſiſtenten, 1 Aſſiſtentin, 4 techniſche Hilfsarbeiter und Hilfsarbeiterinnen und 4 Diener. Außerdem wurden zeitweilig mehrere Volontärinnen beſchäftigt. Der Geſamtbücherbeſtand, der ſich am 1. April 1905 auf 23 472 katalogiſierte Bände beließ, wurde während des Rechnungsjahres 1905 um 2726 Bände vermehrt. Davon ſind 1042 Werke in 2501 Bänden aus den etatsmäßigen Mitteln beſchafft, 159 Werke in 225 Bänden als Geſchenke überwieſen worden. Unter Berückſichtigung des erfolgten Abgangs von 188 Bänden umfaßte der Bücherbeſtand am 31. März 1906: 26 010 Bände. Von dieſen ſind 3704 Bäude (1904: 3502) als Handbibliothek in den beiden Leſehallen aufgeſtellt. Daſelbſt liegen ferner 130 Zeitſchriften (1904: 126) und zahlreiche Broſchüren aus. Die Anforderungen des Publikums an Ausleihung von Büchern werden durch die Haupt⸗ bibliothek befriedigt, welche die geforderten Bücher, falls die Beſtellung vor 9 Uhr vormittags erfolgt iſt, noch an demſelben Tage an die Z3weigſtelle übermittelt. 2314 Bände aber der am meiſten begehrten Werke haben in der Zweigſtelle, zu deren ſofortiger Verfügung, Auf⸗ ſtellung erhalten. Vom 15. bis 23 Juli blieb die Bibliothek baulicher Arbeiten und der Prüfung des Bücherbeſtandes wegen geſchloſſen. Die Ausleihſtelle der Hauptbibliothek war an 300 Tagen (1904: 301) je 5 Stunden, die Leſehalle an 346 Tagen (1904: 349) je 10/% Stunden geöffnet. Die Beſuchszeit der Zweigſtelle betrug an 346 Tagen je 9 Stunden. Die Geſamtzahl der ſeit Eröffnung der Hauptbibliothek in die Leſerliſte eingetragenen Perſonen belief ſic am 31. März 1906 auf 23 371 (1904: 20 499), in der Zweigſtelle waren bis dahin 2976 Leſer (1904: 1519) eingeſchrieben. Auf die beiden Ausleihſtellen ent⸗ fielen während des Berichtsjahres 208 568 Entleihungen (1904: 187 645), die Erhöhung der Leihziffer gegenüber dem Vorjahre beträgt ſomit 11,15%. Im ganzen ſind ſeit der Eröffnung der Bibliothek am 3. Januar 1898 bis zum 31. März 1906 946 501 Bände verliehen worden. Von den Büchern der Ausleihbibliothek wurden 3896 Bände (1904: 3318) in der Leſehalle benutzt. Durch die Berliner Paketfahrt⸗Geſellſchaft wurden im Berichtsjahre 0 Bände in 133 Paketen (1904: 361 Bände in 211 Paketen) auf Antrag an Leſer verſandt. Die Leſehallen wurden während des Berichtsjahres von 134 868 Perſonen (1904: 119 656) beſucht, im ganzen ſeit dem Beſtehen der Anſtalt von 591 130 Perſonen; gegen 1904 hat ſich ſomit die Beſuchsziffer um 12,71 % erhöht. Der (abgerundete) Tagesdurchſchnitt der gleichzeitig außer dem Hauſe befindlichen (entliehenen) Bände betrug im April „Mai Juni Juli Auguſt September Hauptbibliothek: 4400 4100 3700 3000 3400 4200 Zweigſtelle: 900 900 800 700 700 900 ODttober November Dezember Jamar Febrnar März Hauptbibliothek: 4600 3100 5000 4800 5200 4900 Zweigſtelle: 900 1000 1000 900 1100 1000