— 136 — Die Erhöhung der Schülerzahl infolge der Neueinſchulungen machte die Errichtung weiterer Unterrichtsklaſſen und die Vermehrung der Lehrkräfte notwendig. Als Fort⸗ bildungsſchullehrer wurden angeſtellt die bisherigen Gemeindeſchullehrer Mantzke, Nerger und Raatz, als Hilfslehrer der Ingenieur Witte. Das Lehrerkollegium beſtand am Schluſſe des Berichtsjahres neben dem Direktor aus 4 Lehrern im Hauptamt, 1 vollbeſchäftigten Hilfslehrer und 65 im Nebenamt beſchäftigten Stundenlehrern. Unter den Stundenlehrern waren 1 Architekt, 2 Friſeure, 1 Bildhauer, 2 Glaſer, 1 Kupferſtecher, 1 Maler, 1 Schneider und 1 Tapezierer vertreten. Die Gemeindeſchullehrer Opitz, Bailleul und Fiſcher, die unterrichtlich an der Fort⸗ bildungsſchule tätig ſind, wurden behufs weiterer Ausbildung auf 6 Wochen zur Teilnahme an den Ausbildungskurſen für Fortbildungsſchullehrer nach Leipzig entſandt. Beſonderer Wert wird darauf gelegt, daß die Lehrer durch praktiſches Arbeiten in größeren kaufmänni⸗ ſchen Betrieben und in Werkſtätten eine tiefere Fachkenntnis und damit eine größere Be⸗ fähigung für den Unterricht erwerben. Aus dieſer Veranlaſſung arbeitete der Lehrer Raatz während eines Vierteljahres in einem Kolonialwarenimportgeſchäft und der Lehrer Witte während eines gleichen Zeitraumes in verſchiedenen Tiſchlerwerkſtätten. Außerdem ſuchten noch 7 andere Lehrer durch Beſchäftigung in Werkſtätten praktiſche Fertigkeiten und Kenntniſſe zu erwerben. Zur Teilnahme an einem von der Verſuchsanſtalt des Verbandes deutſcher⸗Müller in Berlin veranſtalteten Kurſus für Bäcker und Müller wurde ein Lehrer (Mietſch) entſandt. Die für die Fortbildungsſchule einſchließlich der Schiffer⸗ und Arbeiterfortbildungs⸗ kurſe aufgewendeten Koſten beliefen ſich auf 73 237,94 ℳ laufende und 4174,72 einmalige Ausgaben, insgeſamt auf rund 77 413 . Hiervon wurden 562 ℳ durch Schulgeld und 132 ℳ durch Teilnehmerbeiträge gedeckt, 13 000 ℳ Zuſchuß leiſtete der Staat, 1500 die hieſige Schlächterinnung und 100 ℳ die Bäckerinnung. Auf den Kopf des Schülers entfielen ſomit 60,25 ℳ Koſten, davon aus ſtädtiſchen Mitteln 48,28 . Im Sommerhalbjahr wurden die Pflichtklaſſen von 805 Schülern, die wahlfreien kaufmänniſchen Kurſe von 59 und die freiwilligen gewerblichen Klaſſen von 136 Schülern beſucht. Im Winterhalbjahr wurden in dieſen Klaſſen 1039 bzw. 93 und 135 Schüler gezählt. Ihre Verteilung auf die einzelnen Berufstlaſſen veranſchaulicht nachſtehende Überſicht: Sommerhalbjahr 1906] Winterhalbjahr 1906/07 Klaſſe für Zahl der Schlem em ] Zahl der ne Schluſſe des Schluſſe des Klaſſen Sommer⸗ ] Klaſſen Winter⸗ halbjahres halbjahres A. Pflichtklaſſen. Kaufteute⸗ „ „ 7 118 9 159 Maſchmenbauer 4 66 5 96 Schioſſerrr 6 94 6 111 Kempuer 3 48 3 44 Mechanſter 2 32 3 64 Tiſchte 2 49 3 60 Glaſer, 2 25 3 48 Baugewerbee 3 65 4 83 Marr 3 50 4 64 Buchgewerbe . 2 22 3 41 Schneider, Schuhmacherre 2 38 2 34 Sartter, Tapeziererr 2 35 2 34 Bäücerr 4 74 5 90 Kellner, Fleiſchere 2 21 2 22 Barbiere, Friſeure 2 32² 3 37 Sammelttaſſennn 2 29 2 41 Hüfstaſſcce 22 1 7 1 11 zuſammen 49 ] 805 60 1039 B. Wahlfreie kaufmänniſche Klaſſen. Enguſch . 1 27 2 38 Franzöſiſch.. 4 13 2 27 VBuchfuhrungg 1 13 2 33 Korreſpondenßß)ßßz 1 14 1 20 Kaufm. Rechnen 4 13 1 15 Stenographie 2222: 1 20 2 42 zuſammen 8 59* 10 93* „Jeder Schüler nur einmal gezählt.