— 152 — Am 15. Dezember 1906 erfolgte die Abnahme des nach dem Vertrage rechtzeitig fertiggeſtellten Theaters und am 1. Februar 1907 die Abnahme des Volksunterhaltungs⸗ ſaals durch die gemiſchte Deputation und den Bauausſchuß. Die Eröffnungsfeier des Theaters fand am 1. Januar 1907 ſtatt. Hierzu waren u. a. mehrere Staatsminiſter, Mitglieder des Oberpräſidiums und der König⸗ lichen Regierung in Potsdam, der Landrat des Kreiſes Teltow, die in Charlottenburg domizilierenden Reichs⸗ und Staatsbehörden, ſowie die ſtädtiſchen Behörden von Groß⸗ Berlin geladen. Ferner befanden ſich unter den geladenen Gäſten zahlreiche Parlamen⸗ tarier, Gelehrte, Künſtler und Architekten, ſowie Vertreter der Geiſtlichkeit und der Schulen; den Gäſten ſchloſſen ſich zahlreiche Mitglieder des Magiſtrats und der Stadtverordneten⸗ verſammlung, ſowie viele ſtädtiſche Beamte und Ehrenbeamte als Feſtteilnehmer an. Mit Fanfaren wurden die Erſchienenen begrüßt, darauf wurde das Ave verum von Mozart geſungen und ein Prolog durch die Schauſpielerin Alwine Wilke geſprochen. Zur Auffüh⸗ rung gelangte Schillers Erſtlingswerk „Die Räuber“. An die Vorſtellung ſchloß ſich eine geſellige Veranſtaltung im großen Saal des Schillertheaterreſtaurants, zu der die Ein⸗ ladungen von der Direktion des Schillertheaters ausgegangen waren. Bei der Tafel brachte zunächſt Geh. Rat Profeſſor Dr Förſter, der Vorſitzende des Aufſichtsrats der Ge⸗ ſellſchaft, einen Trinkſpruch auf deutſche Bildung, Dichtung und Schauſpielkunſt aus, Direktor Dr Loewenfeld toaſtete auf die ſtädtiſchen Behörden von Charlottenburg, be⸗ ſonders auf Oberbürgermeiſter Schuſtehrus, dieſer auf Direktor Dr Loewenfeld und den Architekten Prof. Littmann und der letztere auf ſeine Mitarbeiter. Weitere Anſprachen hielten Geh. Sanitätsrat Dr Küſter und als Vertreter der Künſtler des Schillertheaters Max Pategg. Die Aufnahme der neuen Schöpfung durch die Preſſe, die politiſche ſowohl als die techniſche, darf als eine durchweg günſtige und freundliche bezeichnet werden. 0 E2 — ———— E2 ———— 44 2 1 — ,, , ,, gKHR,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,, ,,,,,,,,,,,,,,, ,,,,,,,, , , e , 7 242 % 3 ⁰ 23 20 r4 (ee, 1 Banbeſchreibung. (Auszug aus einem Bericht des Profeſſors Mar Littmann, Mitinhaber der Baufirma Heilmann « Littmann.) Die Geſamtanlage zerfällt in drei ſelbſtändige, nur zum Teil untereinander ver⸗ bundene Häuſer, von denen jedes beſonderen Zwecken zu dienen hat: 4. Das Theater, B. Das Reſtaurationsgebäude, C. Der Volksunterhaltungsſaal. Die Situierung dieſer Gebäude untereinander war durch einen Beſchluß der Bau⸗ kommiſſion beſtimmt, — das an der Grolman⸗Straße liegende Theater hatte mit dem an der Bismarck⸗Straße gelegenen Reſtaurationsbau von zwei Seiten den Reſtaurationsgarten zu umſchließen — und da wir an der charakteriſtiſchen, beſcheidenen Ausgeſtaltung des Konkurrenzprojektes eine Veränderung nicht vornehmen wollten, konnte auch das an die Bismarck⸗Straße zu legende Reſtaurationsgebäude in ſeinen Höhen nur beſcheiden ent⸗ wickelt werden. Wir durften das um ſo eher tun, da Garantie gegeben war, daß der nötige Übergang von der hohen Wand vierſtöckiger Mietshäuſer in dem noch ſpäter zu erbauenden Nachbarhauſe geſchaffen werde. Ein mit Läden verſehener Orcheſterbau, der den Garten nach Weſten hin begrenzt, bot willkommene Gelegenheit, durch ſeine kleinen Verhältniſſe die des Theaters noch zu ſteigern. Der Volksunterhaltungsſaal liegt im Hof und iſt durch die im Reſtaurationsgebäude angeordnete Durchfahrt von der Bismarck⸗Straße aus zu⸗ gänglich.