— . 30 — 2. Städtiſche Hochbanten. A. Neubauten. a) Erweiterungsbau des ſtädtiſchen Elektrizitätswerkes. Die Bauarbeiten am Elektrizitätswerk wurden im Jahre 1906 bis zur Betriebs⸗ fähigkeit gefördert, ſo daß am 31. Dezember 1906 die erſte neue Maſchine in Gang geſetzt werden konnte. Zu gleicher Zeit wurden auch die vorgeſehenen Nebenbauten vollendet, nämlich eine an der Spree befindliche Schieberanlage und unmittelbar am Werk ein Olabſcheider⸗ und zwei Spreewaſſerbehälter. Bis zum 1. April 1907 wurde alsdann vornehmlich am weiteren Ausbau des Maſchinenhauſes gearbeitet. Infolge des Brandes am 9. Juli 1906 wurden dabei ver⸗ ſchiedene Maßnahmen zur Erhöhung der Feuerſicherheit getroffen. Es wurden zwei Lauf⸗ ſtege durch die Binder der Maſchinenhalle geführt und bis zu ihnen hinauf eine Druckrohr⸗ leitung mit Schlauchanſchlüſſen für die Feuerwehr gelegt. Außerdem wurde das Holz der Maſchinenſaaldecke zum Teil feuerſicher imprägniert. Am 12. Oktober 1906 wurde von der Deputation des Elektrizitätswerkes der Ban eines Lagerſchuppens mit Bureauräumen beſchloſſen und der Hochbauverwaltung 53 000 ℳ für die Ausführung zur Verfügung geſtellt. Bereits am 1. November wurde mit den Rammarbeiten für die künſtliche Gründung begonnen. Unvorhergeſehene Schwierig⸗ keiten bei derſelben ſowie die ungünſtige Witterung im Winter verurſachten, daß der Bau noch in die Streikzeit hineingeriet, ſo daß erſt am 20. Juli 1907 die baupolizeiliche Roh⸗ bauabnahme erfolgen konnte. Der Bau bildet eine Verlängerung des Wohnhaus⸗Seiten⸗ flügels an der Oſtgrenze des Grundſtücks und enthält im Erdgeſchoß Räume für die Monteure und Lagerräume, im erſten Obergeſchoß Bureauräume. b) Neubau der Süd⸗Feuerwache. Die wichtigſten Teile des Gebäudes wurden vor Eintritt des Winters unter Dach gebracht und das noch Fehlende ſo gefördert, daß der Antrag auf Rohbauabnahme bei der Baupolizei bereits Anfang Januar 1907 geſtellt werden konnte. Bedauerlicherweiſe blieb durch die Ausſperrung der Maurer und Zimmerleute und den ſich anſchließenden Streit das Verlegen der Fußböden und alle noch fehlende Zimmerarbeit liegen; hierdurch wurden die davon abhängigen Arbeiten des inneren Aus⸗ baues aufgehalten, doch wird es gelingen, den Bau zum 1. Oktober 1907 für den Betrieb fertig zu ſtellen. noer die entſtandenen Baukeſten einſchließlich Beſchaffung der Fahrzeuge und der beweglichen Einrichtung iſt noch nichts abſchließendes zu berichten. Die bewilligten Mittei ſind im letzten Verwaltungsbericht auf Seite 63 aufgeführt. Charlottenburg hat nach der Vollendung des Baues drei Feuerwachen: die Haupt⸗ wache Am Lützow 7/8, die Oſtwache in der Ranke⸗Straße 10/11 und die Südwache Suarez⸗ Straße 9/10. Dieſe erhält, wie im Vorjahr bereits erwähnt, Automobilbetrieb, während die alten Wachen für Pferdebetrieb eingerichtet ſind. Bei ſeiner raſchen Entwicklung wird wohl der Norden bzw. Nordweſten unſerer Stadt zuerſt für eine künftige Wache in Frage kommen, und es werden dann bereits die Erfahrungen, die man mit der Automobil⸗ wache machen wird, von großem Vorteil für alle weiteren Entſchließungen ſein. c) Erweiterungsbau des Realgymnaſiums. Der Bau wurde ſo gefördert, daß die Räume am 6. April 1907 der Deputation für die höheren Lehranſtalten übergeben werden konnten. 0 Nach der Abrechnung wurden die veranſchlagten Koſten aufgebraucht: eine Über⸗ ſchreitung hat nicht ſtattgefunden. d) Neubau der höheren Mädchenſchule III mit Dire ttor⸗ wohnhaus in der Danckelmann⸗Straße. Durch Gemeindebeſchluß vom 19./27. Juni 1906 iſt der Bau der höheren Mädchen⸗ ſchule III genehmigt worden. Die Baulichkeiten zerfallen in fünf Gruppen: 1. Das Klaſſengebäude mit Flur nach Süden und Klaſſen nach Norden. 2. Der zugehörige Vorderbau an der Straße, in welchem die Lehrer⸗ und Amts⸗ zimmer, ſowie die Räume für Chemie und Phyſik untergebracht ſind. 3. Das Gebäude in der nordweſtlichen Ecke des Grundſtücks mit Turnhalle und Schulſaal. 4. Die beiden Verbindungsgänge zwiſchen Saalbau und Klaſſenbau einerſeits und zwiſchen Saalbau und Direktorwohnhaus andererſeits. 5. Das Direktorwohnhaus. 1. Der Klaſſenbau enthält 24 Klaſſen für je 40 Schülerinnen in den vier Geſchoſſen verteilt, einen Zeichenſaal im 3. Obergeſchoß mit Modellraum daneben, ſowie die nötigen Abortanlagen für Lehrerinnen und Schülerinnen.