— 341 — Vergebung der 1905 er Anleihe erſchien im Laufe des Rechnungsjahres nach Lage des Geldmarktes nicht vorteilhaft und iſt deshalb auf den günſtigeren Zeitpunkt zu Beginn des Rechnungsjahres 1906 verſchoben worden. Aus dieſem Grunde ſind für 1905 einerſeits die Ausgaben für Verzinſung der neuen Anleihe erſpart, andererſeits ſind aber die Erſtattungen der Anleihebaufonds zur Verzinſung und Tilgung der Anleihe und die Einnahmen der Rück⸗ gecn. des Guthabens der Stadt von dem Übernahmekonſortium entſprechend geringer geweſen. Kapitel XIV weiſt erhebliche Mehreinnahmen bei den erſtatteten Koſten der Staats⸗ ſteuerveranlagung, bei den Mahn⸗ und Vollſtreckungsgebühren und ferner bei den in Zugang geſtellten, nachträglich erſtatteten Jagdſcheingebühren (6120,15 ℳ) auf. Obgleich erhebliche Mindereinnahmen wie z. B. beim Abſchnitt 1 „Militärweſen“ in Höhe von 4105,56 ℳ ein⸗ traten, verbleibt eine gegen das Etatsſoll um 5865,15 ℳ höhere Einnahme. Dieſer ſtehen jedoch 17 014,97 ℳ Mehrausgaben gegenüber. Beſonders zu erwähnen find hierwon die den Etat um 24 952,04 ℳ überſteigenden Provinzialabgaben und der um 463,50 ℳ gegen den Etat höhere Anteil des Stadtkreiſes Charlottenburg an den Koſten der Handwerkskammer. Erſparniſſe werden nachgewieſen: bei den Einquartierungskoſten 1527,48 ℳ, bei den Familien⸗ unterſtützungen der zu Friedensübungen eingezogenen Mannſchaften 2594,48 ℳ, bei den Prozeß⸗ und Gerichtskoſten 3572,91 ℳ und 4 4 kleinere Beträge. Das Mehr bei den einmaligen Ausgaben von 9400 ℳ iſt hauptſächlich durch Nach⸗ bewilligungen entſtanden, und zwar von 1000 ℳ für die Pflegeſtätte „Gute Hoffnung“ in Bethel bei Bielefeld, von 3000 ℳ zur Unterſtützung der zur Bekämpfung des Vagabunden⸗ tums und der Bettelei in Groß⸗Berlin geſchaffenen Kolonie Hoffnungstal, 1000 ℳ an den Charlottenburger Hauspflegeverein, 1000 ℳ an den zur Unterſtützung der notleidenden Deutſchen Rußlands gebildeten Hilfsausſchuß zu Berlin und 3000 ℳm an das Präfidium des akademiſchen Vereins „Organum“ für die Robert⸗Radecke⸗Stiftung. Kapitel XV. Die Mehreinnahme an Gemeindeſteuern beträgt in dieſem Jahre 765 242,93 ℳ; ſie iſt noch um 532 119,28 ℳ höher als der Mehrbetrag des Vorjahres. Hiervon entfallen auf die Gemeindeeinkommenſteuer 412 882,83 ℳ. auf die Gemeindegrund⸗ ſteuer 80 433,22 ℳ, auf die Gemeindeumſatzſteuer 223 999,91 ℳ, auf die Gemeindegewerbe⸗ ſteuer 45 340,92 ℳ und auf die Hundeſteuer 3662,05 ℳ. Nur die Betriebsſteuer iſt um 1065 ℳ hinter dem Etatsſoll von 30 000 ℳ zurück⸗ Ferner ſind an erſtatteten Gebühren gegenüber dem Etat 11 ℳ weniger einge⸗ ommen. Zu B. Er traordinarium des Hauptetats. Die Beſtände der 1899 er und 1902 er Anleihe ſind in das Rechnungsjahr 1906 übernommen worden. Dasſelbe gilt von den Vorſchüſſen, welche bei der 1895 er und der 1905er Auleihe verblieben ſind. Die Deckung der Vorſchüſſe erfolgt im Rechnungsjahre 1906 nach Abhebung von Mitteln aus der inzwiſchen begebenen 1905er Anleihe. Zu C. Ordinarium des Sonderetats der Kanaliſationsverwaltung. Der Überſchuß von 276 616,3⸗ ℳ iſt im weſentlichen auf die Einnahmen an Vergütungen der Gemeinden Schöneberg und Wilmersdorf für die Einführung der Abwäſſer in die Charlottenburger Kanaliſation zurückzuführen. (Schöneberg hat bis zur Fertigſtellung der eigenen Anlage unſere Einrichtung noch für einen längeren Zeitraum benutzt, als bei der Etatsaufſtellung erwartet werden konnte.) Ferner haben Erſparniſſe bei den Ausgaben für Verzinſung und Schuldentilgung (21 706,62 ℳ) zu dem erzielten Uberſchuß beigetragen. Beſtimmungsgemäß iſt der Überſchuß dem Reſervefonds der Kanaliſationsverwaltung zuzuführen. Zu K. Ordinarium des Sonderetats Nr. 5 Gasanſtalts verwaltung. Die frühere Gaskaſſe bildet ſeit dem 1. Juli 1905 eine beſondere Abteilung der Stadthauptkaſſe. Aus dieſem Grunde iſt der Sonderetat Nr. 5 in dieſem Jahre erſtmals hier mit aufgeführt worden. Der Abſchluß hat einen Reingewinn von 1 744 790,26 ℳ ergeben. Im übrigen wird hinſichtlich dieſes Abſchluſſes der Stadtverordneten⸗Verſammlung eine beſondere Vorlage unterbreitet werden. Zu M. Sonderetat der Stiftungen, Vermächtniſſe uſw. Der verbliebene Beſtand von 3 203,50 ℳ verteilt ſich auf die einzelnen Stiftungen und Vermächtniſſe wie folgt: Muünchhoff⸗Stifiuunggg. 485,53 von Platenſches Legacckekee. 1 101,„91 „ Bramer Stiſſuungg 14,17 „ Berhge⸗Stiſtung „ . 803,54 „ Dispoſitionsfonds des Magiſtratzs 106,21 „ mitſche⸗Stſtung..... 99,28 „ hriſtian⸗Otto⸗Stifiuung. 0,01 „ Vermächtnis der Geſchwiſter Moſer. 3585,37 Kaiſer⸗Wilhelm⸗Vermächtiis 6,98 „ zuſammen wie oben: 3 203,50 .