94. 5) Das ſtädtiſche Elektrizitätswerk. Die Entwicklung des Elektrizitätswerks hat auch im Rechnungsjahre 1906 den ge⸗. hegten Erwartungen voll entſprochen. Die Zunahme der Anſchlußanlagen iſt aus der nach⸗ ſtehenden Zuſammenſtellung erſichtlich. 4 Der Anſchlußwert der an das ſtädtiſche Kabelnetz angeſchloſſenen Anlagen betrug am 1. April 1903 1904 1905 1906 1907 in Glühlamwven 92 770 131 200 181 700 238 500 339 100 die Zunahme alſlſo. 38 430 50 500 56 800 100 600 die Zahl der angeſchloſſenen Zähler 1 525 2 221 3 091 4 273 5 798 die Zunahme alſo. 696 870 1 182 1 525 An elektriſcher Energie wurden abgegeben: 1903 1904 1905 1906 für Beleuchtung rund Kilowattſtunden. 2 171 000 2 927 300 3 310 000 4 106 000 für Kraft und gewerbliche Zwecke 568 000 777 000 2 026 000 2 267 800 für die Straßeubahn 1 811 000 1 942 600 2 167 000 2 317 400 für die Straßenbeleuchtuung K K 169 000 398 100 Summe der Kilowattſtunden: 7 550 00 5 546 900 7 672 000 9 089 300 Die bereits im Bericht des Vorjahres erwähnten Erweiterungen der baulichen und maſchinellen Teile des Kraftwerks, die durch den gelegentlich der Bauarbeiten am 7. Juli 1906 ausgebrochenen Brand im Elektrizitätswerk ſehr erſchwert wurden, ſind ausgeführt und in Betrieb genommen worden. Dieſe Erweiterungen umfaſſen die Vergrößerung des Maſchinen⸗ und Keſſel⸗ hauſes, die Errichtung eines Gebäudes zur Aufnahme von Bureau⸗ und Lagerräumen, ſowie die Aufſtellung einer 3000 P§ zweifach Expanſions⸗ Dampfmaſchine, geliefert von der Maſchinenbauanſtalt Görlitz, die Aufſtellung von 4 Waſſerrohrkeſſeln von je 300 qm Heiz⸗ fläche mit Überhitzer, geliefert von der Firma Walther & Co., Kalk bei Köln, und der zuge⸗ hörigen Pumpen, Waſſerreinigung und Rohrleitungen. Die Leiſtungsfähigkeit der elektriſchen Maſchinen iſt durch Aufſtellung einer Hoch⸗ ſpannungs⸗Drehſtrommaſchine von 1800 Kw. Leiſtung, geliefert von den Felten⸗Guilleaume⸗ Lahmeyerwerken, Frankfurt a/ M., erhöht worden. Der zur Erhöhung der Betriebsſicher⸗ heit vorgeſehene Umbau der Hochſpannungsverteilungs⸗ und Schaltanlage wurde, ſoweit die Betriebsverhältniſſe dies bisher zuließen, ausgeführt. Das Kabelnetz iſt den Bedürfniſſen nach Stromentnahme entſprechend weiter aus⸗ gebaut worden; die Transformatorenſäulen und Unterſtationen wurden zum großen Teil aus Gründen der Betriebsſicherheit moderniſiert und umgebaut. Elektriſche Beleuchtung wurde in nachgenannten weiteren Straßenzügen und Plätzen eingeführt: Nollendorfplatz, Kleiſt⸗ und Tauentzien⸗ Straße, Kurfürſtendamm öſtlich der Gedächtniskirche, Wittenbergplatz, Savignyplatz, Kant⸗Straße vom Savignyplatz bis zur Krumme⸗Straße, Bismarck⸗Straße, Witzleben⸗Straße, Lietzenſeeufer und Witzlebenplatz. Bis zum 31. März 1906 ſind für das Elektrizitätswerk verausgabt wordenn , „„ , r. 6 641 198,18 ℳ und im Berichtsjahre bis zum 31. März 19077. 1 673 367,/8 „ Zuſammen: 8 314 565,96 ℳ 14. Das ſtädtiſche Straßenreinigungsweſen. A. Perſonal. Das Betriebs⸗Perſonal der Straßenreinigung ſetzte ſich wie folgt zuſammen: 1. Techniſche Beamte: 1 Straßenreinigungs⸗Oberinſpektor, 1 Straßenreinigungs⸗Inſpektor, 5 Straßenreinigungs⸗Aufſeher. 2. Arbeiterperſonal: 2 Hilfs⸗Aufſeher, 13 Kolonnenführer, 133 Arbeiter, 2 ſtändige Hilfsarbeiter und 37 Hilfsarbeiter für vorübergehende Beſchäftigung. Im Laufe des Jahres ſind bei dem Perſonal folgende Anderungen eingetreten: Am 16. Oktober 1906 wurde ein Straßenreinigungs⸗Oberinſpektor eingeſtellt; ferner wurde für die am 1. April 1906 neu geſchaffene 5. Aufſeherſtelle ein Straßenreinigungs⸗ Aufſeher auf Probe eingeſtellt. 1 Hilfsaufſeher hat ſein 25jähriges Arbeiterjubiläum gefeiert. Aus dieſem Anlaß erhielt der Jubilar ſeitens der Stadtgemeinde eine Belohnung von 100 ʒ und einen 14 tägigen Erholungsurlaub unter Fortgewährung des vollen Lohnes.