—, 70 Während des Berichtsjahres ſind 5013 Pläne, Mappen oder Hefte der Plankammer gegen Quittung entliehen und wieder zurückgegeben worden. 11. Das techniſche Laboratorium. Die im Techniſchen Laboratorium vorgenommenen unterſuchungen erſtrecken ſich auf folgende Gebiete: A. Baumaterialien, B. Abwäſſer und Schlamm, C. Schmiermaterialien, D. Verſchiedenes. Am zahlreichſten waren die Anträge auf Unterſuchung von Zement nach den ſtaat⸗ lichen Normen und den von der Tiefbauverwaltung gegebenen Lieferungsbedingungen. Es wurde bei jeder dieſer Unterſuchungen feſtgeſtellt: das Raumgewicht, die Mahlfeinheit, die Abbindeverhältniſſe und die Raumbeſtändigkeit des Zementes, ferner ſeine Zugfeſtigkeit nach acht⸗ und nach vierzehntägiger ſowie nach einmonatlicher Erhärtung unter Waſſer. Die für die Tiefbauverwaltung angefertigten Unterſuchungen beſchäftigten ſich mit den Fragen, ob und in welchem Maße Säuren, die in den Kanälen vorkommen, Zement⸗ mörtel angreifen und welcher von der Tiefbauverwaltung verwendete Zement der wider⸗ ſt and sfähigſte iſt. Nachgearbeitet wurde eine amerikaniſche Arbeit über Zerſtörungen von Beton durch Min eralſchmieröle. Es wurden ferner Verſuche über die Einwirkung von Torf auf Zement⸗ mörtel und Verſuche mit Zuſatzmitteln angeſtellt, welche dem Mörtel Froſtbeſtändigkeit verleihen ſollten. Mit Sand und Kies wurden neben Siebverſuchen Zugfeſtigkeitsverſuche an Mörtelproben gemacht, die aus demſelben Zement und verſchiedenen Sandarten her⸗ geſtellt waren. Auch wurde der Gehalt des Sandes an organiſchen und anorganiſchen Ver⸗ unreinigungen beſtimmt. Auf Froſtbeſtändigkeit wurden Sandſteine und Mauerſteine geprüft; Ziegelſteine wurden außerdem auf ihren Gehalt an Kalk, Gips und anderen ſchädlichen Beſtandteilen unterſucht. Analyſiert wurden ferner Ausblühungen an Ziegelſteinen. Bei den Aſphaltprüfungen wurde Naturaſphalt auf Zuſchläge von künſtlichem Bitumen unterſucht; ferner wurden bituminöſe Stoffe aufgefunden, die ſich zur Kunſtaſphalt⸗ bereitung nach amerikaniſchem Verfahren eigneten. Von ſolchem Aſphalt wurden Probe⸗ platten hergeſtellt. Von Anſtrichen wurden beſonders Roſtſchutzanſtriche ſowie Schutzanſtriche für Beton gegen chemiſche Einflüſſe geprüft. Es wurden ferner Brückenanſtriche auf ihr Verhalten gegen Waſſerdampf und gegen heiße Lokomotiv⸗Abgaſe unterſucht. Regelmäßig geprüft wurden ſtädtiſche Abwaſſer auf ihren Gehalt an gelöſter orga⸗ niſcher Subſtanz, desgleichen Kanalſchlamm, um einen etwaigen Gehalt an Abfallprodukten chemiſcher Betriebe feſtzuſtellen. Die von den ſtädtiſchen Pumpſtationen verwendeten Schmiermaterialien wurden regelmäßig geprüft, ob ſie den Lieferungsbedingungen und den Angeboten entſprachen. Beſtimmt wurde hierbei jedesmal: die äußere Beſchaffenheit, der Flüſſigteitsgrad bei ver⸗ ſchiedenen Temperaturen, das ſpezifiſche Gewicht, das Verhalten bei Kälte, der Flammpunkt ſowie der Gehalt an Waſſer, Säure, Harz, Seife, fettem Ol, Paraffin, mechaniſchen Ver⸗ unreinigungen uſw. Von Neuanſchaffungen allgemeiner Art ſeien erwähnt: ein Laboratoriumstiſch für quantitative Arbeiten ſowie eine Laboratoriumsausſtattung für quantitative, titri⸗ metriſche und Gewichtsanalyſe, darunter ein Platintigel, ein Digeſtorium, ein elek⸗ triſch heizbares Waſſerbad zum Arbeiten mit feuergefährlichen Flüſſigkeiten, ein Luft⸗ bad nach Lothar Meyer, ein Stahlmörſer zur Pulverung von Geſteinproben, zwei Wand⸗ regale zur Aufbewahrung von Reagenzien. Für die Zementunterſuchungen mußten folgende Apparate beſchafft werden: Ein Apparat zur Beſtimmung des Raumgewichtes ſowie ein ſolcher zur Beſtimmung der Temperaturerhöhung während des Abbindens: ferner ein Raumbeſtändigkeitsmeſſer nach Martens und Volumenometer nach Erdmenger⸗Mann zur Beſtimmung des ſpezifiſchen Ge⸗ wichtes, ſowie ein Haarhygrometer nach Koppe zur Ermittelung der Luftfeuchtigkeit während der Abbindeprüfung. Zur Unterſuchung des biologiſchen Abwäſſerreinigungsverfahrens mußte ein Apparat angefertigt werden, ferner wurde eine Wechſelſtrom⸗ Projektionslampe für das Ultra⸗ mikroſtop angeſchafft. Mit der zunehmenden Inanſpruchnahme des Laboratoriums und der Neubeſchaffung von Apparaten, die neuen Raum zur Aufſtellung und Bedienung erforderten, ſtellte ſich ein dringendes Bedürfnis nach Erweiterung der vorhandenen Räume heraus. Schritte hierzu wurden eingeleitet. Die Mörtelmiſchmaſchine und der Hammerapparat werden demgemäß zunächſt in einem bisher zum Lichtpauſen verwendeten Raum des 111. Obergeſchoſſes unter⸗ gebracht, während die Zementprüfapparate proviſoriſch in dem im Oſtflügel des Dachgeſchoſſes gelegenen Raum Aufſtellung fanden. Der Umfang der Arbeiten ergibt ſich aus den nachfolgenden Tabellen: