— 113 — Schon ſeit längerer Zeit hatte ſich das Bedürfnis nach einer dritten öffent⸗ lichen höheren Mädchenſchule geltend gemacht. Die Direktoren der be⸗ ſtehenden beiden höheren Mädchenſchulen waren öfters gezwungen, Töchter hieſiger Bürger wegen Platzmangels abzuweiſen. Beſondere Schwierigkeiten ergaben ſich, wenn Kinder unterzubringen waren, die von außerhalb zuzogen oder aus hieſigen Gemeindeſchulen in eine höhere Schule eintreten ſollten. Durch Eröffnung einer dritten höheren Mädchen⸗ ſchule zu Oſtern 1906 im Südweſten der Stadt wurde dieſem Übelſtand Rechnung getragen. Bis zur Fertigſtellung eines eigenen Schulgebäudes iſt die Schule proviſoriſch in dem ſtädtiſchen Gebäude Bismarck⸗Straße 50/1 untergebracht. Zunächſt wurden Oſterzöten der drei unterſten Klaſſen IX, vIII und vII eröffnet, denen Michaelis 1906 die entſprechen⸗ den Michaelisklaſſen folgten. Der Bau eines Schulgebäudes auf dem ſtädtiſchen Reſtgrundſtück an der Danckel⸗ mann⸗Straße neben der Gemeindeſchule XI/XII iſt noch im laufenden Jahre in Angriff genommen worden. Die Baukoſten ſind auf 676 000 ℳ veranſchlagt. Die Eröffnung dieſer Schule hat einen Rückgang der Beſuchsziffern an den beiden anderen Schulen nicht zur Folge gehabt. An der neuen Anſtalt wirkten außer dem mit der vorläufigen Leitung betrauten Lehrer Schmidt der Lehrer Dr Damm und die Lehrerinnen Maier und Größer, welche bisher im hieſigen Gemeindeſchuldienſt beſchäftigt geweſen waren, ſowie die Lehrerin Ockel, bisher an der Auguſte⸗Viktoria⸗Schule tätig. Das Königliche Provinzial⸗Schulkollegium hat auch dieſe Schule in ſeinen Ge⸗ ſchäftsbereich übernommen. Die höheren Mädchenſchulen zu Beginn des Winterhalbjahres 9. Oktober 1906. ahl der Jeb Zahl Darunter ] 3ah 4 der Schülerinnen] genoſſen 23 2 3 3 2 — „ — 25 2 2 I.21 —2 2 Bezeichnung 24 §reiſchule ſ2 2 5 22 222 3 1 3 22 231 28282222 2 22 1 5 21 5 2 1522222222 2 5 232 2ſ2 3 ſZ2222 222 22 22 — S 8 2 ſSZ2 2 E2 32 225 2 f5e ſ 385 7 25 S . 2 2 Sopge Crarlotten-Schule] 9 18 %7 s 63] 22 4ſ 12 2 1 1 Auguſte⸗Viktoria⸗Schule 8 5 21 551 207 758] 27 7 13 12 4 Höhere Mädchenſchule I1I1ſ 3 61151 1 1521 1 — 12 34 — — An der Bürger⸗Mädchenſchule wurde die Einrichtung der Michaelis⸗ klaſſen auf Klaſſe Y ausgedehnt. Es beſtanden ſomit in den Klaſſen I bis IV nur Oſterkurſe, in den Klaſſen V bis VIII Oſter⸗ und Michaeliskurſe. Am 1. April 1906 wurde die wiſſenſchaftliche Lehrerin Stegmever als Lehrerin an der Auguſte⸗Biktoria⸗Schule angeſtellt. An ihre Stelle trat die Lehrerin Eliſabeth Kaul von der vI. Gemeindeſchule. Vom 1. November ab wurde der Lehrer Steinmetz als ordentlicher Lehrer an die Sophie⸗Charlotten⸗Schule berufen. Bis zum Schluß des Rechnungsjahres wurde ſeine Stelle an der Bürger⸗Mädchenſchule durch Hilfskräfte ver⸗ waltet, weil die frühere Überweiſung des als Erſatz gewählten Lehrers Saſſe von der XI. Gemeindeſchule im Intereſſe dieſer Schule nicht angängig war. Zur Erteilung einiger überſchießender Stunden war ferner während des ganzen Jahres eine techniſche Hilfs⸗ lehrerin überwieſen. Sämtliche Klaſſen waren voll beſetzt. F§Frequenztabelle Oktober 1894—1906. 4 . Anzahl der Schülerinnen 1894 1895 1896 1897 1808 180 100 1901 1902 1903 1904 1905 1906 Bezeichnung der einzelnen Anſtalten Sophie Charlott-Schueſ 338/ 392 445 505 525 Auguſte⸗Viktoria⸗Schuleſ — 147] 306 419 492 579 627 Realgymnaſial Kl. — 2 —] 416 82 105 131 Höhere Mädchenſchule uuſ— — — 22, 22,] 3 — — 1 — — — — 154 Bürgermädchenſchule . 545] 554 8000 930 537 537 531 506] 527 559 567 567 569 571 609 632] 645 659 668] 685 663 — 1 — — —— 15