— 399 — XII. Handel und Gewerbt. 1. Märkte. Der Antrag, für das Kalenderjahr 1905 die Pferdemarkttage feſtzuſetzen, iſt durch Beſchluß des Provinzialrates in der Sitzung vom 25. Oktober 1905 wiederum abgelehnt worden, weil ſich ſeit dem gleichen Antrage bezüglich des Vorjahres die in Betracht kommenden Verhältniſſe nicht geändert haben ſollen und ſomit auch jetzt ein Bedürfnis für die Abhaltung von Pferdemärkten nicht anerkannt werden könne. Die gegen den, dieſen Beſchluß ver⸗ kündenden Erlaß vom 4. November 1905 bei dem Herrn Miniſter für Handel und Gewerbe eingelegte Beſchwerde iſt bis zum Schluß des Berichtsjahres noch ſchwebend geblieben. Die Wochenmärkte fanden auf denſelben Plätzen wie bisher ſtatt; eine Zurück⸗ verlegung des wegen des Baues der Untergrundbahn bis auf weiteres in die Kaiſer Friedrich⸗ Straße verlegten Marktes nach der Spree⸗Straße war noch nicht möglich. Dieſe Märkte (in der Kaiſer⸗Friedrich⸗Straße) fanden unverändert am Montag und Donnerstag ſtatt, die Märkte auf dem Wittenberg⸗Platz und dem Friedrich⸗Carl-Platz am Dienstag und Freitag, in der Fraunhofer⸗Straße und auf dem Karl⸗Auguſt⸗Platz am Mittwoch und Sonnabend; am Sonnabend Abend auch auf dem Friedrich⸗Carl⸗Platz. Die Vormittagsmärkte werden bis 1 Uhr mittags abgehalten, die Nachmittagsmärkte (Sonnabends auf dem Friedrich⸗Carl⸗ Platz und dem Karl⸗Auguſt⸗Platz) von 5 Uhr ab in den Sommermonaten bis 9 Uhr, in den Wintermonaten bis 8 Uhr. Auf einen erneuten Antrag aus Händlerkreiſen, bei den Nachmittagsmärkten den Verkauf das ganze Jahr hindurch ſchon um 4 Uhr beginnen zu laſſen, ohne Anderung der Schlußzeit, hat das Königliche Polizeipräſidium noch keine Ent⸗ ſcheidung getroffen. Kram⸗(Jahr⸗)Märkte fanden am 6. Juni, 3. Oktober 1905 und am 6. März 1906 ſtatt. Weil der bisherige Marktplatz (auf dem Wilhelm⸗Platz und den ſüdlich belegenen Teilen der Spree⸗ und Berliner Straße) infolge des Baues der Untergrundbahn nicht zur Verfügung ſtand, wurden für die Abhaltung der Märkte die beiden Promenaden der Berliner Straße und zwar die nördliche vom Knie bis zum Luiſen⸗Platz und die ſüdliche vom Knie bis zum Wilhelm⸗Platz und von der Wilmersdorfer Straße bis zur Kirch⸗Straße benutzt. Die Zahl der Händler auf den Wochen⸗ und Krammärkten ſind aus dem vorher⸗ gehenden Abſchnitt XI „Polizeiverwaltung“ erſichtlich. Das Recht zur Erhebung des Stättegeldes auf den Kram⸗ und Wochenmärkten, welches bis zum 31. März 1906 an den Fuhrunternehmer Paul Fricke hierſelbſt für einen jährlichen Zins von 44 000 ℳ verpachtet war, iſt auch über dieſen Zeitpunkt hinaus auf weitere 3 Jahre neu verpachtet worden. In dem öffentlich ausgeſchriebenen Verſteigerungstermin blieb der frühere langjährige Pächter, jetzige Gaſtwirt Heinrich Krüger in Beelitzhof mit 42 000 ℳ Beſtbietender. Demſelben wurde der Zuſchlag erteilt. Lebensmittelpreiſe im Jahre 1905. „I .—. 12 222 4 4 442. 2 225 E. 2. 2 31 2123 21282 5 2 2 2 2 212 2 212 3 2 5 2 1 2 — — — — 1 5 S2 S8 12 215 2 2 312=4 im Kleinhandel per kg bezw. Schock in ℳ für Rindfleiſch, Keule 1,55 1,55 1,55 1,55 1,55 1,53 1,55 1,70 1,70 1,70 1,70 1,70] 1,6 „ Bauch. 1,35 1,35 1,35 1,35 1,35 1,35 1,35 1,35 1.55 1,55 1,55 1,55 142 Kalbfleiſch 1,55 1,55 1,55 1,55 1,55 1,60 1,60 1,60 1,90 1,0 1,90 1.9 1,8 Schweinefleiſch 1,50 1,55 1,70/ 1,70 1,70 1.70 1,70 1,90 1,0 1,90 1,90 1,90f 1,75 Hammelfleiſch. 1,50 1,50 1,50 1,50 1,50 1,55, 1,60 1,90 1,90 1,90 1,75 1,75J 1,65 Ger. Speck (inl.). 1.50 1,50 1,50 1,50 1,50 1,50 1,50 1,50 1,70 1,70 1,70 1,70J 1,57 Weizenmehl 1j10,37 0,39 0,40 0 38 0,38 0,37 0,37 0,37 0,39 0,42 0,39 0,39] 0,39 Roggenmehl ſo,29 0,30 0,31 0,31 0,29 0,30 0,30 0,30 0,31 0,31 0,32 0,31 0,30 Eßbutterr. 2.50 2,50 2.50 2,50 2,50 2,50 2,50 2,60 2,60 2,60 2,60 2,70] 2.55 Eier (Schock). 1 5,10 3,70 3,28 2.95 3,13 3,05 3,15 3,45 3,45 3,45 4,30 4,30] 3,61 Javakaffee (roh) ſ 2,26 2,42 2,38 2,37 2,38 2,63] 2,41 2,41 2,39] 2,35 2,43 2,37 2.40 Eßkartoffeln, 100 kg . 8,50 5,50 7,50/ 7,50 7,50 5,50 6,50 4,50 4,50 4,50 4,50 4,50 6,17