2. Das Elektrizitätswerk Das Elettrizitätswerk hat ſich im Rechnungsjahre 1907 in ſtetiger Weiſe weiter ent⸗ wickelt. Der Anſchlußwert der neuen Anlagen iſt zwar hinter dem des Vorjahres, das einen außergewöhnlichen Zuwuchs aufzuweiſen hatte, zurückgeblieben, übertrifft aber den des Jahres 1905 und weiſt vor allem eine erheblich ſtärkere Stromabgabe auf. Der Anſchlußwert der an das ſtädtiſche Kabelnetz angeſchloſſenen Anlagen betrug am 1. April 1903 1904 1905 1906 1907 1908 in Glühlampennn 92 770 131 200 181 700 238 500 339 100 417 100 der Zuwuchs alſo 38 430 50 500 56 800 100 600 58 000 die Zahl der angeſchloſſenen gugler 24 1525. 2221 3091, 4273 5 798 7 227 die Zunahme alſo 696 870 1 182 1 525 1 429 An elektriſcher Energie wurden abgegeben in Kilowattſtunden: Kraft⸗ und ge⸗ Straßen⸗ 0 b b t Jahr Beleuchtung werbliche gwece Straßenbahn veleuchtng überhaup 1900 (1. 8.—31. 12.) 73 450 19 950 606 500 699 900 1901 418 350 222 800 1 703 000 — 2 344 150 1902 1 079 500 415 000 1 815 400 — 3 309 900 1903 2 171 000 568 000 1 811 000 — 4 550 000 1904 2 927. 300 777 000 1 942 600 5 646 900 1905 3 310 000 2 026 000 2 167 000 169 000 7 672 000 1906 4 106 000 2 267 800 2 317 400 398 100 9 089 300 1907 4 858 600 4079 900 2 679 400 675 400 12 293 300 Im Kraftwerk iſt eine weitere 3 000 pferdige Dampfmaſchine der Görlitzer Ma⸗ ſchinenbau⸗Anſtalt, direkt gekuppelt mit einer Hochſpannungs⸗Drehſtrommaſchine von 1 800 Kilowatt der Felten « Guilleaume⸗Lahmeyerwerke, in Betrieb genommen und zur Dampferzeugung 4 Hochleitungskeſſel der Firmen Dürr in Düſſeldorf⸗ Ratingen und Babcock⸗Wilcox in Oberhauſen aufgeſtellt. Auch der Umbau der Hauptſchalttafel und der Hochſpannungs⸗Verteilungsanlage iſt beendet. Die Bekohlungsanlage der Keſſelhäuſer iſt hergeſtellt und in Betrieb genommen. Das Kabelnetz iſt den Bedürfniſſen entſprechend erweitert und ausgebaut, die innere Einrichtung der Transformatorenſäulen und der Unterſtationen in einer den neueren Erfahrungen entſprechenden Weiſe umgeändert. Die elektriſche Beleuchtung iſt auf die Reſtſtrecke der Kantſtraße von der Krumen Straße bis zum Amtsgerichtsplatz, die Maaßenſtraße und die Rankeſtraße ausge⸗ dehnt worden. Verausgabt ſind für das Elektrizitätswerk bis zum 31. März 1907 8 155 433,66 ℳ bis zum 31. März 1908 1 910 672,83 „ Insgeſamt 10 066 106,49 . 3. Die Waſſerwerke. Die Waſſerwerke ſind auch im Berichtsjahre als Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung weitergeführt worden. Im Dezember 1907 wurde Stadtrat und Kämmerer Scholtz als Geſchäftsführer der Charlottenburger Waſſerwerke, G. m. b. H., abberufen. An ſeine Stelle trat Stadtrat Seydel, der auch das Dezernat der Waſſerwerke übernahm. Die Leitung des Betriebes lag in den Händen des Betriebsdirektors Kümmel. Sämtliche Angeſtellte und Arbeiter der Waſſerwerke, die bisher im Vertragsverhältnis zur Geſellſchaft ſtanden, ſind mit Schluß des Berichtsjahres als ſtädtiſche Beamte, Dienſt⸗ angeſtellte und Arbeiter übernommen worden. Auf ſie finden nunmehr auch die für die ſtädtiſche Verwaltung beſtehenden Vorſchriften über die Beſoldung der Beamten und Angeſtellten, die Lohn⸗ und Dienſtverhältniſſe der ſtädtiſchen Arbeiter, die Gewährung von Ruhegehalt und Ruhelohn ſowie Hinterbliebenenverſorgung Anwendung. Für die Entſcheidung der Frage, welche der Angeſtellten als Beamte zu übernehmen ſeien, waren die in den anderen ſtädtiſchen Betriebsverwaltungen üblichen Grundſätze maßgebend. Im übrigen wird auf den ausführlicheren Bericht des Vorjahres (S. 57 f.) Bezug genommen. Neu⸗ und Erweiterungsbauten. Auf dem Werk Jungfernheide wurden 12 Tiefbrunnen neu errichtet und die Heberleitung erweitert. Die Leiſtungsfähigkeit des Werks erhöht ſich dadurch um rd. 10 800 hm pro Tag. Die veranſchlagten Koſten betrugen 60 300 ℳ. Die Riesleranlage des Werks Jungfernheide iſt mit einem Koſtenaufwande von 63 438 ℳ um das Doppelte der bisherigen Anlagen erweitert worden. 8¹