— 101 — wurden, gelöſcht. Ein ähnlicher Brand hatte dort am 2. Mai 1904 ſtattgefunden. Es ſind umfangreiche Maßregeln getroffen worden, um Wiederholungen dieſer Brände zu verhüten und ſie ſicher auf den Raum zu beſchränken. Am 24. Auguſt 1906 um 2 Uhr nach m ittags erfolgte ein Alarm beider Wachen nach dem Grundſtück Krumme Str. 27. Es brannte der größte Teil des mit Pappe gedeckten Dachſtuhles vom linken Seitenflügel. Der Angriff und die Ablöſchung wurde mit 4 C⸗Rohren der Dampfſpritze durchgeführt, von denen 3 über Treppenhäuſer, 1 über eine mechaniſche Leiter vorgenommen worden waren. Am 11. Januar lief auf der Oſtfeuerwache die telephoniſche Meldung ein „Grolman ſtr. 59/60 Menſchen in Gef ahr“. Darauf rückten ſofort beide Wachen ab und fanden bei ihrem Eintreffen den größten Teil des Erdgeſchoſſes eines einſtöckigen auf dem Hofe ſtehenden Fabrikgebäudes in Flammen vor. Im Erdgeſchoß, in dem das Imprägnieren von Gasglühlichtſtrümpfen vorgenommen wurde, brannten Kollodium, zahlreiche Kartons mit Glühkörpern, Regale, Packmaterial, Türen und Fenſter. Da das Erdgeſchoß in direkter Verbindung mit den im 1. Stock gelegenen Arbeits⸗ und Kontorräumen ſtand, ſchwebten die darin beſchäftigten Leute in Gefahr, ſie konnten ſich abe. noch vor Ankunft der Feuerwehr über eine zweite Treppe in Sicherheit bringen. Dai. Feuer wurde in wenigen Minuten mit 2 C⸗Leitungen vom Hydranten gelöſcht. Wahrr ſcheinlich lag Unvorſichtigteit beim Kollodinieren von Glühſtrümpfen vor. Am 5. März 1907 um 12 Uhr 33 M i n. vormittags wurde die Haupt⸗ feuerwache nach dem Grundſtück Kepler Straße 5/7 gerufen, auf dem mehrere hölzerne Schuppen, ein Kabellager, eine Tiſchlerei, ſowie größere Mengen von Teer, Olen und Fetten brannten. Mit 1 Be und 3 (-Rohren gelang es, das Feuer erſt nach etwa zwei ſtündigem Waſſergeben zu löſchen. Die Entſtehungsurſache konnte nicht ermittelt werden. e) Telegraphie. Im Laufe des Berichtsjahres ſind folgende Feuermelder neu eingeſchaltet worden: 1 Feuermelder Königliche Hochſchule für Muſik, Hardenberg⸗Straße 33, 2 Feuermelder Kaufhaus des Weſtens, Tauenzien⸗Straße 21/24. 1 Feuermelder Schiller⸗Theater, Grolman⸗Straße 70/72. 1 Feuermelder Untergrundbahnhof Bismarck⸗Straße. 1 Feuermelder Untergrundbahnhof Wilhelmplatz. Im Betriebe befinden ſich 134 Feuermelder. Hiervon ſind 78 öffentliche Säulen⸗ melder, 26 Innenmelder in ſtädtiſchen Gebäuden und 30 Innenmelder bei Privaten. An Kabel wurden 1150 m neu verlegt. Die Geſamtkabellänge beträgt 105,6 Kkm. Zum Betriebe der Feuermeldelinien auf der Oſtwache wurden bisher Meidinger⸗ elemente benutzt. Dieſe wurden durch eine Akkumulatorenbatterie von 66 Elementen erſetzt; gleichzeitig wurde eine Ladeſtation dort eingerichtet. Im Laufe des Jahres wurden 95 Feuermeldeſcheiben mutwillig eingeſchlagen, ohne daß die Melder in Tätigkeit geſetzt wurden. Störungen in den Kabelleitungen und dem Meldeſyſtem ſind nicht vorgekommen, dagegen ſind 4 durch Sturm verurſachte Drahtbrüche in der einzigen oberirdiſchen Leitung nach den großen Petroleumlagern am Berlin⸗Spandauer Schiffahrtskanal zu verzeichnen 1) Waſſerverſorgung. Im Berichtsjahre wurden neu eingebaut: 93 (77) Unterflurhydranten, 2 (4) Ober⸗ flurhydranten, 3 Tiefbrunnen (Rohrbrunnen). Wegen Straßenregulierungen mußten 4 (0) Unterflurhydranten entfernt werden. Mithin waren am 31. März 1907 vorhanden: 1343 (1254) Unterflurhydranten, 100 (98) Oberflurhydranten, 52 (49) Tiefbrunnen. Die Ausbeſſerungen erſtreckten ſich auf 198 (95) Unter⸗ und 4 (7) Oberflurhydranten. Außerdem wurden an 21 Freundſchen Hydranten die Straßenkappen durch Kappen der Firma Behring E Schindler erſetzt. 1 alter Berliner und 1 Freundſcher Hydrant wurden durch ſolche neuer Syſteme ausgewechſelt. Die Tiefbrunnen wurden wie bisher vierteljährlich mittels Dampfſpritzen auf ihre Waſſerergiebigkeit geprüft. Die meiſten lieferten eine für Dampfſpritzen ausreichende Waſſermenge, 6 (5) mußten wegen ungenügender Waſſermenge ganz außer Betrieb ge⸗ ſetzt werden. Die Reviſion der Hydranten in bezug auf Beſchädigungen und Fehler erfolgte allmonatlich, die naſſe Prüfung zwei mal im Jahre und zwar im April und Oktober durch im Dienſt befindliche Mannſchaften der Feuerwehr. g) übungen und Beſchäftigungen im Wachdienſt. Täglich mit Ausnahme der Sonnabende, Sonn⸗ und Feiertage wurde wie in den Vorjahren unter Aufſicht der Wachvorſteher exerziert, geturnt oder Unterricht abgehalten. Der Dienſt war wie folgt geregelt: 1 Stunde Übungen an den Fahrzeugen und Geräten bzw. an den Haken⸗ und mechaniſchen Leitern, 1 Stunde Turnen oder Fußexerzieren, 1 Stunde Unterricht, in welcher die Mannſchaften in allen Zweigen des Feuerlöſch⸗ und Feuermeldeweſens unterwieſen wurden. In der übrigen Zeit wurden die meiſten Mann⸗ ſchaften in den Wertſtätten beſchäftigt (vergl. Abſchnitt n), oder es fand Arbeits⸗ und