— 266 — Pathologiſch⸗anatomiſche Abteilung: Proſektor Profeſſor Dr. Henke, Aſſiſtenz⸗ arzt Dr. Ritter. Apotheke: 1. Apotheker Dr. Beckſtroem, Apotheker Behr. Mit Beginn des Etatsjahres 1906 ſind die Stellen der 1. Aſſiſtenzärzte in Ober⸗ arztſtellen mit 2700 ℳ Gehalt neben freier Wohnung und freiem Unterhalt im Jahreswerte von 1500 ℳ umgewandelt worden. Ferner iſt der 1. Apotheker zum Oberapotheker ernannt und in den Normaletat für die ſtädtiſchen Beamten (Klaſſe 6 11 — 3900 bis 5700 ℳ o ehalt — eingereiht worden. Bureau- und Betriebsdienſt. (Das Bureau gilt zugleich als Geſchäftsſtelle für die Deputation): Die bei der Eröffnung der Anſtalt feſtgeſetzten Stellen und zwar 1 Oberinſpektor, 2 Sekretäre, 4 Bureau- Aſſiſtenten, 2 Bureaugehilfen, 1 Materialienverwalter, 1 Küchen⸗ verwalter, 1 Hausmeiſter, 1 Maſchinenmeiſter, 2 Fernſprechgehilfinnen ſind unverändert geblieben. Ebenſo ſind, wie im Vorjahre, in Unterbeamtenſtellen 1 Desinfektions⸗ Aufſeher, 1 Bote und 3 Pförtner beſchäftigt worden. 3. Pflegeperſonal. Die im vorjährigen Bericht mitgeteilten Verbeſſerungen in den für die Schweſtern geltenden Beſtimmungen haben unverkennbar dazu beigetragen, das Angebot geeigneter Kräfte zu vermehren und eine größere Beſtändigkeit in der Schweſternſchaft herbeizuführen. Nach befriedigender Ableiſtung der vorgeſchriebenen einjährigen Probezeit konnten bis zum Jahres⸗ ſchluſſe 22 ſtädtiſche Schweſtern feſt angeſtellt werden. Da damit ein Stamm gut geſchulter Pflegerinnen geſchaffen war, auch die noch in der Probezeit befindlichen Schweſtern in der Mehrzahl zur ſpäteren Anſtellung geeignet erſchienen und ferner für die Schweſternſchule Anmeldungen in genügender Zahl eingingen, ſo konnte der Abficht des Viktoriahauſes zu Berlin, ſeine noch in Weſtend tätigen Schweſtern vom 1. April 1906 ab allmählich zurück⸗ zuziehen. unbedenklich zugeſtimmt werden. Tatſächlich ſind denn auch dieſe Schweſtern (5 Oberſchweſtern und 14 Schweſtern) in der Zeit bis 30. Juni 1906 ohne Schwierigkeiten durch ſtädtiſche Schweſtern erſetzt worden. Der Stand der Schweſternſchaft am Schluſſe des Etatsjahres 1905 war folgender: 19 Schweſtern des Viktoriahauſes (darunter die leitende Oberſchweſter mit den Funktionen einer Oberin der geſamten Schweſternſchaft betraut), 59 ſtadtiſche Schweſtern (davon 22 feſtangeſtellt, 37 in der Probezeit), 14 ſtädtiſche Schweſternſchülerinnen. Daneben waren noch auf Grund beſonderer Abmachungen zur unentgeltlichen Aus⸗ bildung in der Krankenpflege 6 Schweſtern des evangeliſchen Gemeinſchafts⸗Schweſternhauſes zu Vandsburg i. Weſtpr. und 6 Schweſtern des hieſigen Vereins Paulinenhaus für Kranken⸗ pflege beſchäftigt. Zur Unterſtützung der Schweſtern in den Männerabteilungen, zu den gröberen Reinigungsarbeiten in den Pavillons und zum Dienſt in den mit der Krankenbehandlung im Zuſammenhang ſtehenden Gebäuden (Operationshaus, Badehaus, Aufnahmeabteilungen, Apotheke, Leichenhaus mit den wiſſenſchaftlichen Laboratorien und der Stallung für Verſuchs⸗ tiere, ſowie Desinfektions⸗Anſtalt) waren vorhanden: 16 Wärter, 6 Wärterinnen, 2 Apo⸗ thekendiener, 2 Leichendiener, 2 Laboratorienwärter, 2 Desinfektionsarbeiter, 11 Hausdiener und 30 Stations⸗ und Hausmädchen. 4. Wirtſchaftsperſonal. In der Anzahl und der Art der für den Wirtſchaftsbetrieb beſtimmten Stellen ſind weſentliche Veränderungen gegen das Vorjahr nicht vorgenommen worden. Die Geſchäftsführung in der Kochküche geſchieht gemeinſchaftlich durch den Küchen⸗ verwalter und die Wirtſchafterin. Während dem genannten Beamten insbeſondere die Abnahme der eingelieferten Verpflegungsbedürfniſſe, die Aufſicht bei der Speiſenverausgabung und die Küchenbuchführung obliegt, fällt der Wirtſchafterin die Verantwortung für die Erhaltung der Beſtände und die gute Zubereitung der Beköſtigung zu. An Unterperſonal erforderte der Küchenbetrieb: 2 Köchinnen, 16 Küchenmädchen und 2 Hausdiener. Zur Erzielung einer einwandsfreien Verpflegung iſt auf die Beſchaffung guter Materialien, auf ſorgfältige Zu⸗ bereitung der Speiſen und auf größtmöglichſte Abwechſelung in der Speiſenfolge fortgeſetzt Bedacht genommen worden. Klagen in dieſer Beziehung ſind dann auch verhältnismäßig ſelten vorgekommen. Allerdings machen es die fortgeſetzt ſteigenden Preiſe für Fleiſch, Butter uſw. ſehr ſchwierig, die ſich ergebenden Anſprüche im Rahmen der zur Verfügung ſtehenden Mittel zu befriedigen. Insbeſondere iſt der Etatsverpflegungsſatz von 85 Pfennig für das Unterperſonal und die Kranten nicht mehr ausreichend. Dies ergibt ſich überzeugend aus dem Umſtande, daß allein die neben den regelmäßigen Koſtformen für Patienten verordnete Ertradiät eine durchſchnittliche Aufwendung von 41 Pfennig für den Kopf und Tag verurſacht hat. 2 4