— 18 — Durch die Mir vom Magiſtrat und von den Stadtverordneten Charlottenburgs zum Jahreswechſel dargebrachten Glückwünſche iſt Mir eine große Freude bereitet worden. Ich ſage der Bürgerſchaft für ihre treue Geſinnung Meinen aufrichtigen Dank. Auch Ich blicke mit innigem Danke gegen Gott auf das verfloſſene Jahr zurück, das Mir ungetrübtes und neues Familienglück brachte. Den unter Meinem Protektorat ſtehenden Anſtalten und Einrichtungen zur Hebung der leider noch vielfach vorhandenen religiöſen, ſozialen und humanitären Not iſt in Charlottenburg durch das wirkſame Entgegenkammen ſeiner Vertretung im Dezember eine neue Stätte bereitet worden, von deren Ausbau Ich gute Erfolge für die Zukunft unſeres Deutſchen Volkes erhoffe. Mit Meinem Danke verſichere Ich zugleich die ſtädtiſchen Behörden Meines fortdauernden lebhaften Intereſſes für das große Gemeinweſen. Berlin, den 15. Januar 1908. gez. Auguſt e V iſt tor i a I. R 5 An den Magiſtrat und die Stadtverordneten der Reſidenzſtadt Charlotten⸗ urg. Durch die freundlichen Glückwünſche, welche Mir der Magiſtrat und die Stadtverordneten im Namen Meiner Reſidenz Charlottenburg zu Meinem Geburtstage gewidmet haben, bin Ich herzlich erfreut worden, und kann Ich es Mir nicht verſagen, Ihnen für dieſen Ausdruck treuer Zuneigung Meinen beſten Dank noch beſonders auszuſprechen. Berlin, den 30. Januar 1908. gez. Wil hel m R. An den Magiſtrat und die Stadtverordneten zu Charlottenburg. Zur Feier des Geburtstages Sr. Majeſtät des Kaiſers und Königs fand — wie üblich — am 27. Januar 1908 in den Feſtſälen des Rathauſes ein Fe ſtmahl ſtatt, an dem 321 Perſonen teilnahmen. Am 3. Mai 1907 verſtarb der Königliche Polizei⸗Präſident Richard Steifenſan d. Bevor die Überführung der Leiche nach dem Familienbegräbnis auf dem Gute Schwuchow in Pommern erfolgte, fand am 6. Mai in der Luiſenkirche, wo der Sarg aufgebahrt war, unter zahlreicher Beteiligung von Mitgliedern des Magiſtrats und der Stadtverordneten⸗Verſammlung eine Trauerfeier ſtatt. An das Königliche Polizei⸗ Präſidium hier richtete der Magiſtrat folgendes Beileidſchreiben: „Dem Königlichen Polizei⸗Präſidiumſbeehren wir uns, bei dem Hinſcheiden des Königlichen Polizei⸗Präſidenten Herrn Steifenſand unſer aufrichtiges, warm empfundenes Mitgefühl auszuſprechen und unſere ſchmerzliche Trauer zum Ausdruck zu bringen, die uns mit dem Polizei⸗Präſidium bei dem ſchweren Verluſte des ausgezeichneten Mannes erfüllt, zu dem wir in unbegrenzter Hoch⸗ achtung uns hingezogen fühlten. Sein ſegensvolles Wirken in unſerer Stadt Charlottenburg, getragen von einem weitausſchauenden praktiſchen Blick, einem warmempfindenden, wohlwollenden Herzen und einer innerlich vornehmen Denkart, der jede bureaukratiſche Engherzigkeit und Kleinlichkeit fern lag, hat ſeine ausgeprägte Perſönlichkeit mit den Annalen unſerer Stadt Charlottenburg enge verbunden, und in unſern Herzen das Gefühl unſeres lebhaften Dankes und unſerer aufrichtigen Zuneigung ihm gegenüber erweckt, das wir ihm weit über ſein Grab hinaus bewahren werden. Der helle Klang ſeines Namens wird in Charlottenburg noch lange nachhallen.“ Als Nachfolger des Verſtorbenen wurde der bisherige Landrat des Landkreiſes Wiesbaden Günther von Hertzberg ernannt und am 17. Juni 1907 in ſein Amt eingeführt. Der Verfaſſer der bei] Gelegenheit der Zweihundertjahrfeier herausgegebenen Geſchichte der Stadt Charlottenburg, Profeſſor Dr W i lhelm Gundlach, verſtarb am 26. Oktober 1907 und wurde am 29. Oktober auf dem neuen Luiſenkirchhofe beerdigt. Am Leichenbegängnis hat ein Vertreter des Magiſtrats teilgenommen. Am 18. Juni 1907 ſtatteten der Lord Mayor von London und 51 Mitglieder der Londoner Stadtvertretung unſerer Stadt einen Beſuch ab. Sie wurden vom Magiſtrat und den Stadtverordneten in den Feſtſälen des Rathauſes empfangen. Im Anſchluß daran fand eine Beſichtigung des Rathauſes, der Waldſchule und der Kaiſer⸗ Wilhelm⸗Gedächtniskirche ſtatt.