— 186 — Abteilung für Männer Abteilung für Frauen 1899 19 1901 192 193 194 1905 1899 1900 1901 1902 1903 1904 1905 1900 1901 19902 1903 1904 1905 1906 1900 1901 1902 1903 1904 1905 1906 Auf 100 offene Stellen kamen Arbeitſuchende. ſ140,8 157,7 1886 201.2 139,9 124,9 115⸗3] 96,7 127,1 174,1 1108/ 92,3 93,1] 84,3 Von 100 Arbeit⸗ ſuchenden wur⸗ den unterge⸗ bracht . 55,4 47,9 47,4 38,1 56,8 59,9 60,9] 49,0 40,4 37,9 42,8 52,2 56,4 66,3 Von 100 offenen Stellen wurden beſetzt . . 178,0 75,5 89,4 76,4 79,2 74,8 70,2] 47,4 50,3 66,1 47,4 48,1 52,5 55,9 Die 9420 Geſuche in der männlichen Abteilung entfielen auf 4049 Perſonen, die 5736 nach⸗ gewieſenen Stellen auf 2574 Perſonen, die 2266 Geſuche der weiblichen Abteilung auf 1250 und die 1503 nachgewieſenen Stellen auf 768 Perſonen. Alles Nähere darüber, wie oft ein und derſelbe Arbeiter ſich im Berichtsjahre um Arbeit bemüht hat, und wie oft einem Arbeit⸗ ſuchenden im Zeitraum des Berichtsjahres eine Stelle nachgewieſen wurde, die Verteilung auf die einzelnen Monate ſowie auf die Berufe uſw. iſt aus den am Schluß des Berichts beige⸗ fügten Tabellen erſichtlich. Die Tätigkeit des Arbeitsnachweiſes hat auch im Berichtsjahre weitere Fortſchritte gemacht. Es wurden gegen das Vorjahr in der männlichen Ab⸗ teilung 1443 Stellen mehr angemeldet, die Zahl der Arbeitſuchenden ſtieg um 1021, die Zahl der beſetzten Stellen um 707. Wie aus vorſtehender Tabelle erſichtlich, iſt die Zahl der Arbeitſuchenden auf je 100 offene Stellen im Berichtsjahre noch weiter zurückgegangen. Hieraus iſt zu ſchließen, daß die wirtſchaftliche Lage noch günſtiger als im Vorjahre war. Im Baugewerbe war während des ganzen Sommers und teilweiſe auch noch in einzelnen Wintermonaten ein Mangel an Arbeitskräften zu verzeichnen. So weiſt der Monat September die Zahl von 425 Stellen auf, die teilweiſe aus Mangel an Arbeitern nicht beſetzt werden konnten. Dieſe Zahl betrug im Monat Oktober 338, Auguſt 312, Juli 252, November 167, April 164 und nur in 2 Monaten des Berichts⸗ jahres, Mai und Dezember, ging die Zahl der Stellen, die nicht beſetzt werden konnten, unter 100 herab. Während des ganzen Jahres konnten in der männlichen Abteilung 2434 Stellen nicht beſetzt werden. Im allgemeinen konnte jedem Arbeitswilligen und kräftigen Arbeitſuchenden Arbeit nachgewieſen werden. Dagegen iſt es immer ſchwer, älteren Arbeitern ſowie Rentenempfängern, die nicht jede Arbeit leiſten können. Beſchäftigung nachzu⸗ weiſen, und die Zahl dieſer Arbeitſuchenden iſt nicht unerheblich. In der Lehrlingsvermittelung waren die Erfolge wieder ſehr gering. Obgleich die Zahl der Stellenſuchenden ſowie auch die Zahl der angemeldeten offenen Lehrſtellen eine Steigerung erfuhr, gelang es trotzdem nicht, die Zahl der beſetzten Stellen zu erhöhen, da die perſönlichen Wünſche nicht befriedigt werden konnten. In der weiblichen Abteilung wurden gegen das Vorjahr 350 Stellen mehr an⸗ gemeldet, die Zahl der Stellenſuchenden ſtieg um 90 und die Zahl der beſetzten Stellen um 275. Mit der Eröffnung der Zweigſtelle für weibliches Hausperſonal konnte angenommen werden, daß ſich für dieſen Zweig in der Hauptſtelle die Vermittelungstätigkeit noch ſchwieriger geſtalten würde. Um ſo erfreulicher iſt es, daß hier nicht ein Rückgang, ſondern ſogar eine Steigerung in der Vermittelungstätigkeit ſtattgefunden hat, und daß ſich dieſe Steigerung hauptſächlich ſeit Eröffnung der Zweigſtelle bemerkbar machte. Die Zahl der vermittelten Stellen für weibliche Dienſtboten ſtieg von 67 im Vorjahre auf 120 in dieſem Jahre. Durch die günſtige Entwickelung der Zweigſtelle wird vorausſichtlich auch die Vermittelung von Dienſtboten in der Hauptſtelle weitere günſtige Fortſchritte machen. b) Zweigſtelle. Die ſeit dem 1. April 1902 erfolgte Ausdehnung des Arbeitsnachweiſes auf weib⸗ liche Dienſtboten hatte in der ganzen Zeit trotz aller Anſtrengungen keine Erfolge erzielt. Der Grund dieſer Mißerfolge lag nach dem übereinſtimmenden Urteil ſämtlicher Beteiligten in der örtlichen Lage des Arbeitsnachweiſes. Nachdem ſich herausgeſtellt, daß in den ſtädtiſchen Gebäuden geeignete Räumlichkeiten nicht zur Verfügung ſtanden, beantragte die Deputation, die Anmietung ſolcher im Oſten der Stadt. Durch Gemeindebeſchluß vom 19./28. Juni 1905 wurde die Errichtung einer Zweigſtelle im Oſten der Stadt vom 1. Oktober 1905 ab be⸗ ſchloſſen und die Mittel für das laufende Jahr bewilligt. Die Zweigſtelle wurde am Witten⸗ berg- Platz 4 am 21. September 1905 eröffnet. Sie beſchäftigt ſich mit dem Nachweis von weiblichem Hausperſonal, und zwar nicht nur von Dienſtmädchen, ſondern auch von Lehr⸗ dai Kindergärtnerinnen, Kinderpflegerinnen, Wirtſchafterinnen und Stützen der Hausfrau.