— 41 — die diesbezüglichen Verſchlüſſe gangbar zu machen bzw. zu ölen und den Hauswirt auf die Beſchaffung neuer Gummidichtungen aufmerkſam zu machen. Die Zahl der im Berichts⸗ jahr unterſuchten Häuſer betrug 518. ie Menge der unlöslichen Rückſtände, welche aus dem Leitungsnetz entfernt und abgefahren wurden, belief ſich auf 1480 chm, und zwar aus den Tonrohrleitungen 82 ohm, aus den Kanälen 684 chm, aus dem Sandfang des Pumpwerks 1 566 chm, aus dem Sandfang des Zwiſchenpumpwerks 148 chm; außerdem ſind die wenigen etwa 20 chm betragenden Rückſtände aus dem Sandfang am Nonnendamm mit der Karre auf das be⸗ nachbarte Gelände zur Düngung geſchafft worden. Das Verhältnis der unlöslichen Rück⸗ ſtände zum Geſamtabwaſſer betrug alſo 1: 7936. Die Geſamtkoſten der Reinigung kommen auf 46 206,66 ℳ; davon entfallen auf perſönliche Ausgaben 30 568,63 ℳ, auf ſächliche 15 638,03 . Über die Koſten der Reini⸗ gung in den einzelnen Gebieten gibt die Tabelle unter 6 d Auskunft. Von der ſeit Jahren erteilten Erlaubnis, Schnee in die Einſteigeöffnungen der Hauptſammelkanäle zu werfen, iſt ſeitens der Straßenreinigungsdeputation in dem außer⸗ gewöhnlich ſchneereichen Winter des Berichtsjahres zwecks ſchneller Beſeitigung des Schnees der ausgiebigſte Gebrauch gemacht worden. Nicht nur mit Handkarren und Kippwagen aus der näheren Umgebung, ſondern auch mit beſpannten Wagen aus größerer Ferne iſt der Schnee der Kanaliſation zugeführt worden. Nach Schätzung der Straßenreinigungsdeputa⸗ tion, deren Bericht hierüber Näheres gibt, ſind ca. 200 000 chm Schnee beſeitigt worden. Die ſtärkſte Abkühlung des Abwaſſers durch den Schneeeinwurf wurde bei Pumpwerk 1 auf 5% C. feſtgeſtellt. (Von 12 auf 7 C.) An Nachteilen für die diesſeitige Verwaltung machte ſich hauptſächlich eine ſehr ſtarke Ablagerung von Sand, Kies und Steinen, welche mit dem Schnee in die Kanäle gelangte, bemerkbar, ſo daß zum erſten Male dieſe Deputation zur Tragung der Koſten für die Wiederreinigung der Kanäle herangezogen wurde, und zwar ſind erſtattet worden: Abfuhr des Sandes 256 chm à 2,50 640,— ¾ Arbeitstolonnenſchichten 60 à 19,„36% 1161,60 ℳ Steigeciſen, Gasſtoff uſw. 2— Summe 2053,07 Der Verbrauch an Waſſer zur Reinigung der Leitungen betrug 60 087 cbm, welches mit 7 Pfg. für 1 ehm bezahlt wird. Dieſes Waſſer wird der Charlottenburger Waſſerleitung entnommen, und zwar zum Teil durch die Straßenhydranten, zum Teil durch beſondere Spüleinläſſe. Die Zahl der letzteren hat ſich im Berichtsjahre von 165 auf 177 vermehrt. Von dem Syſtem I einſchließlich aller zurzeit angeſchloſſenen Gebiete wurden im Berichtsjahre im ganzen 11 745 000 bm Abwäſſer fortgepumpt. Es entfallen durch⸗ ſchnittlich 114,5 Liter auf den Tag und Kopf der angeſchloſſenen Bevölkerung. An regenfreien Tagen betrug dieſe gepumpte Waſſermenge, und zwar in der Zeit vom 1. April bis 31. Auguſt 1906, wo Wilmersdorf, Schmargendorf und Kolonie Grune⸗ wald nach hier entwäſſerten, durchſchnittlich 33 819 chm für 1 Tag. In der Zeit vom 1. September 1906 bis 31. März 1907, wo Wilmersdorf, Schmargendorf und Grunewald nicht mehr hier angeſchloſſen waren, durchſchnittlich 24 355 chm für 1 Tag. Im Geſamt⸗ durchſchnitt ergibt ſich der Trockenwetterabfluß pro Kopf und Tag zu 100,§ Liter. Den Urſprung der gepumpten Waſſermengen gibt folgende Zuſammenſtellung an: 2 M ür 1 T ſen veen menge ſas Aerllenns“ cbm 2 Liter a) Von den Charlottenburger Waſſerwerken 8 339 439 71,00 81,4 b) Aus Hof⸗ und Straßenbrunnen ſowie Küchen⸗ und Avortgäugen 691 148 5,89 6,7 c) Aus Waſſerförderungsanlagen von Fabriken (Brunnen und Flußwaſſer)) 1 306 980 11,13 12,7 d) Regenwaſſer⸗ 1 407 433 11,98 13,7 11 745 000] 100,00 114,5 Die Abnahme der Geſamtjahresmenge gegen das Vorjahr betrug 4 146 000 cbm anläßlich des Ausſcheidens der Nachbargemeinden. Von dem Regenwaſſer, welches in die Leitung gelangt, kommt ein Teil durch Notausläſſe nach den öffentlichen Waſſerläufen zum Abfluß. Wie groß dieſer Teil iſt, iſt unbekannt, jedoch geben einigen Anhalt die unten angegebenen Zeiten, während welcher der Hauptnotauslaß gelaufen iſt. Die reinen Fabritwäſſer (Kühl⸗ und Kondenſationswäſſer) werden, wo irgend angängig, nicht den Kanaliſationsleitungen, ſondern den öffentlichen Waſſerläufen zugeführt, ſei es unter Benutzung der Notausläſſe, ſei es durch beſondere Leitungen, oder der alten für dieſen Zweck erhalten gebliebenen Straßenleitungen.