— 28 Jeder dieſer Geſchäftsführer iſt berechtigt, die Geſellſchaft gerichtlich und außer⸗ gerichtlich ſelbſtändig zu vertreten. Zur dauernden Verwaltung der Waſſerwerke wurde außerdem eine „Deputation für die Waſſerwerke“ gebildet, beſtehend aus 5 Magiſtratsmitgliedern und 10 von der Stadt⸗ verordneten⸗Verſammlung zu wählenden Perſonen (darunter mindeſtens § Stadtver⸗ ordnete), zuſammen 15 Mitgliedern. Die erworbenen Waſſerwerksanlagen beſtehen aus einem Waſſerwerke am Teufels⸗ ſee im Forſtbezirk Grunewald, einem Waſſerwerke nördlich der Spree, Kreis Niederbarnim, einem Waſſerturm und einem Verwaltungsgebäude auf Weſtend, Akazienallee Nr. 35 und Eſchenalle Nr. 1, einem nicht mehr in Benutzung befindlichen alten Waſſerturm daſelbſt Kaſtanienallee Nr. 25, ſowie dem Rohrnetz. Beide Waſſerwerke ſchöpfen das Waſſer aus Rohrbrunnen, von denen auf dem Waſſerwerk Teufelsſee 33 und auf dem Waſſerwerk Jungfernheide 42 vorhanden ſind. Die Maximaltagesleiſtung beträgt z. 3t. bei erſterem Werke rund 10 000 ehm, bei letzterem Werke rund 40 000 chm. Das Waſſerwerk Teufelsſee iſt auf einem 26 026 qm großen forſtfiskaliſchen Gelände im Grunewald erbaut. Der mit der Königlichen Regierung geſchloſſene Pachtvertrag läuft bis 1. Oktober 1931. Für die Überlaſſung der Fläche ſind außer der baulichen Unter⸗ einer ca. 3 km langen Chauſſee im Grunewald jährlich 498,65 ℳ an den Forſtfiskus zu zahlen. Das Waſſerwerk Jungfernheide befindet ſich auf eigenem Grund und Boden. Zur Verhütung der Verunreinigung des Untergrundes dieſes Geländes und ſeiner unmittel⸗ daren Umgebung hat die Stadt zu dem 50 019 qm großen Waſſerwerksgrundſtück die dieſes umſchließenden Grundſtücke in einer Geſamtgröße von 352 528 qm hinzugekauft und hierfür im ganzen 4 379 328,00 ℳ aufgewendet. Für die Anfuhr von Materialien dient ein be⸗ reits von der Vorbeſitzerin auf dem Grundſtück ſüdlich des Waſſerwertes angelegter Stich⸗ kanal. Hierzu iſt eine 219 Im große Fläche des Treideldammes am rechten Ufer der Spree vom Waſſerbaufiskus auf 6 Jahre gepachtet. Der Pachtzins beträgt jährlich 175 ℳ. Zu den in Weſtend belegenen Grundſtücken, auf denen ſich das Verwaltungsgebäude und die beiden Waſſertürme befinden, erwarb die Stadt noch die angrenzenden Grundſtücke an der Akazienallee, Eſchenallee und Spandauer Chauſſee in Größe von zuſammen 5 820 qm für 250 000 ℳ. Hierdurch erhöhte ſich der Grundbeſitz der Waſſerwerke in Weſtend von 3224 qm auf 9044 qm. Zur Beſtreitung der Aufwendungen für den Erwerb der Waſſerwerksanlagen und der angekauften Ländereien wurde eine Anleihe von 19 220 000 ℳ aufgenommen, deren Begebung zum 1. April 1907 erfolgte. Auf Anſuchen der Vorbeſitzerin der Waſſerwerke, der Aktiengeſellſchaft Charlotten⸗ burger Waſſerwerke, überließ die Stadt dieſer Geſellſchaft das Verwaltungsgebäude in Weſtend nebſt den dazu gehörigen Gartengrundſtücken pachtweiſe für die Zeit vom 1. Januar 1907 bis 1. Oktober 1908. Als Gegenieiſtung zahlt die Aktiengeſellſchaft an die Stadt jährlich 3500 ℳ und ſtellt die für die Betriebsleitung erforderlichen Bureau⸗ und Werkſtatt⸗ räume nebſt Lagerflächen für die Dauer der Pachtzeit unentgeltlich zur Verfügung. Die Bureauräume befinden ſich im Hauſe Akazienallee 30, die Werkſtatträume und Lagerflächen auf dem Depotgrundſtück der Aktiengeſellſchaft in der Ulmenallee. Die Verwaltung der Waſſerwerke erfolgte bis Ende März 1907 noch von den bis⸗ herigen Geſchäftsführern für Rechnung der Stadt. Der als Betriebsdirektor gewählte Oberingenieur Kümmel konnte ſeine Stellung erſt am 1. April 1907 antreten. In der Zeit vom 1. Oktober 1906 bis Ende März 1907 ſind 4 811 929 obm Waſſer gefördert worden. Die Förderung dieſer Waſſermenge verurſachte einen Kohlenverbrauch von 2 246 150 kg. Auf die beiden Werte verteilt ſich die Waſſerförderung und der Kohlenverbrauch wie folgt: Waſſerwerk Teufelsſee. Waſſerförderung: 1 410 108 chm, Kohlenverbrauch: 765 250 kg. Waſſerwerk Jungfernheide. Waſſerförderung: 3 401 821 ehm, Kohlenverbrauch: 1 480 900 kg. Gegen Bezahlung ſind in dem genannten Zeitraum 3 829 939 chm Waſſer abge⸗ geben worden. Auf unentgeltliche Abgabe und Verluſt entfallen 981 990 ebm. Der Tarif und die Bedingungen für die Waſſerlieferung ſind im Anhang abgedruckt. Nach den Angaben der Charlottenburger Waſſerwerte, G. m. b. H., geſtaltete ſich der Waſſerverbrauch in den letzten 10 Jahren folgendermaßen: