Unterſuchung auf: 4 4 negativ ] poſitiv Bemerkungen 1. Tuberkuloſe, Die Unterſuchungen werden im Falle davon: eines zunächſt negativen Ergebniſſes durch 2a) Auswurf 279 229 50 ] Zentrifugierung⸗und Sedimentierung der 5) urin 7 7 — I Sekrete reſp. Erkrete vervollſtändigt und „ 4 , 7 5 2 immer mehrere Präparate durchgeſehen. d) Pleuraerſudat 1 1 — In 4 Fällen wurde der Tierverſuch c) Giter 4 4 — ] (Meerſchweinchen) zu Hilfe genommen. 2. Diphtherie 53 30 23 J Kulturelle Unterſuchung durch Serum, Neißerſche Färbung. Bei negativem Er⸗ gebnis gewöhnlich Streptococcen und Staphylococcen gefunden. 3. Typhus 22 Makroſtopiſche, wenn möglich, und mi⸗ 1 Dah e. 39 28 11 kroſtopiſche Reaktion; zur deutlichen Re⸗ 9 4 aktion von 1:50 an gerechnet. Etuhl. Urin, Blutſ 13 12 1 5% ac erc 4. Gon orrhoe 16 10 6 Mikroſkopiſche Unterſuchung von Aus⸗ 5. Malaria 3 2 — ſtrichen. 6. Dysenterie 1 1 7. Pycloneptoritis (Bact. coli.). 2 1 1 §. Choteraa 3 3 — 9. Influenza 3 3 — Junterſuchung gemäß den Vorſchriften des 10. Streptococce Kaiſerlichen Geſundheitsamtes. (Giug)) 1 1 — 11. Genickſtarre (Lum balpunk⸗ Lation) 1 1 — 12. Milch auf Bak⸗ terien 3 — 3 Es braucht wohl kaum beſonders hervorgehoben zu werden, daß die negativen Ergebniſſe ebenſo wichtig ſind, wie die poſitiven. Für viele Fälle gewährt aber nur eine wiederholte Unterſuchung eine Sicherheit dafür, daß die betreffende Infektionskrankheit nicht vorliegt. Aus dieſem Grunde werden den Antworten, die zunächſt negativ ſind, gedruckte Aufforderungen beigelegt, die in kliniſch verdächtigen Fällen die Einſendung einer neuen Probe erbitten. Es iſt zu hoffen, daß von dieſem Erſuchen von ſeiten der Herren Arzte möglichſt häufig Gebrauch gemacht wird und daß die ſchon jetzt zu konſtatierende zunehmende Beteiligung an den Einſendungen im Intereſſe des guten hygieniſchen Zweckes eine möglichſt allgemeine werde. Von bemerkenswerten Einzelheiten wäre hervorzuheben, daß, wie nicht anders zu erwarten, die Unterſuchungen auf Tuberkelbazillen weitaus an erſter Stelle ſtehen. Die möglichſt frühzeitige Diagnoſe dieſer mörderiſchen Volksſeuche durch den ſicheren Nachweis des Erregers iſt ja ein beſonders wichtiges hygieniſches Poſtulat. Die Erkrankungen an Diphterie erſcheinen im Vergleich mit anderen Städten nicht beſonders zahlreich Es iſt aber wichtig, auch anſcheinend harmloſe Beläge der Rachenorgane und anderer Körperteilchen zur Unterſuchung einzuſchicken, da wir wiſſen, daß gerade ſolche nicht erkannte leichte Fälle zur Übertragung und Weiterverbreitung der Krankheit beitragen können. Auch wäre im hygieniſchen Intereſſe eine Unterſuchung der Rekonvaleszenten auf Diphtheriebazillen ſehr angezeigt, z. B. von Schulkindern, ehe ſie wieder zum Schulbeſuch zu⸗ gelaſſen werden. Wir haben, in Ubereinſtimmung mit anderen Unterſuchern. B. in einem Falle noch 14 Tage nach dem Verſchwinden der Beläge an den Mandeln faſt in Reinkultur Diphtheriebazillen gefunden, die nach dem Ausweis des Tierverſuchs noch voll virulent waren. Die Geſamtzahl der Unterſuchungen auf Typhus (52) iſt verhältnismäßig nicht unerheblich. Doch waren nur 11 Unterſuchungen poſttiv. Eine Häufung dieſer Unter⸗ ſuchungen war im Monat September feſtzuſtellen. Mehrere Erkrankungen waren auf die Gegend an dem Savignuplatz lokaliſiert. Beſondere Erwähnung verdienen 3 Einzelunterſuchungen auf Cholera, die auf Antrag des Kreisarztes, Herrn Medizinalrats Dr. Klein, vorgenommen wurden, im Oktober 1905, als die Gefahr einer Verſchleppung der Seuche auch für Charlottenburg⸗Berlin in Betracht gezogen werden mußte. Auch für dieſen Fall ergab ſich der Vorteil einer Verbindung des Unterſuchungsamtes mit der pathologiſch⸗ anatomiſchen und bakteriologiſchen Anſtalt des Krankenhanſes, in dem die Obduktion des unter den verdächtigen Erſcheinungen verſtorbenen Mannes ſofort vorgenommen und eine erneute bakteriologiſche Unterſuchung angeſchloſſen wurde. Ein Anhaltspunkt für Cholera ergab ſich nicht.