Tagen in der Nacht von 2 bis 5 Uhr unterbrochen werden. An einigen Regentagen mußte der Betrieb auch in der Nacht aufrecht erhalten werden. Das Perſonal des Zwiſchenpumpwerks beſtand aus einem Maſchinenmeiſter, einem Maſchinenführer, einem Maſchinenwärter und einen Arbeiter zur zeitweiſen Aushilfe. . Aus dem Hauptkanal, welcher die Abwäſſer der Halbinſel nach dem Zwiſchenpump⸗ werk führt, zweigt kurz vor dem Sandfang ein Notauslaß ab, deſſen Überfallſchwelle tiefer liegt als die der übrigen Notausläſſe der Halbinſel. Auch für dieſen Notauslaß ſind Auf⸗ zeichnungen durch einen ſelbſtſchreibenden Pegel gemacht worden. Derſelbe war im Rech⸗ nungsjahre 1901 54 mal 13,3 Stunden lang, im Rechnungsjahre 1902 47 mal 119 Stunden lang, im Rechnungsjahre 1903 38 mal 209 Stunden lang, im Rechnungsjahre 1904 38 mal 212 Stunden lang, im Rechnungsjahre 1905 22 mal 35 Stunden lang und im Rechnungs⸗ jahre 1906 5 mal §8 Stunden lang in Tätigkeit. 3. Das Kanaliſationsſyſtem I11 umfaßt die Stadtviertel Weſtend und Am Spandauer Berg. Es hat 519 ha 81 a 27 qm Fläche mit 229 Grundſtücken und 6389 Einwohnern. Für die älteren Grundſtücke dieſes Entwäſſerungsgebietes iſt eine vor⸗ läufige Entwäſſerung vorhanden. Dagegen erhalten die der Bebauung zu erſchließenden Teile von Neu⸗Weſtend ſofort eine endgültige Kanaliſation, deren Hauptſammler zum Teil fertiggeſtellt ſind. Die Vorflut des geſamten Syſtems geht vorläufig nach dem Pump⸗ werk des Syſtems I1. Bei Beginn des Berichtsjahres waren 13 784 m Tonrohrleitungen mit 290Einſteigebrunnen und 5452m gemauerte Kanäle mit 75 Einſteigebrunnen, am Schluſſe dagegen 22 035 Tonrohrleitungen mit 448 Einſteigebrunnen und 7153 gemauerte Kanäle mit 103 Einſteigebrunnen vorhanden. Der Koſtenaufwand für die Straßenleitungen betrug am Schluſſe des Berichtsjahres 2 138 821,92 ℳ. An die Kanaliſation waren bei Beginn des Berichtsjah res 204 bewohnte und 3 unbewohnte Grundſtücke, am Schluſſe 214 bewohnte und 2 unbewohnte Grundſtücke angeſchloſſen. Betrieb und Unterhaltung der Leitungen wird von dem für das Syſtem 1 vorhande⸗ nen Perſonal beſorgt. Über die Koſten der Reinigung gibt die Tabelle unter 6 d Auskunft. Die von dieſem Gebiete abfließenden Waſſermengen ſind in den unter Nr. 2 auf⸗ geführten mitenthalten. 4. Das Kanaliſationsſyſtem II1 umfaßt die Stadtviertel Kalows⸗ werder, am Königsdamm füdlich, am Königsdamm nördlich, am Nonnendamm. Das Gebiet hat 522 ha 8 a 58 qm Fläche mit 62 bewohnten Grundſtücken und 5246 Einwohnern am Schluſſe des Berichtsjahres. Der Betrieb dieſes Gebietes iſt am 30. November 1903 eröffnet worden. Die geſamten Abwäſſer werden nach dem Pumpwerk III am Nonnendamm geführt und von hier durch ein Druckrohr von 200 mm Durchmeſſer i. L., welches die Spree mittels Düker kreuzt, in die vorhandenen Druckrohre gepumpt, welche vom Pumpwerk 1 in der Sophie⸗ Charlotten⸗Straße nach dem Rieſelfeld führen (ſiehe unter 5). In dem Gebiet betrug die durchſchnittliche Einwohnerzahl in allen 58 Grund⸗ ſtücken 4862, die durchſchnittliche Einwohnerzahl in 49 Grundſtücken, welche an die Kana⸗ liſation angeſchloſſen ſind, 3208, die Waſſerlieferung der Charlottenburger Waſſerwerke im Berichtsjahre in allen Grundſtücken an den Hauswaſſermeſſern gemeſſen 287 575 ohm, in den an die Kanaliſation angeſchloſſenen Grundſtücken 242 942 obm. Der Berechnung der Leitungsquerſchnitte iſt eine Hauswaſſermenge von 1,39 Liter für 1 Sekunde und 1 ha zugrunde gelegt und ein Regen von 30 mm in 1 Stunde, von welchem 60% in die Kanäle gelangen ſollen. Die Länge der in den Jahren 1902 bis 1905 neuhergeſtellten Leitungen einſchl. der 2433 m vorhanden geweſenen Tonrohrleitungen mit 48 Schächten betrug am Schluſſe des Berichtsjahres 7468 m Tonrohrleitung mit 139 Einſteigeſchächten und 2974 qm ge⸗ mauerte Kanäle mit 56 Einſteigeſchächten. An Notausläſſen ſind 507 m gemauerte Kanäle mit drei Einſteigeſchächten und 50 m Tonrohrleitung mit 1 Einſteigeſchacht vorhanden. Bezüglich der Anlagekoſten vergl. Abſchnitt f. Die Reinigung und Spülung der Leitungen und des Sandfanges wurden durch die Mannſchaften des Entwäſſerungsgebietes I bewirkt. Über die Koſten der Reinigung gibt die Tabelle 6 d Auskunft. Im Berichtsjahre wurden im ganzen 249 000 chm Abwaſſer gepumpt. Fabrikabwäſſer wurden nur von der im Berichtsjahre neuerbauten Ammoniak⸗ fabrik der ſtädtiſchen Gasanſtalt eingeführt. Der Notauslaß trat einmal 17 Stunden lang in Tätigkeit. 44 Das Pumpwerk am Nonnendamm ſoll nur für die nächſten Jahre ausreichen. Das Waſſer des Syſtems III wird ſpäter dem am Fürſtenbrunnerweg neu zu erbauenden Pumpwerk für Syſtem 11 durch den in endgültiger Weiſe angelegten Spreedüker zugeführt werden. Das Maſchinenhaus iſt deshalb nur in Fachwerk ausgeführt, während der Sand⸗ fang endgültig — wie weiter unten erläutert — hergerichtet iſt. Die vorläufige Maſchinen⸗ anlage beſteht aus drei Pumpen, welche je 20 Liter in einer Sekunde fördern können. Dieſelben werden vermittelſt Riemen von drei Sauggasmotoren getrieben. Das Sauggas wird aus Koks der ſtädtiſchen Gasanſtalt erzeugt. Als Reſerve dient Leuchtgas. lüber die Leiſtung der Pumpen und die Brennmaterialien gibt folgende Zuſammen⸗ ſtellung Auskunft: