— 402 Kindbettfieber kam unter den zur Entbindung in die Anſtalt aufgenommenen Frauen nicht zur Beobachtung. In den angeführten Fällen handelte es ſich ſtets um ſolche, welche außerhalb ſchon gekreißt, mehrfach unterſucht oder operiert worden waren. Die Zahl der Todesfälle (14) auf die Geſamtzahl aller behandelten Frauen be⸗ rechnet, ergibt für die geburtshilfliche Abteilung eine Mortalität von 2,1 %. Dieſer Prozent⸗ ſatz geſtaltet ſich aber bei näherer Betrachtung der Art der Todesfälle weſentlich günſtiger. Drei Frauen wurden moribund eingeliefert und verſtarben kurz nachher. Sieben Frauen boten bei ihrer Aufnahme ſchon deutliche Zeichen ſeptiſcher Infektion. In die Anſtalts⸗ behandlung fallen demnach nur 4 Todesfälle = 0,6 %. Hierbei handelte es ſich in 3 Fällen um Eklampsie — der Tod erfolgte an den Nachkrankheiten derſelben — Urämie, Lun⸗ genoedem, Lungenentzündung — in einem Falle um Verblutung aus einem ſpontan entſtandenem Cervixriss, welche allen therapeutiſchen Maßnahmen trotzte. Beſonderes Intereſſe bieten die Fälle von Eklampſie (Geburtskrämpfe). * Im ganzen wurden 8 Fälle aufgenommen. 3wei Frauen waren ſchon außerhalb entbunden, ſie ſtarben an Lungenentzündung. Ein Fall, moribund eingeliefert, ſtarb kurz nachher unentbunden, während der Vorbereitung zur Operation. Von den übrigen in der Anſtalt entbundenen 5 Frauen ſind 4 als geheilt entlaſſen worden, während eine nach der Ent⸗ bindung an Lungenoedem verſtarb. Der Grundſatz, daß jede Mutter ihr Kind ſelbſt nähren ſoll, konnte ſoweit durch⸗ geführt werden, daß 96,4% der Mütter ſtillten. Bei der Reſtſumme gaben 2 mal Eklampſie bzw. Nephritis, 2 mal Perityphlitis, 1 mal Pleuritis, 1 mal Pyelitis, 5 mal Mastitis und 3 mal Hohlwarzen den Hinderungsgrund ab. Überſicht der ausgeführten Operationen. 2 2 2 2 Krankheit 2 2 — E Bemerkungen 8 32 2 EI Abortausräumung 14 66 — — 1)] 9 un Tämie — ſeptiſch 2 eingeliefert. Ausſchabung der Gebärmuttevr 26 — — — Manuelle Plazentarlöſung 1 — — Zangen⸗Extraktion. 20 — — — Einfache Extraktion bei Beckenendlage. 7 — Wendung und Extraktion 2 — — 1) 1% Plac. praevia — ſpon⸗ taner Cervirriß. Perforation und Kranioklaſie 14 — — — Emoryotomuee. 2 — — — Vaginaler Kaiſerſchniit 3 — — — Pubiotomie .. 21 — — — Laparotomiiee 2 — — — Dammahthgtt 41 — — — Ineiſion bei Maſtitiss.. 8 — — — Beſonderes Intereſſe beanſpruchen die Ausführungen des vaginalen Kaiſerſchnittes und der Pubiotomie. Erſtere (Incision der Gebärmutter von der Scheide aus und Ent⸗ bindung auf natürlichem Wege) wurde bei Frauen vorgenommen, welche an Eklampſie litten. Alle ſind anſtandslos geneſen. Die Pubiotomie, die subcutane Durchſägung des knöchernen Beckens bei Verengerung desſelben, hat auch befriedigende Reſultate geliefert. Alle Mütter ſind geheilt entlaſſen. Bis auf eins wurden auch alle Kinder lebend geboren und verblieben am Leben, während dieſes, trotzdem kurz vorher noch Herztöne gehört worden waren, tot zur Welt kam. b) Säuglinge. Am 1. April 1906 waren im Beſtand. 20 Kinder (11 K., 9 M.). Bis 31. März 1907 wurden: a) in der Anſtalt geboren: normalreif lebend , 330 Kinder (167 K., 163 M.) frühreif lebend 25 Kinder (14 K., 11 M.) p) außerhalb der Anſtalt geboren, nachher aufgenommen: mormälreif lebeun— 24 Kinder (10 K., 14 M.) frühreif lebend. 222: 6 Kinder (3 K., 3 M.) 3 Insgefamt wurden behandelt 405 Kinder (205 K., 200 M.)