— 16 — 9. Techniſche Entwurfs⸗ und Prüfungsarbeiten. In dem Etatsjahre 1907 hat die Tiefbauinſpektion I1I1, die Entwurfsabteilung der geſamten ſtädtiſchen Tiefbauverwaltung, folgende Arbeiten erledigt: Allgemeine Ent würfe des Straßenbaues. Die allgemeinen Höhenpläne für Weſtend zwiſchen der Reichsſtraße und der Berlin⸗Hamburger Anſchluß⸗ bahn ſowie für den Teil Weſtends zwiſchen der Straße 30, der Spandauer Chauſſee und der Berlin⸗Hamburger Anſchlußbahn wurden zum Abſchluß gebracht; der allgemeine Höhenplan des Stadtviertels „Spandauer Berg“ konnte nicht fertig geſtellt werden, da die Baufluchtlinien noch nicht engültig feſtſtehen. Für die proviſoriſche Regulierung der Straßen Alt⸗Weſtends und ihre Entwäſſerung wurden Entwürfe aufgeſtellt. Die ſtraßen⸗ mäßige Einteilung der Königin⸗Eliſabeth⸗Straße und des Fürſtenbrunner Weges wurde feſtgelegt. Ferner wurden allgemeine Entwürfe aufgeſtellt für die Umgeſtaltung des Stuttgarter Platzes, die platzartige Erweiterung der Heeresſtraße an der Kreuzung mit der Berlin⸗Hamburger Anſchlußbahn und für die Rampenanlagen des Charlottenburger Ufers weſtlich von der Caprivibrücke. Die Unterſuchung der Frage, ob es möglich iſt, die ungünſtigen Gefällverhältniſſe des Spandauer Berges und der Spandauer Chauſſee entweder durch Tieferlegung des ganzen in Betracht kommenden Straßenkörpers oder durch Einbau einer Mittelrampe zu verbeſſern, hat zu einem negativen Ergebnis geführt; es wird deshalb auf eine durchgreifende Veränderung des genannten Straßenzuges verzichtet, und es ſollen nur diejenigen Gefällverbeſſerungen vorgenommen werden, welche ſich anläßlich der endgültigen Regulierung ohne übermäßige Koſten durchführen laſſen. Zum Zwecke der Aufſtellung von Regulierungsbedingungen und als Grundlage für die Ver⸗ handlungen zur Aufſchließung neuer Straßenzüge wurden 46 Koſtenanſchläge aufgeſtellt, welche ſich auf 83 422,9 qm Fahrdammfläche bezogen und für welche ein Geſamtkoſten⸗ aufwand von 3 455 405 ℳ errechnet wurde. Bauent würfe aus dem Gebiete des Straßenbaues wurden im Laufe des Etatsjahres für 53 307,2 qam Fahrdammfläche mit einem Geſamtkoſten⸗ anſchlag von 1 499 974 ℳ aufgeſtellt. Allgemeine Entwürfe der Kanaliſati on. Infolge einiger Ab⸗ änderungen im Bebauungsplan und Höhenplan von Weſtend wurde die Umarbeitung der Sammler D und G von Weſtend erforderlich; ebenſo wurde der Sammler im Char⸗ lottenburger Ufer zwiſchen Galvaniſtraße und Spreeſtraße abgeändert. Es wurde ferner unterſucht die Möglichkeit des Anſchluſſes der Kanaliſation einiger Nachbargemeinden an die Charlottenburger Kanaliſation; für die Villenkolonie Ruhleben wurde ein neues allgemeines Kanaliſationsprojekt aufgeſtellt. Die Unterſuchung der Frage, ob es möglich iſt, und wann es wirtſchaftlich geboten erſcheint, die Gebiete Charlottenburg⸗Oſt und Martinickenfelde, welche zurzeit noch an die Berliner Kanaliſation angeſchloſſen ſind, an das Pumpwerk 1 in Charlottenburg anzuſchließen, wurde in Angriff genommen. Ferner wurden Unterſuchungen angeſtellt zur Einführung fertiger eiſenbetonummantelter Ton⸗ rohre zwecks Zeit⸗ und Koſtenerſparnis gegenüber den Tonrohren, welche in der Baugrube mit Beton umſtampft werden; die praktiſchen Verſuche wurden im Berichtsjahre noch nicht abgeſchloſſen. Im übrigen wurden auch für die Kanaliſierung einer größeren Anzahl von Straßen, wegen deren Aufſchließung Verhandlungen mit Anliegern und Unternehmern ſchwebten, Koſtenanſchläge in Höhe von 1 041 980 ℳ aufgeſtellt, und zwar für 11 525,8 m Tonrohr⸗ leitung und 1866,3 m gemauerte Kanäle. Bauent würfe der Kanaliſation. Für die Kanaliſation von Alt⸗ Weſtend wurden einige Abſturzbauwerke neu entworfen. Zu dem Projekt des III. Druck⸗ rohres wurden einige Ergänzungen gemacht; ferner wurden Entwürfe aufgeſtellt für die Kreuzung des Druckrohrs mit den Gütergleiſen der Berlin⸗Lehrter Bahn und für die Herſtellung von Dückern im Spandauer Hafengebiet. Für einen Teil des Verbindungs⸗ kanales zwiſchen den Syſtemen I, II und III wurden neue Baupläne aufgeſtellt. Es wurden die Bauzeichnungen ausgearbeitet für einen Entlaſtungskanal in der verlängerten Scharren⸗ ſtraße (Straße 30 a) und der Nehringſtraße zwiſchen der Schloß⸗ und der Magazinſtraße. Schließlich wurden für ſämtliche neu regulierten Straßen und für ſolche Straßen, deren Regulierung durch den Abſchluß von Verträgen mit den Anliegern geſichert war, Bau⸗ pläne aufgeſtellt; ſie betrafen 7819,45 m Tonrohrleitung und 1215,70 m gemauerte Kanäle. Es wurden 478 100 ℳ Koſten für die Anlage veranſchlagt. Entwürfe für Brücken⸗ und Waſſerbau. Während des Berichts⸗ jahres wurden für den Neubau der Charlotten burger Brücke einige Ergänzungs⸗ zeichnungen angefertigt. Der Entwurf der Do vebrü cke wurde wegen einiger grund⸗ ſätzlicher Anderungen noch einmal durchgarbeitet und der Koſtenanſchlag neu aufgeſtellt. Für die Knobelsdorffbrücke wurde im Berichtsjahre ein Entwurf in Eiſen⸗ konſtruktion durchgearbeitet, die ſtatiſche Berechnung derſelben und der Widerlager auf⸗ geſtellt und die Koſten ermittelt. Die Brücken im Zuge der Straßen 15 —VI und 10a— am Platz E—vI über die Spree und den Verbindungskanal wurden in dem Berichtsjahre als maſſive Brücken in Eiſenbeton entworfen; die Koſten wurden ermittelt; um die Bedingungen der Waſſerbaubehörde kennen zu lernen, wurden Verhandlungen eingeleitet.